Planet der Lust 01 - Eden
13. November 2311, Uhr 6.13 p. m., Raumschiff Salvatoria, 23 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt
Steve erwachte in dem Behälter aus isotonischer Nährsalzlösung. Um sich herum nahm er nur verschwommen die Umrisse der Geräte wahr, die ihn und seine Crew Tag und Nacht überwacht hatten. Zwei lange Jahre hatte er geschlafen, die Körperfunktionen auf das Nötige reduziert. Er fühlte sich erstaunlich ausgeruht und erquickt. Ein wohltuendes Gefühl neuen Lebens durchströmte ihn. Er war völlig nackt und so stellte sich seinem erigierten Penis nichts in den Weg. Steil ragte dieser nach oben in die seinen Körper umhüllende Flüssigkeit. Während Steves gesamte Muskulatur über die Zeitspanne der Reise von digitalen Rezeptoren stimuliert worden war, um eine Atrophie zu verhindern, hatte sich kein Gerät um seine sexuellen Bedürfnisse gekümmert. Steve widerstand dem Drang, das steife Glied zu berühren und in das körperwarme Bad zu masturbieren. Er wusste, dass er jetzt schnell handeln musste, um das Raumschiff auf manuellen Betrieb umzustellen und die Mitglieder seiner Crew ebenfalls aus dem Schlaf zu wecken. Außerdem waren ihm die Kameras bewusst, die jede seiner Bewegungen aufzeichnen würden. Zwar konnte niemand diese Bilder sofort sehen, aber bei der Auswertung am Ende der Mission würden sie ihm vielleicht einmal unangenehm werden. Auch wenn bis dahin mindestens drei weitere Jahre vergehen würden, wollte Steve sich hier keine Blöße geben. Etwas Privatsphäre würde er später in seiner eigenen engen Koje bekommen. Dennoch erregte ihn die Vorstellung, dass er, unendlich weit weg von seiner Heimat, eigentlich niemandem mehr Rechenschaft schuldig war. Dank der Wurmlochtechnologie waren Reisen in entfernte Galaxien kein Problem mehr, dennoch konnten die Verbindungen nicht beliebig hergestellt werden. Manche Ziele blieben unerreichbar, weil der nächste Slot (so wurde ein Wurmloch genannt) viel zu weit davon entfernt war. Der Planet Z-376 im Rugan-Nebel gehörte so gesehen zu der Kategorie I, also den leicht erreichbaren Zielen. Zwei Jahre vom Slot bis zum Planeten in einem Raumschiff der neuesten Generation waren keine große Entfernung. Andere Astronauten schliefen oft Jahrzehnte in ihren Lebenserhaltungskapseln. Ein ganzes Leben für die Erforschung des Weltalls. Für Steve undenkbar, denn so sehr er auch seinen Beruf liebte: Seine Frau Pailin konnte und wollte er nicht für immer verlassen. Schon fünf Jahre Trennungszeit schienen beiden eine Ewigkeit.
An Pailin, seine asiatische Gemahlin, musste er jetzt denken, was seinen Erregungszustand nur verstärkte. Erneut musste er sich zwingen, dem Drang zur Masturbation zu widerstehen. Den Gedanken an ihre zierliche Figur und ihren makellosen Hintern wischte er weg, indem er sich auf seine Aufgabe konzentrierte. Er tastete nach dem roten Knopf direkt über seinem Gesicht und betätigte ihn. Im nächsten Augenblick öffneten sich die Ventile und die Flüssigkeit um ihn herum verschwand in Bruchteilen einer Sekunde in den Tanks des Raumschiffs. Auf der Rückreise würde die dort aufbereitete Nährlösung erneut Verwendung finden. In einem Hustenanfall befreite sich Steve von dem Wasser in seinen Lungen. Das holte ihn in die Realität zurück. Schwer atmend entriegelte er die Kapsel und torkelte nackt in den gemeinsamen Mannschaftsraum. An seinem muskulösen Körper klebten noch die künstlichen Nervenbahnen als gallertartige Masse, die ihm zwei Jahre ein stressfreies Fitness-Training beschert hatten. Mit bloßen Händen wischte er die durchsichtige Substanz überall von seiner enthaarten Haut ab. Unweigerlich berührte er dabei auch seinen nicht mehr ganz steifen Penis, was sofort zu neuen Gefühlswallungen führte. Seine Eichel triefte von seinem eigenen, glitschigen Sekret und erneut schoss das Blut in sein pulsierendes Glied. Steve stöhnte. Ihm war schwindelig und er wünschte sich nichts sehnlicher, als seine überschüssigen Säfte in den Raum zu schießen. Einige wenige Handgriffe hätten in seinem derzeitigen Erregungszustand genügt, aber Steve war auch klar, dass dies nicht ging. Im schwerelosen Raum würden sich seine Spermien überall auf der Elektronik verteilen. Was würden seine Kollegen dazu sagen? Deren Kapseln inspizierte er jetzt. Alle Apparate funktionierten hervorragend. Auf der Front des Glases konnte Steve die physischen Parameter kontrollieren. Das war seine Hauptarbeit. Er sollte alle medizinischen Belange der Mission überwachen
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