Tanz des Verlangens
Vampir?“ Néomi senkte ihre Stimme zu einem aufreizenden Raunen. „Und hatte ich dir nicht versprochen, dir mehr als nur ein Strumpfband zu zeigen, wenn du mich bloß sehen könntest?“
Langsam zog sie ihren Rock hoch, sodass es schien, als ob sich der Stoff von selbst in ihrer Hand sammelte. „Ich habe ein wenig Erfahrung mit Männern, denen es gefällt, etwas zu sehen zu bekommen.“
Als sie den oberen Rand ihrer bis zum Oberschenkel reichenden Strümpfe entblößt hatte, fragte sie: „Immer noch nicht erregend genug? Vielleicht möchte Conrad stattdessen ja lieber mein Höschen sehen?“ Kurz bevor sie dieses enthüllte, schwebte sie in eine Ecke, und zwar in die, die er am schlechtesten einsehen konnte. Er würde sich vollständig umdrehen müssen, um sie dort zu sehen.
„ Die Grenze … die Grenze …“, murmelte er inständig.
Er musste wohl über irgendeine Grenze in Bezug auf sie reden, die er nicht überqueren durfte.
„Ja, Conrad, die Grenze! Lass sie uns überqueren. Oder muss ich den Einsatz erhöhen? Nun gut …“ Sie seufzte. „Du bist ein harter Verhandlungspartner. Aber mich plagt sowieso das Gefühl, übertrieben viel anzuhaben, und da du so wunderbar nackt bist …“
Sein Körper richtete sich vor Anspannung kerzengerade auf, und die Muskeln in Nacken und Schultern bündelten sich.
„Hier bin ich also, in der Ecke, und schnüre mein Kleid auf.“ Ihre Stimme triefte vor Sinnlichkeit, und sie sorgte dafür, dass ihr Kleid gehörig raschelte, als sie es ablegte. „Ich tue es ganz langsam für meinen Vampir. Oh … so … langsam .“
Hatte er gerade geknurrt?
Sie beugte sich nach vorne und ließ ihr Kleid in sein Gesichtsfeld baumeln. Wie einen Köder für ein Tier zog sie es dann langsam wieder in ihre Ecke zurück.
Er stöhnte auf, als ob er sich geschlagen gebe, und drehte sich um. Sein Unterkiefer sackte nach unten.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm da, blickte über die Schulter hinweg in seine Richtung, mit nichts als ihrem Strumpfhaltergürtel, Strümpfen und einem engen schwarzen Höschen bekleidet.
„Ich wusste es doch, Vampir“, sagte sie entzückt.
Sein gebannter Blick ruhte zunächst auf ihrem Gesicht, um dann über ihren Rücken, ihren Hintern und ihre Beine nach unten zu wandern und danach langsam wieder aufwärts.
„Dreh dich für mich um“, stieß er mit rauer, brechender Stimme hervor. War sein Akzent jemals zuvor so ausgeprägt gewesen?
Er sprach zu ihr – die erste Person, die sie seit acht Jahrzehnten angesprochen hatte. Sie bebte vor lauter Glück und Dankbarkeit, freudig erregt von dieser Entwicklung – und unfähig, sich nicht von seinen erhitzten Blicken stimulieren zu lassen. Schließlich wandte sie sich ihm mit über den Brüsten gekreuzten Armen zu, nicht aus Schüchternheit, sondern als Provokation.
Er fuhr sich mit der Hand über den Mund. „J-jetzt deine Arme.“
Sie nahm erst den einen, dann den anderen Arm fort, hob sie hoch und schien sie gegen die Wand zu legen, vor der sie stand. Sein Blick saugte sich an ihren Brüsten fest, während er die Hände abwechselnd zu Fäusten ballte und wieder löste, als ob er sich vorstellte, sie zu kneten. Sie erschauerte vor Erregung, als er mit seiner Zunge leicht über einen seiner Fänge strich, während seine Augen wie glühende Kohlen glommen.
„Hast du gedacht, ich würde bluffen?“
Ohne aufzublicken, nickte er kurz, als ob er befürchtete, ihm werde die Sprache versagen.
„Ich bluffe nie. Wenn es nötig war, meinen Körper zu entblößen, um zu beweisen, dass du mich sehen kannst, dann sieh dich ruhig satt, Conrad.“ Als er schließlich die Augen hob und ihre Blicke sich trafen, legte sie den Kopf zur Seite und schenkte ihm ein kokettes Lächeln. „Aber wieso hast du mich ignoriert?“
„Weil du nicht … du warst nicht real“, sagte er und zuckte gleich darauf zusammen, als ob er seinen Kommentar selbst idiotisch fände.
Er hatte gedacht, sie sei eine Halluzination! Armer Vampir! Er hatte sie nur aus einem einzigen Grund ignoriert: dem Bedürfnis nach Selbsterhaltung.
„Möchtest du, dass ich real bin?“ Sie löste sich von der Wand und schwebte auf ihn zu, ohne seinen Blick loszulassen. Er schien überhaupt nicht zu merken, dass er sich langsam auf sie zubewegte und den Wasserstrahl verließ. „Ich bin Néomi“, schnurrte sie.
„ Néomi “, wiederholte er abwesend. „Gibt es denn nichts, was dich in Verlegenheit bringt?“
Sie schüttelte den Kopf, und ihr Haar
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