einiges Tafelsilber verkaufte und es verstand, das Volk an seinen Unkosten zu beteiligen). Im Jahr 1623 wurde ihm vom Kaiser die Kurfürstenwürde übertragen, so dass aus dem Herzogtum Bayern ein Kurfürstentum wurde. 1638 legte Maximilian ein Gelübde ab. Er würde ein gottgefälliges Werk tun, wenn München den Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) heil überstehen würde. Als Zeichen für seinen Schwur ließ er die Mariensäule errichten. Heute der beliebteste Ort in der Stadt, um sich zu treffen. Natürlich kam München nicht ungeschoren davon, aber jetzt will ich Sie nicht weiter mit geschichtlichen Details aufhalten.
Schließlich warten noch die vielen tollen Museen auf Sie. Die Alte Pinakothek, die Neue Pinakothek, die Pinakothek der Moderne und … Grüßen Sie mein Lieblingsbild, die Alexanderschlacht von Altdorfer, das in der Zeit von Herzog Wilhelm IV. entstand. Das neue Museum Brandhorst im gleichen Umfeld mit mehr als 700 Werken von Künstlern des 20. Jahrhunderts, für Fans der Moderne.
Auf dem Weg zum Deutschen Museum werden Sie, wenn Sie wie meine Heldin Ulla die kleinen, alternativen Geschäfte lieben, in der Gegend um die Baaderstraße (U-Bahn-Station Fraunhofer Straße) fündig. Für Liebhaber erotischer Literatur ist ein Halt bei der schönen Buchhandlung Sinn und Sinnlichkeit (Auenstraße 2 direkt an der Isar) ein Erlebnis.
Natürlich werden Sie den Olympiapark und die BMW-Welt nicht auslassen. Aber Vorsicht, entdecken Sie nur ja keine Leiche.
Mal ohne Bier? Auf Sisis und Ludwigs Spuren
Als Stadtbewohner zieht es mich natürlich bei schönem Wetter raus ins Grüne. Ich hoffe, Sie sind nach der Lektüre des Buches neugierig auf die Roseninsel und wollen in die Welt von Sisi und Ludwig ein wenig eintauchen.
Steigen Sie am S-Bahnhof Possenhofen (Linie S 6 nach Tutzing) aus, und Sie fallen direkt in das Kaiserin Elisabeth Museum ( www.kaiserin-elisabeth-museum.de , Schlossberg 2, 82343 Pöcking, geöffnet von Mai bis 15. Oktober am Freitag, Samstag und Sonntag und an Feiertagen von 14.00 bis 18.00 – Kontakt:
[email protected]). Ein wahrer Geheimtipp: Von der charmanten Juliane Reister oder einer Kollegin von ihr erfahren Sie unter anderem auch, warum es fast keine Denkmäler der Kaiserin im Münchner Raum gibt.
Gleich beim Bahnhof und beim Museum gibt es eine originelle Gartenwirtschaft mit moderaten Preisen. Unten wieder am See können Sie Baden mit Einkehren verbinden, das Tutzinger Strandbad (liebenswert altmodisch mit seinen Badekabinen) bietet beides.
Das Boot, ein Zugereister und der Starnberger See
Kennen Sie das Louisiana Museum of Modern Art in Kopenhagen? Ein modernes, in die Landschaft eingepasstes Gebäude, malerisch auf einem Hügel gelegen, mit Blick auf das Meer, angefüllt mit Kunst. Ähnlich begeistert ergeht es mir mit dem Buchheim Museum am Starnberger See, ich gerate ins Schwärmen. Der Autor des Buches Das Boot, Vorlage des gleichnamigen berühmten Filmes (mit Herbert Grönemeyer), war ein exzentrischer Mensch und ein Sammler. Die vornehmen Feldafinger wollten seine Sammlung nicht, Bernried erkannte die Chance und genehmigte den Bau. Aus hellem Holz, einem Boot nachempfunden, schwebt es mit einem Teil fast über dem See. Zu sehen Bilder von Ernst Ludwig Kirchner, Otto Dix u. a. und darüber hinaus Völkerkundliches, Fantasievolles, Kurioses. Unbedingt ansehen. Das Museumscafé ein wunderschöner Platz, um mit Blick auf den See zu verweilen.
Gleich daneben die Klinik Höhenried mit einem öffentlichen Park der Superlative. The love never ends – Die Liebe hört niemals auf, ist auf einem der beiden Marmor-Sarkophage zu lesen, die unter schattigen Bäumen direkt am Ufer des Starnberger Sees stehen. Dort, an diesem einsamen Platz, liegen Wilhelmina und Sam Busch-Woods beerdigt, die ihr Anwesen der Öffentlichkeit hinterlassen haben, inklusive eines Jagdschlösschens weiter oben. „Der Park soll den Besuchern Freude und Entspannung verschaffen …“ Ein wahrhaft großartiges Geschenk, wenn man an die an anderen Stellen extra hohen Zäune und Verbotsschilder denkt. Natürlich fallen mir mit einem Mal noch wahnsinnig viele Plätze, Ausflugsziele und schöne Gastwirtschaften ein, die ich Ihnen empfehlen könnte. Vielleicht schicke ich meine Helden im nächsten München- oder Bayern-Krimi an diese Tatorte. Schaun ma moi, dann seng ma scho oder hochdeutsch: Schauen wir mal, dann sehen wir schon.
Viel Vergnügen in München wünscht Ihnen
Ihre Autorin