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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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dem Hochland und hatten die Tatsache, daß unsere Männer während des Krieges gute Freunde gewesen waren und jetzt im Frieden ihre Farmen auf dem gleichen Block der »Rehab« haben, nur zu gut überstanden. »Rehab« heißt Rehabilitation und ist eine Einrichtung der Regierung, die ehemaligen Soldaten den Erwerb von eigenem Grund und Boden ermöglichte. Wir waren praktisch zu einer Familie geworden.
    Es gab noch einen Dritten im Bunde. Im Krieg wurden Paul, Sam und Tim »Die drei Musketiere« genannt, und ihre Freundschaft war während der schwierigen Nachkriegsjahre ungetrübt geblieben. Zu unserer Freude hatte Tim ein Mädchen geheiratet, das wir alle sehr gern mochten. Anne war die Tochter des Feudalherrn unseres Bezirkes, des einzigen Mannes, der eine Menge Geld besaß. Anfangs hatte es zähen Widerstand gegeben, als sein einziges Kind darauf bestanden hatte, einen Soldatenfarmer zu heiraten, aber mit der Zeit hat er seine Einstellung geändert, und als Anne taktvoll und schlau Zwillinge zur Welt brachte, war alles wieder in Butter. Die Zwillinge waren jetzt drei Jahre alt, und Anne, die viel jünger als Larry und ich war, mußte sich daher noch nicht mit dem Problem der Schulausbildung auseinandersetzen.
    Als wir allein waren, nahm Larry den Brief ihres Onkels wieder zur Hand und sagte: »Susan, ich bin nicht im geringsten glücklich über die Geschichte mit dem armen alten Onkel Richard. Irgendwie habe ich den Eindruck, daß man einen Narren aus ihm macht. Dieses Luder von einem Mädchen mit ihrem wasserstoffblonden Haar. Bitte, du brauchst dir nur das Postskriptum anzuhören. Ich wollte es den Männern nicht zeigen, aber bei dir ist es etwas anderes. >Du mußt mir bitte helfen, meine kleine Larry. Gloria ist ein wundervolles Mädchen und wird von einer Menge jüngerer Männer verehrt. Sie ist noch nicht lange aus England weg, und Du weißt ja, wie diese Engländer sind. Sie verstehen unsere legere Art nicht. Mick hat das arme Mädchen schon so schockiert. Neulich nannte er sie sogar ein Miststück. Mitten ins Gesicht. Gloria hat eine harte Zeit hinter sich — keine Freunde oder Verwandte hier in Neuseeland — aber sie kann eben gewöhnliche Menschen nicht vertragen. Deswegen muß etwas mit Mick geschehen!<«
    Ich wußte wirklich nicht, was ich sagen sollte, und deshalb herrschte erst einmal Schweigen. Dann zerknüllte Larry den Brief und warf ihn in den Kamin. »Diese Männer... Manchmal benehmen sie sich wie Kinder. Keine Freunde, keine Verwandte — das klingt mir alles schon recht verdächtig. Gerade aus England gekommen und sofort bereit, sich den ersten reichen Mann zu angeln, der ihr über den Weg läuft.«
    »Aber Larry, vielleicht siehst du sie völlig falsch. Du kannst doch nicht einfach alles nach diesem Brief beurteilen. Und wie steht’s mit dem alten Mick. Werdet ihr ihn aufnehmen?«
    »Aber natürlich. Mit der größten Begeisterung. Er ist wahnsinnig lustig, Susan, und wird unser Leben hier oben etwas aufhellen.«
    Das klang schlecht. Ich fragte mich, was Paul wohl gesagt haben würde, wenn er das gehört hätte.
    »Und er wird sich um unsere Kinder kümmern. Ich glaube, daß er sehr glücklich sein wird, wenn er erst einmal darüber hinweggekommen ist, daß Onkel Richard ihn so schnöde abgeschoben hat. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie er das tun kann, und verabscheue das Mädchen, daß es ihn dazu gebracht hat. Wahrhaftig, ein wundervolles Mädchen! Aber was kann man von jemandem, der Gloria heißt, anderes erwarten?«
    »Aber sie kann doch nun wirklich nichts dafür, daß man sie so getauft hat«, sagte ich besänftigend. »Irgendwie...«
    »Oh, sei doch nicht so christlich, Susan. Du weißt, wie gern ich dich mag. Aber wenn du anfängst, das Beste in jedem Menschen sehen zu wollen, gehst du mir auf die Nerven. Mick hatte vollkommen recht, als er Gloria ein Miststück nannte. Großer Gott, wie dumm doch ein Mann sein kann!«
    »Willst du nicht vielleicht hinfahren und dir alles einmal von der Nähe betrachten? Ich werde die Kinder nehmen, und du kannst Mick dann gleich mitbringen.«
    »Wie rührend von dir, Susan. Damit wäre mir ein Stein vom Herzen genommen. Glaubst du nicht, daß es dir zuviel wird?«
    »Komm, nun stell dich nicht an, Larry«, sagte ich leicht gereizt. Sie hatte auch keine andere Antwort verdient, denn es war Unsinn von »zu viel« zu reden. Die Kinder waren wie Geschwister, und wenn man schon auf zwei aufpassen mußte, konnte man auch auf vier aufpassen. Als

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