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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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1. KAPITEL
    „Ich will eine Stunde mit Ihnen.“
    Prinz Durante D’Agostino blieb auf der Türschwelle zum Foyer stehen. Diese Stimme. Sie schien aus dem Nichts zu kommen. Eine Stimme, so leise, dass sie durch die Musik der Jazzband im Ballsaal eigentlich hätte übertönt werden müssen. Drüben im Saal war die Wohltätigkeitsveranstaltung in vollem Gange. Doch Prinz Durante nahm nichts anderes wahr als den sanften, verführerischen Klang dieser Stimme. Er spürte ihn auf der Haut wie eine elektrisierende Berührung, und sein Puls beschleunigte sich.
    Gleich darauf runzelte er die Stirn. Was war bloß los mit ihm? Warum reagierte er derart stark auf die Stimme einer Frau? Insbesondere da sie diese dreiste Aufforderung ausgesprochen hatte! Als hätte er solche unverblümten Einladungen nicht schon hundert Mal erhalten.
    Ungehalten wandte er sich zu der Person um, die ihn so unverschämt angesprochen hatte. Doch als sich ihre Blicke zum ersten Mal begegneten, stieg, ohne dass er es verhindern konnte, Begehren in ihm auf, ein Begehren, das ihn in seiner Heftigkeit überraschte. Es waren ihre Augen, die ihn zuerst faszinierten. Klar und strahlend blau, das Gesicht dazu schön wie das eines Engels und lasziv wie das einer Sirene.
    Dann sprach die Frau erneut. „Eine Stunde. Ich zahle Ihnen hunderttausend Dollar dafür.“
    Ihre vollen Lippen waren rot und einladend geöffnet, und sofort ging die Fantasie mit ihm durch. Er malte sich aus, wie diese Lippen heiß und lustvoll seine Haut berührten … Das genügte, und innerhalb von zwei Sekunden war er erregt.
    Hier, mitten in einem Hotelfoyer? Wegen eines Blicks und ein paar Worten?
    Er atmete tief durch und bemühte sich, ruhig zu bleiben, doch dann nahm er den Duft dieser Frau wahr, ihr frisches Parfüm mit einem Hauch von Jasmin, und er reagierte darauf, wie ein Mann nun einmal reagieren musste.
    Langsam kam sie auf ihn zu und ermöglichte ihm so den vollen Blick auf ihre Gestalt. Prinz Durante blinzelte und fragte sich, ob die sechsunddreißig Stunden ohne Schlaf ihn vielleicht in einen Wachtraum versetzt hatten. Das würde die Erscheinung erklären, die sich ihm präsentierte, denn diese Frau war die Erfüllung all seiner erotischen Fantasien. Zu gern hätte er diese langen tizianroten Locken durch seine Finger gleiten lassen, zu gern diese glatte, farbene Haut gestreichelt. Ihre sinnliche Figur war aufreizend, aber ihre Haltung verriet zugleich einen starken Charakter.
    Nein, sie war keine Fata Morgana, sie war ganz real. Was jedoch nicht real sein konnte, war seine Reaktion auf ihren Anblick. Seit seinem siebzehnten Geburtstag waren die Frauen hinter ihm her, und noch nie hatte er sich hormongesteuert gefühlt. Bis zu diesem Moment.
    Allein die Worte der Unbekannten hatten ihn in einen wahren Sinnestaumel versetzt, und seit sie direkt vor ihm stand, konnte er nicht mehr aufhören, sich die leidenschaftlichsten Szenen vorzustellen: heiße Körper auf kühler Seide, lustvolles Seufzen, gegenseitige Erfüllung.
    Eduardo und Jade predigten ihm schon lange, dass er auf einen Nervenzusammenbruch zusteuere, wenn er nicht kürzertrete. War ihre Voraussage jetzt eingetroffen? War seine verrückte Reaktion auf diese Frau der Vorbote eines psychischen Desasters? Doch falls dies tatsächlich ein Nervenzusammenbruch war, dann war es vermutlich genau das, was er brauchte.
    „Hier ist das Geld.“ Sie öffnete ihre Abendtasche und holte einen Blankoscheck heraus. „Sie dürfen eintragen, welcher wohltätigen Organisation das Geld zugutekommen soll.“
    Er betrachtete ihre wohlgeformten Hände mit den kurzen, unlackierten Fingernägeln, und alles, was er denken konnte, war, wie gern er diese Finger einen nach dem anderen in den Mund genommen hätte, um an ihnen zu saugen, bis die Unbekannte darum bettelte, seine Lippen, seine Zunge an ganz anderen Stellen ihres Körpers zu spüren.
    Durante machte einen Schritt auf sie zu, weil er das Bedürfnis verspürte, sie anzufassen. Nicht um seine Fantasien gleich in die Tat umzusetzen, sondern nur, um sich zu vergewissern, dass diese Frau wirklich existierte.
    Doch sie entzog sich ihm, und als er ihr folgen wollte, fand er sich plötzlich von einer Schar durcheinanderredender Leute umringt.
    „Prinz Durante! Endlich sind Sie da!“
    „Kommen Sie hier lang, Prinz Durante.“
    „Nein, bitte hier herüber, Prinz Durante.“
    „Es gibt jemanden, der Sie unbedingt kennenlernen möchte.“
    „Aber mein Klient war zuerst da, und

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