Temptation 3: Weil du mich willst (German Edition)
Champagnerlaune mit jeder Sekunde nachließ.
»Ich werde euch jetzt eure geschäftlichen Angelegenheiten regeln lassen«, erklärte sie in der Diele. »Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Xander.«
LaGrange nahm ihre Hand und hielt sie fest. »Aber nein, Sie müssen noch auf einen Schlummertrunk mitkommen. Ich bestehe darauf.«
»Und ich bestehe darauf, dass ich nicht mitkommen kann«, erwiderte sie freundlich, aber entschlossen. »Ich habe morgen eine wichtige Vorlesung. Gute Nacht.« Sie wandte sich ab und schlug den Weg zu Ians Schlafzimmer ein. Plötzlich konnte sie es kaum erwarten, aus diesem Kleid herauszukommen.
»Aber nein, das ist …«
»Warte auf mich«, befahl Ian mit seinem gewohnt autoritären Tonfall und schnitt LaGrange kurzerhand das Wort ab.
Das Funkeln in seinen Augen ließ einen neuerlichen Anflug von Rebellion in ihr aufkeimen. Wie konnte er es wagen, vor anderen so mit ihr zu reden? Sie reckte das Kinn, doch dann fiel ihr wieder ein, wie kindisch sie sich den ganzen Abend benommen hatte. Wie idiotisch. Sie sah zu LaGrange hinüber, der zutiefst gekränkt zu sein schien. Warum? Wegen Francescas Absage, oder weil Ian ihm so rüde ins Wort gefallen war? Sie nickte knapp, dann wandte sie sich ab und ging den Korridor entlang. Eine Woge der Furcht stieg in ihr auf.
Sie hatte sich an Ian rächen wollen, weil er ihre Wünsche einfach ignoriert hatte, aber vielleicht war sie zu weit gegangen.
Bestimmt war er wütend auf sie und ihr albernes, aufreizendes Getue. Aber hatte er nicht genau das verdient? Nervös betrat sie Ians Schlafzimmer und rief ihre Nachrichten ab. Sie durfte nicht zulassen, dass er ständig über sie bestimmte.
Minuten später stand sie im Badezimmer und zog sich die Brillantnadeln aus dem Haar, während sie sich einzureden versuchte, dass sie jedes Recht der Welt gehabt hatte, ihm die Stirn zu bieten. Schließlich hatte er ihren Wunsch, ihr keine Kleider zu schenken, einfach übergangen; er hatte sie gezwungen, sie zum Abendessen zu begleiten, und dabei eindeutig die Absicht verfolgt, dass sie seinen Geschäftspartner um den Finger wickelte und mit ihrer unübersehbaren Sexualität weichkochte. Wie konnte er es wagen, sie so zum Objekt zu machen?
Tja, sie würde ihm schon beibringen, so etwas nicht noch einmal zu versuchen, dachte sie, zog die Nadeln heraus, sodass ihr das Haar über den Rücken fiel, und streckte die Hand nach dem Reißverschluss aus.
In diesem Moment ertönte ein lautes Poltern. Sie erstarrte. Was war das? Sie zögerte. Sollte sie nachsehen gehen? Es klang, als wäre jemand zu Boden gefallen.
Ihr blieb fast das Herz stehen, als Sekunden später die Schlafzimmertür aufgerissen und wieder zugeschlagen wurde, gefolgt vom metallischen Klicken des Schlosses.
Sie wandte den Kopf und sah Ian im Türrahmen stehen.
»Lass das Kleid an«, befahl er mit eisiger Stimme. Erst jetzt merkte sie, dass ihre Hände immer noch auf dem Reißverschluss lagen. »Komm her.«
Sein Jackett stand offen. Seine Züge waren wie versteinert. Ihr Blick fiel auf die Schnalle seines Gürtels und das, was sich unterhalb davon abspielte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
»Ist Xander schon weg?«, fragte sie und verließ das Badezimmer. Ihre Stimme zitterte.
»Ja. Endgültig.«
Sie blieb stehen. »Was heißt das? Du meinst, weil er dir seine Firma verkauft hat und du dich nie wieder mit ihm treffen musst?«
»Nein. Weil ich ihm gesagt habe, er soll seine Firma nehmen und sie sich in seinen verdammten Arsch schieben.«
Fassungslos starrte sie ihn an in der sicheren Überzeugung, sich verhört zu haben, doch dann sah sie das tödliche Funkeln in seinen Augen.
»Ian, du kannst unmöglich … Aber du wolltest diese Softwarefirma doch unbedingt haben. Du hast dich so bemüht, diesen Deal unter Dach und Fach zu bringen.« Die Furcht legte sich wie ein Zentnergewicht auf sie. »O nein. Aber du hast doch nicht wegen dem, was ich heute Abend getan habe, zu Xander LaGrange gesagt, er soll den Deal vergessen, oder?«
»Ich habe gesagt, er soll sich den Deal in den Arsch schieben, und dann habe ich ihn in den Aufzug verfrachtet, weil ich diesen elenden Dreckskerl keine Sekunde mehr ertrage«, stieß Ian zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und trat auf sie zu, sodass sie den Zorn und die lodernde Glut in seinen Augen erkennen konnte. Er sah so gefährlich aus, dass sie instinktiv zurückwich, doch er packte sie beim Handgelenk. »Und weil er die Frechheit besaß, noch
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