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0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Imperator und das Ungeheuer
     
    Atlan am Scheideweg: Friede oder Vernichtung - das ist die Frage!
     
    von William Voltz
     
    Thomas Cardif, der Renegat, hat Perry Rhodans Platz als Administrator des Solaren Imperiums der Menschheit eingenommen, und niemand - weder Perry Rhodans engste Freunde noch die Mutanten - ahnen, daß der falsche Mann am Ruder sitzt.
    Wenn Cardifs Handlungsweise nicht der Handlungsweise entspricht, die man von einem Perry Rhodan gewohnt ist, so entschuldigt man das seltsame Benehmen des Administrators damit, daß Perry Rhodans geistige Gesundheit durch die Gefangenschaft bei den Antis Schaden erlitten hätte ...
    Thomas Cardif kann also triumphieren, niemand habe ihn durchschaut, und er könne schalten und walten, wie es ihm beliebe - auch wenn sein Wirken die Völker der Milchstraße an den Rand des Abgrunds führen sollte ...
    Einen Faktor jedoch hat der Usurpator nicht in seine Pläne mit einbezogen: das Geistwesen vom Planeten Wanderer, das für seine makabren Scherze bekannt und berüchtigt ist!
    Einen weiteren Faktor stellt Atlan dar, der Imperator von Arkon - denn als es zu dem Treffen: DER IMPERATOR UND DAS UNGEHEUER kommt, wird die Lage für Perry Rhodans Doppelgänger äußerst kritisch ...
     
     
     
    1.
     
    Major Hunts Krefenbac, der Erste Offizier des Linearschlachtschiffes IRONDUKE, war ein beherrschter Mann. Seine Hände zitterten jedoch leicht, als er zu dem hochgewachsenen Terraner hinüberblickte, den er für Perry Rhodan hielt. Krefenbac fuhr unbewußt mit seiner Hand über die Uniform. Seine Gesichtsmuskeln spannten sich. Er sah, daß Rhodans Halsschlagader stark angeschwollen war - und er sah auch den Grund dafür. Der Kragen des Uniformhemdes war zu eng geworden, obwohl der Patentknopf bereits in der letzten Öse befestigt war.
    Krefenbac betrachtete das gerötete Gesicht des Administrators. Es erschien ihm plötzlich breitflächiger als jemals zuvor. Sollte das explosive Zellwachstum immer weiter fortschreiten?
    Er hörte, wie sich jemand durchdringend räusperte. Reginald Bull wollte ihn warnen. Doch es war bereits zu spät. Cardif fuhr herum. Die Heftigkeit der Bewegung ließ seinen Kragenknopf abplatzen.
    In der Kommandozentrale der IRONDUKE erstarb jedes Geräusch. Cardifs geöffneter Mund brachte keinen Ton hervor. Der Knopf rollte in immer enger werdenden Kreisen über den Boden, bis er schließlich direkt vor Dr. Carl Riebsam, dem Mathematiker, liegenblieb. Wie hypnotisiert beobachteten die Männer den Vorgang.
    Cardif griff mit beiden Händen nach seinem Hals. Seine Augen weiteten sich in stummem Entsetzen. Er betastete die aufgerissene Öse. „Sie wollten doch gerade etwas sagen, Major", wandte er sich mit krächzender Stimme an Hunts Krefenbac.
    In Krefenbacs Blick war Hilflosigkeit zu erkennen, aber auch Mitleid. „Sir ...", begann er vorsichtig. Mit einem Ruck kam Cardif hoch. Die Uniform spannte über seinem Körper. Es war kein Geheimnis bei der Besatzung, daß er innerhalb der letzten drei Tage über drei Zentimeter gewachsen und auch im Umfang breiter geworden war. Es schien fast, als sollte der Vorgang durch die Annäherung an den Planeten Saos noch beschleunigt werden.
    „Nun reden Sie schon!" schrie Cardif unbeherrscht.
    Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er, wie sich Riebsam nach dem Knopf bückte. Er stieß den Mathematiker zur Seite. Ein häßliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    „Nein, Doc", sagte er spöttisch, „nicht Sie."
    Auf Krefenbacs Gesicht begann sich eine leichte Röte auszubreiten. Reginald Bull stand mit verschränkten Armen hinter Cardif, den er für seinen besten Freund hielt. Cardif sah Krefenbac lauernd an. „Nun, Major, wollen Sie Ihrem kranken Vorgesetzten nicht den Knopf aufheben?"
    Die Färbung verschwand aus Krefenbacs Gesicht. Er wurde leichenblaß. Er wußte, daß Rhodan ihn erniedrigen wollte. Für ihn war diese Handlungsweise des Administrators unbegreiflich. Krefenbac hielt viel von Disziplin. Er war ein ausgezeichneter Soldat und Offizier.
    „Sir", sagte er tonlos. „Sir, bitte entbinden Sie mich von diesem Befehl. Ich werde Ihnen einen Ersatzknopf in Ihre Kabine bringen."
    Es war jedem in der Zentrale klar, daß der Major Rhodan auf halbem Wege entgegenkam. Weiter, und auch das wußte jeder, würde Krefenbac nicht gehen. Er war bereit, seinen Stolz zu dämpfen, nicht aber, ihn brechen zu lassen.
    In Cardifs Augen erschien ein fanatischer Glanz. So gut wie jeder andere vermochte er Krefenbacs

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