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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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blutigen Lippen zu einem kalten Lächeln. »Nichts«, antwortete er und versuchte mit den Schultern zu zucken. »Und doch wirst du mich auserwählen.«
    Ein wütendes Schnauben kam von den Engeln, doch Jahwe gab Damian mit einer Geste seiner Hand zu verstehen, dass er weitersprechen sollte.
    »Du wirst mich auserwählen …« Er strich sich das Blut von der aufgeplatzten Lippe und betrachtete es einen Moment lang an den Fingern, ehe er sich wieder seinem Onkel zuwandte. »… weil du nicht Luzifer bist.« Jahwe kniff die Augen zusammen, doch Damian fuhr fort, ohne ihm die Möglichkeit zu einer Erwiderung zu geben. »Weil du nicht von Hass erfüllt bist und weil du mich liebst, so wie du alle deine Engel liebst. Weil du an das Gute glaubst und daran, dass Böses mit Gutem vergolten werden kann. Weil du glaubst, dass ich durch deine Liebe meinen Hass überwinden kann und du meine Seele ins Licht führen wirst. Du könntest nicht damit leben, mich zurück in die Unterwelt geschickt zu haben, denn du glaubst, dass jede Seele eine Möglichkeit bekommen sollte, ins Licht zu gelangen. Dass nur eine einzige Chance den Weg vom Bösen zum Guten ändern kann.«
    Es war totenstill im Raum. Eine Ewigkeit verging. In Jahwes Gesicht war nichts abzulesen, und doch wusste Damian, dass er gewonnen hatte. Er wusste, dass er seinem Ziel nahe war und dass sein Vater in genau diesem Moment außer sich vor Zorn sein würde. Aber vor allem wusste er, dass er Jahwe soeben alles gesagt hatte, was dieser hören wollte. Denn Jahwe würde niemanden abweisen, der das Licht suchte, und Damian hatte ihn daran erinnert.
    »Das sind deine Argumente?«, fragte Gott nach einer Weile des Schweigens.
    Damian nickte und richtete sich, immer noch etwas benommen, auf. »Du bist mein Onkel und …« – er sah ihm tief in die Augen – »… ich bitte dich, meine Seele zu retten.«
    Die Engel starrten ihn mit offenen Mündern an. Nur einer wagte es schließlich, das Wort zu ergreifen: Der große Blonde, der auch den Blender gegen ihn eingesetzt hatte. »Herr«, begann er mit fester Stimme. »Er ist Luzifers Sohn.«
    »Ja, aber er ist auch der Sohn eines Schutzengels«, sinnierte Jahwe leise. »Er ist mein Neffe. Das Gesetz …«
    »Herr.« Der blonde Riese schob sich zwischen seinen Gott und Damian. »Wäre er nur Luzifers Sohn mit dessen Blut in sich, sähe ich noch eine Möglichkeit, aber er ist unter Luzifers Einfluss aufgewachsen. Wir wissen nicht, ob wir ihm trauen können.«
    Damian lachte leise auf und verdrehte die Augen, was Jahwe entweder nicht bemerkte oder absichtlich ignorierte. »Nein«, entgegnete Gott ruhig. »Er hasst seinen Vater und würde nicht für ihn arbeiten. In diesem Punkt glaube ich ihm.«
    Der Blonde schob seine Schultern etwas zurück, um sich noch größer zu machen. »Der beste Ausbilder könnte ihm nichts von Verantwortung und Liebe beibringen. Diese Eigenschaften hat man, oder man hat sie nicht.«
    Diesmal lächelte Jahwe. Er legte eine Hand auf die Schulter des Blonden und drückte sie sanft. »Nein«, sagte er zärtlich, »aber du kannst es, mein lieber Jophiel.«
    Der Engel riss ungläubig die Augen auf, und Damian konnte nicht anders, als leise zu kichern. »Herr«, begann Jophiel, doch Jahwe hob die Hand und schnitt ihm das Wort ab.
    »Ich vertraue auf dich. Wenn irgendjemand meinem Neffen beibringen kann, ein Schutzengel zu werden, dann du.« Er wandte sich an Damian, und sein Ausdruck wurde sofort wieder ernst. »Du bekommst diese eine Chance, Damian. Ich werde dich testen. Dies ist eine Probe, bei der du dich bewähren musst. Versagst du, werde ich dich niemals als Schutzengel aufnehmen, und du gehst zurück zu deinem Vater, hast du das verstanden?«
    Das schadenfrohe Grinsen über Jophiels Ernennung als sein Aufpasser verwandelte sich in Triumph. »Ich habe verstanden«, sagte er mit einem Lächeln, das Jahwe einen Moment lang die Augen zusammenkneifen ließ. Ob er seine Entscheidung bereits bereute? Zumindest sagte er nichts dergleichen. Stattdessen verließ er in Gefolgschaft der anderen Engel den Raum.
    Einzig Jophiel blieb zurück und starrte einige Augenblicke lang in das Licht des Korridors, als könnte es ihn aus dieser Situation befreien. In der Zwischenzeit hatte Damian sich erhoben und lehnte nun lässig gegen den Tisch. »Also«, sagte er so unvermittelt in die Stille, dass der Engel zusammenzuckte und zu ihm herumfuhr. Die Erkenntnis, dass seine Misere Wirklichkeit war und sich nicht alleine durch den

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