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Teufelsjagd

Teufelsjagd

Titel: Teufelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Harding
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Person, die sich der Bellman nennt?«
    »Bettler«, unterbrach ihn der König. »Armenhäusler. Viele von ihnen versammeln sich beim St. Osyth’s Hospital unweit von Carfax. Bisher hat man vier gefunden. Die Köpfe hingen vom Rumpf getrennt wie faulige Äpfel von den Bäumen.«
    »Direkt in der Stadt?«
    »Nein, außerhalb. Im Norden, aber auch im Westen.«
    »Warum bringt jemand einen Armenhäusler um?« fragte Corbett.
    Er bemerkte, daß sich Ranulf auf Maeves Einladung hin jetzt ebenfalls auf den Absatz gesetzt hatte. Er sagte ein stilles Gebet. Ranulf konnte es nicht lassen, de Warrenne Komplimente zu machen, und der alte Earl war weder für sein Aussehen noch für seine Geduld bekannt.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Edward. »Der letzte war allerdings Adam Brakespeare. Ihr erinnert Euch doch an Adam, Hugh?«
    Der König gab Corbett ein Zeichen, sich auf eine Bank zu setzen. Corbett erinnerte sich an einen frettchenhaften Mann mit dunkelblondem Haar und einem haselnußbraunen Gesicht. Als Verwalter der Waffenkammer war er mit ihm zusammen in Wales gewesen. Einmal hatten die schwer zu greifenden Waliser sie in einen Hinterhalt gelockt, und Brakespeare hatte ihn aus einem stinkenden Sumpf gezogen, während ihnen die Pfeile um die Ohren gepfiffen waren.
    »Adam war Soldat.« Corbett spielte mit dem Ring an seinem Finger. »Er war einer Eurer Favoriten. Es war doch sogar die Rede davon, ihn zum Ritter zu schlagen?«
    »Als die Armee in Wales aufgelöst wurde«, antwortete Edward, »kehrte Adam nach Hause zurück. Er verlor alles beim Spiel. Er zog umher, ein landloser Edelmann, bis er krank wurde und sich an die Kanzlei um Hilfe wandte. Als mich die Bittschrift erreichte, war Brakespeare bereits tot. Er war die dritte Leiche, die man bei Oxford gefunden hat.«
    »Und der Bellman?« fragte Corbett.
    Edwards Miene verfinsterte sich. »Richtig, der Bellman.« Er zog wie ein wütender Hund die Lippen zurück. »Er ist ein Dichter, unser Bellman. Von Sparrow Hall aus gibt er Erklärungen ab und schreibt Briefe, in denen er den Geist des toten de Montfort beschwört.« Edwards Stimme wurde lauter, und das fröhliche Geplapper am anderen Ende der Halle verstummte.
    Corbett rückte von dem König ab, als dieser seinen Alpträumen nachhing.
    »De Montfort! De Montfort!« Der König schlug mit der Faust auf den Tisch. »Immer dieser verdammte de Montfort! Er ist tot! Verstehen die das denn nicht? Ich habe ihn in Evesham in eine Falle gelockt, Hugh. Ich habe seine Armee in blutige Schnipsel verwandelt. Ich habe ihn sterben sehen.« Der König schäumte vor Wut. »Er wurde nicht einmal begraben«, sagte er heiser. »Es war nichts von ihm übrig.« Er sah Hugh mit seinen blutunterlaufenen Augen an. »Ich habe ihn getötet, Corbett, ihn und seine gesamte verräterische Familie. Ich habe seine Leiche in Streifen geschnitten und den Hunden zum Fraß vorgeworfen, und jetzt ist der Bastard zurück.« Er griff in seinen Umhang, zog eine Pergamentrolle hervor und warf sie Corbett zu. »Ich habe Sparrow Hall gedroht«, sagte er, »obwohl sie von meinem guten Freund Braose gegründet worden ist. Sie sollen bei sich für Ordnung sorgen, oder ich schließe das College. Ich habe einen Brief an Copsale, den Rektor, geschickt. Dieser starb jedoch im Bett. Dann schickte ich an den Bibliothekar und Archivar Ascham eine ähnlich lautende Aufforderung, und er wurde ermordet. Ich werde Sparrow Hall niederbrennen.«
    Corbett spielte mit dem Pergament.
    »Tut das nicht, Hoheit«, riet er. »Tut nichts übereilt. Oxford weiß, wie man sich rächt. Sie werden denken, daß Ihr Angst habt, daß Ihr versucht, etwas zu verbergen. Außerdem wißt Ihr nicht, ob sich der Bellman wirklich in Sparrow Hall aufhält, obschon er das vorgibt.«
    Der König nahm Corbetts Hand. »Geht dorthin, Hugh«, bat er. »Ihr seid mein bester Jagdhund. Geht dorthin, und findet ihn für mich. Rächt den Tod von Brakespeare. Findet den Bellman!«
    »Ich habe den Dienst des Königs verlassen.«
    Der König suchte in seinem Beutel. Er zog das Geheimsiegel und den Ring des Bevollmächtigten hervor und drückte beides Corbett in die Hand.
    »Hier ist Eure Vollmacht. Tut das für mich, Hugh. Ich werde dann Pate Eures nächsten Kindes.«
    Corbett wußte, daß er nicht ablehnen konnte. Dem König war es ernst. Er bat ihn um etwas und würde sich an ihm rächen, wenn er ablehnen würde. Uncle Morgan, Maeve, Eleanor, Ranulf und Maltote würden alle seine Wut zu spüren bekommen.
    »Ich

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