The Penthouse (Fundament) (German Edition)
Geschwindigkeit und einem gewissen Alkoholpegel wurden Rückstände von mehreren Rauschmittelresten im Körper gefunden. Der von allen respektierte Polizist wird nächste Woche in einem engen Familienkreis auf dem Polizeifriedhof von Kansas City beerdigt.
„Das war der Kerl, von dem du damals geredet hast, oder nicht“, fragte Trish und riss Chris aus seinen Gedankengängen, „tragische Geschichte das alles.“
„Ja, das ist er. Blascyk hat mich nach dem Vorfall befragt und mir den Kornkreis gezeigt. Ich glaube sogar, dass er mir meine Geschichte geglaubt hat. Teile davon zumindest.“
„Jetzt fang nicht wieder damit an“, entgegnete sie spitz und konnte ihren genervten Gesichtsausdruck nicht vor ihm verbergen, „Was hätte er denn in diesem Moment sonst tun sollen? Dich als verrückt abstempeln?“
„Sein Tod kurz nach der Aufnahme der Ermittlungen? Ich sage dir, er glaubte mir und zweifelte selbst an normalen Erklärungen.“
„Also jetzt hör aber auf“, rief Trish entsetzt, „drehst du jetzt komplett am Rad? Du fängst ja an, richtige Verschwörungstheorien zu entwickeln. Erst Ramon und jetzt das!“
„Er wollte mir glauben, verstehst du? Er hat es wirklich versucht. Und jetzt ist er tot…“
„Weil er zu schnell war und anscheinend ziemliche Probleme mit diversen Drogen hatte, deswegen“, entgegnete Trish und verschränkte die Arme vor der Brust, „Das muss überhaupt nichts heißen. Vielleicht hat ihm der Vorfall ebenso zugesetzt wie uns.“
„Was denkst du, wie groß dieser Zufall sein müsste, damit ein Detective, der einen so mysteriösen Fall bearbeitet und einem Spinner wie mir, meine Geschichte glaubt, ein paar Tage später bei einem Autounfall stirbt“, erwiderte er, beobachtete dabei aber weiter den Fernseher.
„Zufälle gibt es immer wieder. Und dieser hier ist auch nicht viel überraschender als dreißig Jahre später einen alten Klassenkameraden in irgendeiner Bar hundert Meilen entfernt von zu Hause wiederzutreffen. So etwas passiert Dutzenden von…“
„Psst!“ Chris hob den Zeigefinger an seinen geschlossen Mund und bedeutete ihr, still zu sein, um die Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher zu lenken.
Die Polizei gab ebenfalls bekannt, dass die Leiche des Familienvaters in einem der Außenbezirke von Kansas City gefunden wurde. Der Mann, der der Hauptverdächtige in dem mysteriösen Doppelmord in der Chesterfield Road war, soll laut Polizeiangaben Selbstmord begangen haben. Möglicherweise geht ein dritter Mord auf das Konto des Familienvaters, denn der verschwundene Polizist Ramon Gardiola wird auch weiterhin vermisst und die Behörden gehen nicht mehr davon aus, ihn lebend finden zu können. Laut offiziellen Angaben ist die gefundene Beweislast gegenüber dem Hauptverdächtigen so erdrückend, dass die Polizei davon ausgeht, den Fall beenden zu können. Auch haben Experten den gefundenen Kornkreis definitiv als Schwindel widerlegt. Wie auch schon Hunderte zuvor, wurde dieser von Menschenhand gefertigt und nicht von Wesen aus dem All. Somit ist dieser Kriminalfall, der in der Geschichte dieses Landes seinesgleichen sucht, von der Polizei möglichst schnell gelöst worden und wir können froh sein, dass in einer Zeit voller Krisen immerhin der Ordnungsapparat voll funktionstüchtig ist und uns vor Schlimmerem bewahrt.
„Siehst du“, flüsterte Trish und sah zu Chris herüber, dessen Gesichtsausdruck sich unmerklich verändert hatte. „Jetzt weißt du, was tatsächlich geschehen ist und kannst endlich Frieden finden. Ramon wird auch irgendwann sicher gefunden werden.“
„Glaubst du diesen Schwachsinn eigentlich selbst, den du da gerade von dir gibst?“
Mit einem lauten Fauchen knallte Chris die Fernbedienung gegen die Front des Fernsehers und sprang entgeistert auf. „Das kann doch alles nicht wahr sein! Dieser verfluchte Mist ist doch nie und nimmer wahr.“
Trish wusste nicht, ob sie überrascht oder geschockt sein sollte. Sie wurde Zeuge wie ihr Noch-Ehemann eine begründete Meinung der Regierung in den Wind schoss und auf dem besten Weg war, seine Besinnung nun vollkommen zu verlieren.
Was stimmt nur mit dir nicht? Was ist geschehen, dass du so geworden bist, Chris? Warum ausgerechnet du?
Langsam ließ sein Tobsuchtsanfall nach und fing langsam an, sich zu beruhigen. Mit feuchten Augen schaute er Trish an und hatte dabei die traurigen Züge eines mental gebrochenen Mannes. „Das können die einfach nicht machen!“
Aber Trish wusste einfach
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