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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Rolle spielen. Boas scheinen als Reservoir zu dienen, wohingegen die Pythons für das Virus wahrscheinlich empfänglicher sind.
    Symptome

    •Pythons: zentralnervöse Symptome, die plötzlich auftreten (Myoklonien, Erblindung, Kontorsionen in Spiralform, Opisthotonus).
    •Boas: chronisches Regurgitieren, Häutungsstörungen und respiratorische Symptome, zunächst leichte Verhaltensauffälligkeiten, dann zentralnervöse Störungen in der Terminalphase nach mehreren Monaten.
    •Häufig Komplikationen durch sekundäre opportunistische Infektionen (Maulfäule, Lungen-, Darmentzündungen), Septikämien oder Neoplasien.
    Histologische Diagnostik

    •In den Erythrozyten befinden sich vereinzelt Einschlusskörperchen, die von einem hellen Hof umgeben sind.
    •Einschlusskörperchen befinden sich mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 100 % in Biopsien der Rachenmandeln und des Pankreas, mit geringerer Wahrscheinlichkeit in Leber, Gefäßen oder im Magen.
    •Histologie des Gehirns.
    Therapie
    Es gibt keine Therapie, die Euthanasie wird strengstens angeraten. Jedes Tier, das neu in eine Tierhaltung kommt, sollte für mindestens 4 – 6 Monate bis zu 1 Jahr in Quarantäne.
    Ektoparasiten
    Ektoparasiten kommen sowohl bei wild lebenden als auch bei Tieren in menschlicher Obhut sehr häufig vor. Man kann bis zu 250 Milbenarten beobachten, die am Integument parasitieren. Es handelt sich meist um Trombiculidae, Gamasida oder Ixodida.
    Häufige Ektoparasiten

    • Echsen: zahlreiche hämatophage und lymphophage Milben: Zecken
(Hyalomma, Amblyomma, Ornithodorus),
Milbenlarven
(Trombicula, Vatacarus, Herpetacarus, Hirstiella)
.
    • Schlangen: v. a.
Ophionyssus natricis,
mehrere Zeckenarten (s. o. bei Echsen).
    • Schildkröten:
    •Zecken
(Hyalomma, Ixodes, Haemophysalis)
.
    •Dipterenlarven, Maden
(Cuterebra, Lucilia, Musca
etc.).
    •Zahlreiche Insekten (Stechmücken, Phlebotomen, Bremsen), Blutegel (marine und Süßwasserschildkröten), Milben der Kloake, die während der Paarung übertragen werden
(Cloacarus
sp.).
    • Krokodilartige: Blutegel als Parasiten des Integuments und der Maulhöhle.
    Sonderfall
Ophionyssus natricis
(Schlangenmilbe)

    •Unter den Parasiten ist sie die häufigste Milbe. Sie wird hauptsächlich bei Schlangen, aber auch bei Echsen
(Iguana)
diagnostiziert und gehört zu den Mesostigmata und den Laelapidae. Dieser rotschwarze Parasit ist sehr mobil und misst ca. 1 mm. Die hämatophagen Adulttiere werden von Wunden angezogen und setzen sich auf dem Wirt mit dem Mittelstück ihres Rüssels unter Hautschuppen und in der Kloakengegend fest. Der Lebenszyklus variiert zwischen 8 und 28 Tagen, die Adulten legen 60 – 80 Eier auf dem Wirt und in den Boden.
    •Bei einer massiven Infestation können erhebliche Mengen an Blut entzogen werden, was bisweilen zu Todesfällen führt. Die Milbe ist auch als Vektor von stark pathogenen Bakterien
(Aeromonas hydrophila),
Viren (Paramyxovirus, Einschlusskörperchenkrankheit der Boidae) und Protozoa (Hämogregarinae) anzusehen.
    Therapie

    • Zecken: Extraktion mit der Zange, Applikation von Fipronil
(Frontline®)
.
    •
Ophionyssus natricis
und andere Milben: Applikation von Fipronil 2–3 × im Abstand von 1 Woche.
    • Blutegel: Salzwasserbad (Süßwasserarten), Extraktion nach dem Tränken mit Alkohol oder Essig.
    • Fliegenmaden: chirurgische Kürettage, lokale Applikation von Dichlorvos.
    Enteritiden
    Unspezifische Verdauungsstörungen
    Unregelmäßigkeit des Verdauungsvorgangs ohne Veränderung des Allgemeinbefindens und des Appetits.

    • Systematische Untersuchung:
    •Schlechte Haltungsbedin gungen: Hypo- oder Hyperthermie, verschluckte Fremdkörper (Sand, Holzspäne).
    •Schwer verdauliches Futter (gegorene Früchte bei Schildkröten, zu viel Grünfutter, plötzliche gravierende Futterumstellung).
    •Iatrogene Ursache: Entzündungshemmer, Antibiotika.
    •Zusammensetzung der Verdauungsflora, eventuelles Vorhandensein pathogener Keime.
    • Therapie: Wasserdiät für 2 Tage, bindende Medikamente: Aktivkohle, ggf. Aluminiumhydroxid, Bariumsulfat, Schleime, z. B. Leinsamenschleim, Gerbstoffe zur Oberflächenvernetzung, ggf. starken schwarzen Tee oder Tannine, Schaum bekämpfende bzw. Gas lösende Therapeutika, z. B.
Sab simplex®:
1–2 Trp./kg, 1–2 × tgl. p. o., Krampflöser
(Enteroconpulver®, Sanosorb®),
Entwurmung, Ursachenbekämpfung.
Biologische Normwerte (Referenzwerte)
(Nahrungsgewohnheiten, Tab. 4.6
[Anhang Reptilien]),
Dosierung der wichtigsten

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