Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
Vom Netzwerk:
nicht entscheiden zu können.”
    “Betrunken?”
    “Vielleicht. Sie spricht undeutlich.”
    Nick warf der Frau noch einen Blick zu. “Geben Sie ihr Wasser oder Saft, auf Kosten des Hauses. Danach soll sie gehen. Aber bringen Sie es ihr nett bei.”
    “Mach ich.”
    Er sah zu, wie Joey der Frau seine Nachricht überbrachte, wie er auf Nick wies, während er mit ihr sprach. Die Frau blickte überrascht in seine Richtung. Ihr Blick barg aber mehr als nur Überraschung. War es Furcht? Sie blinzelte, als hätte sie Schwierigkeiten, richtig zu sehen, dann schloss sie die Augen, rieb sie sich und verschmierte die Wimperntusche noch mehr.
    Joey brachte ihr den Saft und verließ sie dann, um einen Kunden am anderen Ende der Bar zu bedienen.
    Nick beobachtete sie, wie sie erst am Glas nippte und dann den Saft durstig runterstürzte. War sie betrunken oder voll gedröhnt? Nach all seinen Jahren bei der Polizei, besonders aus der Zeit, als er bei der Sitte arbeitete, war er ziemlich gut darin, die unverbesserlichen Drogensüchtigen und Alkoholiker zu erkennen. Auf sie allerdings schien etwas Derartiges nicht zuzutreffen. Trotz des aufreizenden Kleides, der Frisur und des Make-ups strahlte sie so etwas wie Unschuld aus.
    Ein Kunde, den er noch nie gesehen hatte, ein grobschlächtiger Mann mit Vollbart und einem Bierbauch, ließ sich auf den Barhocker neben sie fallen und versperrte Nick die Sicht auf die Fremde. “Hallo, Schätzchen”, blökte er sie lautstark an. “Kann ich dir ‘nen Drink spendieren? Was ist los mit dir, hast du die Sprache verloren, Schätzchen? Ich bin Lenny. Und wie heißt du?”
    Nick seufzte. Er hatte keine Wahl, er musste einschreiten. Er hatte ein Gespür für Menschen, die nicht auf sich selbst aufpassen konnten, und er fühlte sich stets verpflichtet, ihnen zu helfen, wenn sie in Schwierigkeiten gerieten.
    Er stand auf, zuckte kurz zusammen, als er das bekannte Ziehen in seinem Knie verspürte, ging dann hinüber und stellte sich hinter den untersetzten Mann.
    “Bitte nein”, sagte die Frau ganz leise und vorsichtig und blickte verstört auf ihre Hände, die fest ineinander verkrampft auf ihrem Schoß lagen.
    “Nein was?”, fragte Lenny. “Keine Zeit?” Er lachte laut auf und ließ dann einen kratzigen Raucherhusten hören.
    Nick klopfte dem Mann zwei Mal auf die Schulter. “Hören Sie”, sagte er, “es wäre besser, wenn Sie die Dame in Ruhe ließen.”
    Lenny drehte sich auf seinem Hocker um und starrte ihn unter buschigen Augenbrauen hervor zornig an. “Wer, zum Teufel, hat Sie gefragt, Freundchen? Sie ist allein, oder?”
    “Lenny, ich bin hier der Manager, und ich verspreche Ihnen, ich bin nicht auf Schwierigkeiten aus. Tun Sie mir einfach einen Gefallen, ja? Ich spendiere Ihnen einen Drink, und Sie lassen sie in Ruhe. Sie ist eine Freundin, und sie fühlt sich nicht wohl.”
    “Was ist denn mit ihr?”
    Nick schwieg einen Moment und flüsterte dann mit schicksalsschwerer Stimme: “Das wollen Sie bestimmt nicht hören.”
    “Himmel.” Lenny sprang von seinem Hocker und wich nervös zurück. “Vergessen Sie’s. Ich verschwinde!”
    Die Frau sah überrascht auf und verfolgte Lennys Rückzug mit zusammengekniffenen Augen. Sie ist kurzsichtig, dachte Nick, und zu eitel, eine Brille zu tragen.
    Ihr Blick fiel auf ihn, und sekundenlang betrachtete sie ihn ernst. Sie runzelte die Stirn und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als wären sie trocken. Welche Absicht sich hinter dieser kleinen Geste auch verbergen mochte, auf Nick verfehlte sie ihre Wirkung nicht.
    “Danke”, sagte sie mit tiefer, belegter Stimme.
    “Schon gut.” Er nahm Lennys Platz auf dem Hocker neben ihr ein. Der schwache Hauch eines teuren Parfums stieg ihm in die Nase, doch keinerlei Alkoholgeruch. “Hören Sie, es wäre wohl besser, wenn Sie jetzt nach Hause gingen.”
    “Nach Hause?” Sie sprach dieses Wort aus, als wäre es ihr fremd. Sie kam ihm abwesend, ja, leicht desorientiert vor.
    Jetzt sah er ihr hübsches Gesicht aus der Nähe. Sie hatte eine zierliche kleine Nase und überraschend volle, sinnliche Lippen. Ihre großen, mascaraverschmierten Augen hatten die Farbe von Bernstein. Die Pupillen waren nicht erweitert, also schloss Nick Drogen gleich aus. Ihr Gesicht passte in keiner Weise zu dem aufreizenden Kleid, das sie trug, zu dem tiefen Ausschnitt und der Art, wie sich ihre Brustspitzen durch den dünnen Stoff abzeichneten.
    “Ja, nach Hause.” Er setzte sich bequemer hin. “Wissen

Weitere Kostenlose Bücher