Tiffany exklusiv Band 0018
vielleicht mit einer gewissen Art der Zuneigung. Fest stand, sie waren sich nicht gleichgültig.
Sie mochte Nick. Und beinahe war sie ein wenig enttäuscht, dass er gleich eingeschlafen war. Sex mit ihm war aufregend gewesen.
Nick atmete tief und gleichmäßig. Er war erschöpft, und es war keine Gleichgültigkeit, dass er sie nicht anrührte. Trotzdem schade. Denn irgendwie sprach Nick ihre weiblichen Instinkte an, selbst wenn die Ehe gegen ihren freien Willen geschlossen worden war.
Nick bewegte sich und berührte ihren Fuß. Er war warm. Sie bewegte sich nicht, denn sie fühlte sich durch die Berührung auf merkwürdige Weise getröstet. Sie hatte Heimweh und fühlte sich einsam und hätte nichts dagegen gehabt, wenn er sie halb wach in die Arme geschlossen hätte.
Allmählich wurde Felicia müde, und im Einschlafen spürte sie, dass ihre Füße sich immer noch berührten. Das tröstete sie. Sie mochte Nick, sie mochte ihn sogar ziemlich gern.
Felicia schlief lange. Als sie herunterkam, hatte Nick bereits das Haus verlassen. Sie fand eine Nachricht vor. Matti, die puertoricanische Haushälterin, würde um neun kommen. Er selbst würde abends zum Essen da sein, würde aber nachmittags noch anrufen, wenn er seinen Terminplan kannte.
Noch bevor Felicia ihren Kaffee ausgetrunken hatte, kam Matti durch die Tür. Sie war in den Vierzigern, colabraun und lächelte ständig. „Herzlichen Glückwunsch, Mrs Mondavi“, sagte sie und schüttelte Felicia die Hand. „Der Mister brauchte schon lange eine Frau.“
„So, meinen Sie?“
„Ja, Señora. Er ist nicht der Mann, der dauernd eine Neue hat. Das habe ich gleich gesehen.“
„So.“
„Ja, er hatte nur manchmal Besuch, wenn er einsam war. Er hat ja ständig gearbeitet. Bestimmt hat er seine Frau vermisst, seine Erste, meine ich.“
„Kannten Sie Gina?“
„Nein, Señora, ich bin erst nach ihrem Tod hierhergekommen. Aber der Mister hat oft von ihr gesprochen. Ich wundere mich, dass ich noch nichts von Ihnen gehört habe. So eine schöne Frau. Er muss Sie sehr lieben.“
„Wir haben uns vor der Hochzeit noch nicht lange gekannt.“
„Ja, das weiß ich. Als der Mister nach Kalifornien flog, hat er gesagt, dass er vielleicht mit einer neuen Frau zurückkommen würde.“ Matti strahlte und machte eine leichte Verbeugung. „Er hat gut gewählt.“
„Danke.“
„Ich hoffe, dass Sie viele Kinder haben werden.“
Felicia musste lachen. „Wir sind doch gerade erst ein paar Tage verheiratet.“
„Also, mein erstes Kind wurde in der Hochzeitsnacht gezeugt.“
Felicia schauderte bei diesem Gedanken. Das Telefon klingelte.
„Ich geh ran, Señora“, sagte Matti. „Vielleicht ist es für mich. Meine Kinder rufen mich oft an.“
Matti ging zum Telefon, kam aber nach wenigen Sekunden zurück. „Für Sie, Señora.“
Es war Maria Antonelli. „Herzlich willkommen in New York und in unserer Familie. Ich freue mich so für euch beide. Hat alles gut geklappt? Ist Nick nicht ein wunderbarer Mann?“
„Guten Morgen, Mrs Antonelli. Ja, alles ist wunderbar.“
„Felicia, ich will gleich zur Sache kommen. Wollen wir uns heute nicht treffen? Wenn die Küche so trostlos aussieht wie das letzte Mal, als ich sie sah, müssen wir unbedingt etwas dagegen tun. Kann ich Sie um zwei abholen?“
„Das passt mir gut.“ Nach ein paar freundlichen Sätzen legte Felicia den Hörer auf.
Matti machte die Betten, während Felicia duschte und sich anzog.
„Wenn es Ihnen lieber ist, kann ich auch immer erst unten sauber machen und das Schlafzimmer zuletzt“, sagte Matti. „Ich bin Montag bis Freitag jeden Tag drei Stunden da.“
„Ja, vielleicht ist das besser.“ Felicia nickte.
„Soll ich jetzt nach unten gehen, Señora?“
„Nein, machen Sie ruhig das Bett zu Ende. Um das Bad kümmere ich mich nachher schon.“
Matti arbeitete schnell. Sie saugte bereits das Vorderzimmer, als Felicia herunterkam. Felicia sah sich ausgiebig in der Küche um und notierte sich, was sie alles brauchen würde. Mittags wärmte sie sich eine Suppe auf und hatte sich gerade zum Essen gesetzt, als Matti kam, um sich zu verabschieden.
„Bis morgen, Señora.“
„Auf Wiedersehen, Matti.“
Felicia hob lächelnd die Hand. Ihr erster Tag in New York war bisher sehr angenehm verlaufen. Sie war gespannt, wie Nick sich abends verhalten würde.
Maria Antonelli kam fünfzehn Minuten zu spät. Sie schien eine warmherzige, gesprächige und etwas überschwängliche Frau zu sein, die
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