Tiffany exklusiv Band 0018
Nick sie weniger als Ehefrau denn als eine Art Haushälterin, die außerdem noch für Sex zuständig war.
Allerdings konnte sie sich über sein Verhalten nicht beschweren. Er war herzlich und freundlich, wenn sie auch nie wusste, wie er wirklich fühlte.
Wieder blickte sie Nick kurz an. Er starrte vor sich hin, offensichtlich bedrückte ihn etwas. Sie wollte ihn fragen, aber traute sich dann doch nicht.
Das Taxi näherte sich Gramercy Park, und Nick ließ den Fahrer den Park einmal umrunden, damit sie sich die stattlichen Anwesen ansehen konnte. Er wies auf das elegante Klubhaus. „Bist du Mitglied dort?“, fragte sie. Er lachte. „Es ist wichtiger, einen Büroturm zu besitzen oder sich als Bürgermeister oder Gouverneur aufstellen zu lassen. Zwei Dinge prägen das Leben in New York: deine Position und dein Besitz.“
„Nicht, wen du kennst?“
„Davon hängt doch deine Position im Wesentlichen ab, findest du nicht?“
„Vermutlich hast du recht. Manches hängt dir aber doch im Leben immer nach, sosehr du dich auch bemühst, es loszuwerden.“
Beide wussten, dass von Vincent Antonelli die Rede war, auch ohne, dass sein Name genannt wurde.
Als das Taxi vor einem hübschen Haus hielt, waren erst einmal alle Grübeleien vergessen. Felicia war gespannt. Das Stadthaus war nicht so prächtig wie die Häuser, die direkt am Park lagen. Es hatte einen schmiedeeisernen Zaun und eine breite weiße Eingangstür. Sie kannte sich in Architektur nicht sehr gut aus, aber das Haus schien aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen.
Sie stieg aus dem Taxi und blickte an der Fassade empor, während der Fahrer ihre Koffer auslud. Trotz des Verkehrs ein paar Straßen weiter war es hier ruhig und friedlich. Sie konnte sogar die Vögel in den Bäumen zwitschern hören.
Nick trat neben Felicia. „Wie gefällt dir das Haus?“
„Es sieht wirklich hübsch aus“, sagte sie und bemühte sich, ihre Begeisterung nicht zu deutlich zu zeigen.
„Wir wollen reingehen.“
Er nahm die zwei großen Koffer und überließ ihr den kleinen und eine Reisetasche. Als sie die Stufen zum Eingang emporstiegen, blieb Nick plötzlich stehen.
„Ich vermute, dass es dir unangenehm wäre, wenn ich dich über die Schwelle trage. Aber ich möchte, dass du weißt, dass dieses jetzt genauso dein Zuhause ist wie meines.“
Sie war gerührt von seinen Worten. Immerhin hörte es sich ja ganz so an, als wolle er sie wie eine richtige Ehefrau behandeln. „Ich danke dir.“
„Wir sollten versuchen zu vergessen, was uns hierher gebracht hat, und neu anfangen. Wir sind verheiratet, und nur darauf kommt es an.“
„Meinst du das ernst?“
„Ja, ich denke schon.“
„Das hört sich nicht sehr überzeugt an.“
„Es ist nicht so leicht, einen neuen Anfang zu machen, aber ich möchte es gern versuchen.“
Sie nickte. „Ja, ich auch.“
Nick schloss die Tür auf und ließ Felicia eintreten. Die Eingangshalle hatte eine hohe Decke, von der ein kleiner Kandelaber herabhing. Die dunklen Fußbodendielen glänzten. Gegenüber der Eingangstür führte eine kleine elegante Treppe nach oben.
Rechts war die Tür zum Wohnzimmer, in der ein großer Kamin und ein wunderschöner Orientteppich besonders auffielen.
Felicia sah zu Nick hinüber, der gerade eingetreten war. „Es ist sehr hübsch.“
„Sei ruhig ehrlich. Es braucht die Hand einer Frau. Aber jetzt will ich dir die Küche zeigen.“
Dort sah sich Felicia besonders aufmerksam um. Nick hatte nicht untertrieben, was die Ausstattung betraf. Aber das ließ sich leicht ändern. Immerhin gab es einen formschönen Herd aus Edelstahl und einen Kühlschrank im gleichen Design.
Am besten gefiel ihr das große Fenster, das auf einen kleinen Hintergarten hinausging. Auf dem breiten Fensterbrett war genügend Platz für ein paar Töpfe mit Kräutern.
„Das ist die Speisekammer“, sagte Nick und wies auf eine kleine Tür. Die Speisekammer war nicht groß, hatte aber viel Regalraum.
„Wunderbar“, sagte Felicia. „Eine Speisekammer ist heutzutage ein richtiger Luxus.“
„Ich bin froh, dass es dir gefällt.“
Sie blickte Nick lächelnd an. „Ja, das tut es.“
„Und du meinst, du kommst damit zurecht?“
Sie nickte. „Ja, selbstverständlich.“
„Du kannst jede Änderung vornehmen, die du willst. Meine Tante hat auch schon ihre Hilfe angeboten, sie kennt eine Menge Geschäfte. Sie wird dich möglicherweise morgen anrufen.“
„Das wäre nett.“
„Nun sollte ich dir das Schlafzimmer
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