Tiffany hot & sexy Band 16
wissen.
„Jede Menge Salz.“
Lizzie lächelte. „Du weißt, dass Daddy seine Natriumzufuhr kontrollieren muss.“
„Natürlich. Was meinst du, warum ich es getan habe?“
Lizzie legte den Kopf ins Kissen. „Gibt es einen besonderen Grund für deinen Anruf? Abgesehen davon, dass du einen Zeugen für deine Bosheit brauchtest?“
„Ich bin nicht boshaft. Ich habe ihm einen Hackbraten gemacht.“
„Sicher, Mom. Ist noch etwas?“
Bonnie überlegte anscheinend. „Nein, wenn ich es mir recht überlege, war’s das im Wesentlichen.“
„Gut. Wenn du das nächste Mal einen Puffer brauchst zwischen dir und Dad, ruf Annie an.“
„Mach ich.“
„Gute Nacht, Mutter.“
„Gute Nacht, Lizzie.“
Sie beendete das Gespräch und schaute nach, ob irgendwelche Nachrichten auf dem Handy eingegangen waren. Das war nicht der Fall, deshalb las sie Jerrys Textnachricht erneut und legte es schließlich weg.
Du meine Güte, ich bin wirklich bemitleidenswert.
Ein Geräusch lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Auffahrt, wo Gauge wieder aufgetaucht war, noch immer in Kapuzensweatshirt und Jeansjacke. Vielleicht will er noch mal weg, dachte sie, doch er hatte seinen Gitarrenkoffer nicht dabei, sondern fing an, die Auffahrt frei zu schaufeln.
Lizzie fand das unglaublich sexy.
Sämtliche Gedanken an ihre Mutter, an Jerry und ihr fehlendes Waffeleisen wurden vom Anblick dieses aufregenden Mannes verdrängt, der im August das Apartment über ihrer Garage bezogen hatte.
Eigentlich hieß er gar nicht Gauge. Na ja, mit Nachnamen schon, aber sein Vorname war Patrick. Lizzie trank noch einen Schluck Wein, der sie ein wenig wärmte, während sie ihrem Mieter draußen in der Kälte zusah.
Sie wusste nicht viel über ihn. Heidi, die Exfreundin ihres Bruders Jesse, hatte ihr ihn als Mieter empfohlen; Gauge war Teilhaber des „BMC Bookstore Café“, wo Heidi gearbeitet hatte. Er war Musiker, Gitarrist, dem Koffer, den er mit sich herumtrug, und den Klängen nach zu urteilen, die gelegentlich aus seinem Apartment zu hören waren.
Ihre Wege kreuzten sich selten. Lizzie fand die Miete stets am ersten jeden Monats in einem Umschlag, den er durch den Briefschlitz in der Tür warf. Sie schob ihm die wenige Post, die er bekam, unter seiner Apartmenttür durch.
Das war im Großen und Ganzen schon alles.
Na ja, das und die Tatsache, dass er sehr sexy war und sie ihn gern beobachtete, wenn er nach Hause kam oder wenn er ging. Sowohl sein Anblick von vorn als auch von hinten entlockte ihr tiefe Seufzer.
Sie stellte ihr Glas auf den Couchtisch. Abgesehen von einer sehr kurzen Schwärmerei für den Schlagzeuger, der bei ihrer Schulabschlussfeier gespielt hatte, hatte sie nie viel für Künstlertypen übrig gehabt. Ehrgeizige und karriereorientierte Männer waren eher ihr Typ.
Solche wie Jerry.
Sie stöhnte.
Sie selbst war auch ziemlich ehrgeizig. In den drei Jahren seit ihrem Studium hatte sie es bis zur Juniorpartnerin gebracht, mit guten Aussichten auf eine volle Partnerschaft in nicht allzu ferner Zukunft. Dass Jerry sie verlassen hatte, war dabei allerdings nicht sehr hilfreich, denn sie hatte ihn zur jährlichen Kanzleiparty mitnehmen wollen, um ihre Ambitionen auf die Partnerschaft zu untermauern. Freilich ohne seinen Familienstand zu erwähnen.
Ihre Freundin Tabitha hatte vorgeschlagen, sich als Lesbe auszugeben. Daraufhin hatte sie beim Mittagessen in ihrem Lieblingsrestaurant in Toledo beinah ihren Eistee über den Tisch gespuckt.
Tabby hatte nur mit den Schultern gezuckt. „Dir ist doch sicher klar, dass eine unverheiratete Frau im gebärfähigen Alter nicht so gute Karriereaussichten hat.“
„Und inwiefern soll es mir helfen, mich als Lesbe auszugeben?“
„Zum einen gefällt es Männern, sich eine attraktive Frau wie dich mit einer anderen Frau im Bett vorzustellen, zum anderen wird diese Fantasie sie davon ablenken, dass deine biologische Uhr tickt und du praktisch jeden Moment schwanger werden kannst.“
„Aber ich will vorerst keine Kinder, das wissen die Kanzleipartner.“
Tabby verdrehte die Augen. „Meinst du vielleicht, das nehmen sie dir ab? Männer glauben zu wissen, wie wankelmütig Frauen sind. Erst verkünden sie, keine Kinder zu wollen, dann bekommen sie plötzlich Vierlinge.“
Tabithas Rat war gar nicht so abwegig gewesen. Lizzie fühlte sich einerseits gleichberechtigt behandelt, andererseits gab es kleinere Vorfälle, die sie stutzig machten. Zum Beispiel die Ausflüge auf den Golfplatz nur
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