Tiffany hot & sexy Band 16
„Was?“
„Mach nicht so ein schockiertes Gesicht. Ich war früher eine tolle Kellnerin. Eine meiner ehemaligen Highschool-Kameradinnen hat gerade einen solchen Job in Kalifornien bekommen. Die Airlines suchen ältere Frauen wie uns, weil wir mehr Lebenserfahrung haben.“
„Und wahrscheinlich geringere Rentenansprüche.“
„Gut, das kommt auch hinzu. Sie bezahlen nicht so viel wie früher, aber da ich das schon seit meiner Kindheit machen will, nehme ich das gern in Kauf.“
Ihre Mutter wollte Stewardess werden. Lizzie kam sich vor wie in einem schlimmen Traum. Bevor Bonnie noch mehr erzählen konnte, hob sie eine Hand. „Bitte, das reicht für einen Tag. Wollen wir nicht einfach unsere Bestellung aufgeben und das Essen genießen?“ Sie ordnete Salz- und Pfefferstreuer auf dem Tisch neu, um ihre Mutter nicht ansehen zu müssen. „Hast du heute schon mit Annie gesprochen?“
Zum Glück widmete ihre Mutter sich mit großer Begeisterung der Schwangerschaft ihrer Tochter. Lizzie ermunterte sie und angelte nach einem Fläschchen extrastarker Kopfschmerztabletten in ihrer Handtasche.
6. KAPITEL
Samstagabend trafen Lizzie und Tabby sich zum Abendessen, doch statt sich anschließend im Kino einen Film anzusehen, von dem sie beide nicht ganz überzeugt waren, machte Lizzie einen anderen Vorschlag.
„Eine Bar?“, wiederholte Tabby, die ihren letzten, von Käse triefenden Nacho in der Hand hielt. Sie legte ihn auf den Teller zurück und griff nach einer Serviette. „Soll das heißen, wir gehen auf die Piste?“
Lizzie trank einen Schluck Kaffee und verbarg ihr Lächeln. „Mir schwebt eher ein Pub vor, keine Bar zum Anbaggern.“
„Du meinst einen Laden, in dem es Chicken Nuggets zum Bier gibt?“
„Oder Nachos“, erwiderte Lizzie und deutete auf die inzwischen kalt gewordene Vorspeise. Tabby hatte der Kellnerin bisher nicht gestattet, den Rest abzuräumen.
„Sehr witzig.“ Tabby lehnte sich zurück. „Ich wünschte, du hättest etwas gesagt, bevor ich bestellt habe. Ich habe das Gefühl, als hätte ich in der letzten Stunde fünf Pfund zugelegt.“
„Wahrscheinlich weil es so ist. Deshalb habe ich auch nur Suppe genommen.“
Tabby hob tadelnd den Zeigefinger. „Nein, du hast Suppe bestellt, weil du wusstest, dass wir anschließend noch ausgehen würden. Bei deiner schlanken Figur brauchst du dir ohnehin keine Sorgen zu machen.“
„Wir müssen nicht gehen, wenn du nicht willst.“
„Aha!“
„Aha was?“
„Du wusstest, dass ich nicht widerstehen könnte, mit dir in eine Bar zu gehen. Jetzt hast du noch Platz für Drinks, während ich mich fühle wie ein gestopfter Truthahn.“
„Wie gesagt, wir müssen nicht gehen“, versicherte Lizzie ihrer Freundin.
„Natürlich müssen wir. Soll ich mir etwa die Chance entgehen lassen, mir den Kerl anzusehen, mit dem du etwas hast?“ Bevor Lizzie protestieren konnte, rief Tabby nach der Kellnerin. „Die Rechnung, bitte. Und packen Sie mir bitte den Rest ein.“
Gauge wusste nicht, wieso er ausgerechnet in dem Moment zur Tür schaute, in dem Lizzie zusammen mit ihrer dunkelhaarigen Freundin die Bar betrat. Das tat er sonst nie. Fasziniert beobachtete er, wie sie ihren Mantel auszog und sich in die Mitte des Lokals an einen gerade frei gewordenen Tisch setzte. Durch ihre Anwesenheit schien die Temperatur in der Bar gleich um mehrere Grad anzusteigen, was nicht daran lag, dass sie etwas besonders Aufreizendes angehabt hätte. Das war nicht ihr Stil. Da er wusste, wie aufregend ihr Körper unter ihrer eher konservativen Kleidung war, entstanden in seinem Kopf lauter erotische Bilder.
Der Song endete, und die Gruppe junger, bereits halb betrunkener Frauen vor der Bühne johlte und pfiff. Die Band hatte das Set gerade erst begonnen, andernfalls hätte er den Sänger um eine Pause gebeten. So musste er noch eine ganze Stunde spielen, bevor er an Lizzies Tisch gehen konnte.
Er hoffte nur, sie blieb so lange.
In der Nacht zuvor hatte er mit klingelnden Ohren nach dem Auftritt wach gelegen und überlegt, ob vier Uhr morgens zu spät war, um an ihre Tür zu klopfen. Natürlich war es zu spät gewesen, denn ihr Haus war längst dunkel, als er nach Hause kam.
Er hatte dagelegen und über alles Mögliche nachgedacht – über seine Unterhaltung mit Kevin und über Lizzie, die auf der anderen Seite der Auffahrt schlief. Bei einer anderen hätte er nicht gezögert, an die Tür zu klopfen.
Warum war er nicht einfach zu ihr gegangen?
Er sah zu ihr
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