Tiffany Sexy Band 73
sie da plötzlich Jonahs Stimme. „Emily! Emily!“
„Ich bin hier“, gelang es ihr mit letzter Kraft zu rufen.
Das Poltern von Füßen. „Verdammt, es ist zu dunkel! Emily, wo bist du?“
„Hier“, sagte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie strampelte verzweifelt, aber das Wasser reichte ihr schon bis über das Kinn.
„Halt aus, ich komme!“
Sie hörte ein Platschen. Nicht sehr nahe, aber sie versuchte, darauf zuzuschwimmen, obwohl sie das Gefühl hatte, sich nicht von der Stelle zu bewegen. Sie schmeckte das Seewasser im Mund und hustete.
Ein Licht! Jemand musste die Taschenlampe gefunden haben.
Sie blinzelte, als der Lichtstrahl sie erreichte. „Da ist sie!“ Das war Kirstens Stimme. „Der orangefarbene Fleck!“
„Hi, Kirsten“, sagte Emily, aber noch mehr Wasser drang in ihren Mund, und diesmal ging sie unter.
Starke Arme zogen sie hinauf. „Halt dich fest, Süße. Ich habe dich.“
„Jonah“, seufzte sie und klammerte sich an ihn.
Kirsten hielt das Licht auf sie gerichtet, und während Jonah sie nach oben drückte, zogen Sadhu und Dereks Onkel Tim sie vom Steg aus hoch. Sadhu zog seinen Pullover aus und hüllte sie darin ein, und Tim legte ihr seine Jacke um die Schultern.
Nass und fröstelnd erschien auch Jonah neben ihr. „Bist du okay?“
„Ja“, sagte sie mit klappernden Zähnen. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie. Seine Lippen waren fast so kalt wie ihre, und trotzdem spürte sie die Wärme hinter ihnen.
„Lass uns dich ins Warme bringen.“
„Wo ist Buddy?“, fragte sie.
„Entkommen.“ Jonah zeigte wütend auf den Himmel. „Als ich den Schuss hörte und das Flugzeug startete …“ Er schluckte. „Wenn ich diesen Mistkerl je in die Finger kriege …“
Emily schüttelte den Kopf. „Er ist nicht in der Maschine. Ich habe ihn vom Steg gestoßen. Er ist noch irgendwo im Wasser.“
Sie hörte Sirenen, Sekunden später hielten zwei Streifenwagen neben ihnen, und Jonah sagte: „Perfektes Timing. Sie kommen gerade richtig, um Buddy aus dem See zu ziehen. Ohne sie würde ich dieses Schwein vielleicht ertrinken lassen.“
„Du zitterst vor Kälte“, sagte Kirsten spitz. „Setz dich mit Emily in Tims Wagen. Ich habe die Heizung angestellt. Und dort findest du auch trockene Sachen, Emily. Ich hatte das Gefühl, dass du sie brauchen könntest.“
„Du bist ein Engel“, sagte Emily, aber Jonah hob sie bereits auf die Arme und trug sie zu dem Wagen.
Da ihre Finger steif vor Kälte waren, half Jonah ihr aus dem Kleid und in einen warmen Jogginganzug.
„Aber du hast nichts Trockenes zum Anziehen“, sagte sie zu ihm.
„Das macht nichts. Ich war nicht so lange im Wasser wie du. Auf dem Heimweg trocknen meine Sachen schon.“
Danach sprachen sie nicht mehr, sondern hielten sich nur in den Armen, während noch mehr Wagen erschienen und eine bunt zusammengewürfelte Gruppe aus nicht mehr ganz jungen Hockeyspielern, vier Polizisten, Kirsten und Tim nach Buddy suchten.
Nicht lange, und sie fanden ihn. Er hatte versucht, zur Küste zu schwimmen, war aber nur langsam vorangekommen. Das Letzte, was Emily von ihm sah, war, wie er abgeführt wurde. Er hatte Brille und Schuhe verloren, sodass er blinzelte wie eine Eule, und er hinkte. Seine Haut war bleich, seine Lippen blau, und er zitterte vor Kälte.
Tim sah sehr zufrieden aus, als er sich hinter das Steuer setzte. Emily hatte das Gefühl, dass er für lange Zeit der Held der Stadt sein würde.
Sadhu und Kirsten fuhren mit Kevin Lus, sodass sie nur zu dritt im Wagen waren. Jonah nutzte die Zeit, um die Informationen, die er über Buddy eingeholt hatte, an sie weiterzugeben. Das Meiste wusste Emily schon, aber als er von der ermordeten Sprechstundenhilfe sprach, schnappte sie nach Luft und begriff, wie nahe sie heute Nacht dem Tod gewesen war. Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter.
Jonah drückte Tim die Hand, als er sie vor ihrem Hotel absetzte. „Danke. Das war gute Zusammenarbeit.“
„Gleichfalls.“
Tim betrachtete das orangefarbene Bündel Stoff am Boden. „Was wollt ihr damit tun?“
Emily erschauderte.
„Ich kümmere mich darum.“ Jonah nahm den nassen Stoff, und Emily fragte sich, was er damit vorhaben mochte, bis er auf die Mülltonnen hinter dem Hotel zusteuerte. Es war ein sehr befriedigender Anblick, wie er das verhasste Kleid in eine der Tonnen stopfte.
Heiß strömte das Wasser über Emily Haut, und sie schloss die Augen, ließ die Hitze und den Dampf in
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