Tiffany Sexy Band 73
sprang aufgeschreckt zur Seite, als der Motor eines Autos neben ihr ohrenbetäubend laut aufheulte. Es war unglaublich, was sie auf sich nehmen musste, um ihren Job als Hochzeitsplanerin erledigen zu können. Doch ihr blieb keine andere Wahl. Denn sie war wild entschlossen, die Traumhochzeit für Caitlyn Stillwell und Cash Vickers zu organisieren – falls sie Caitlyns Bruder Beau jemals dazu bringen konnte, mit ihr zusammenzuarbeiten.
Caitlyns und Cashs Liebesgeschichte war so romantisch, dass man die Begegnung der beiden schicksalhaft nennen könnte. Offensichtlich waren sie füreinander bestimmt. Sofort nachdem Caitlyn auf dem College ihren Abschluss in Film und Video gemacht hatte, hatte sie das Glück gehabt, bei den Dreharbeiten für ein Musikvideo des Countrysängers Cash Vickers auf einer Plantage außerhalb von Nashville mitzuarbeiten. Dabei hatten sich die beiden nicht nur postwendend ineinander verliebt, sondern auch in die Plantage mitsamt dem Wohnhaus aus der Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. Cash hatte Belle Terre deshalb sofort für sich und Caitlyn gekauft.
Beide wünschten sich von Herzen, dass ihre Hochzeit auf der Plantage stattfinden würde. Doch auch wenn das ein bisschen heruntergekommene Ambiente des Hauses für Cashs Countrysong „Homesick“ die ideale Atmosphäre geliefert hatte, war es in diesem Zustand für eine Hochzeit nicht zu gebrauchen. Und Caitlyn wollte die Renovierung ausschließlich ihrem Bruder Beau anvertrauen.
Das wäre gut und schön, wenn ich ihn nur aufspüren könnte, um mit ihm die anstehenden Renovierungsarbeiten und den Zeitplan dafür zu besprechen, dachte Natalie. In der Zwischenzeit hätte sie schon lange ein anderes Bauunternehmen finden können. Doch da Caitlyn darauf bestand, Beaus Firma damit zu beauftragen, würde es ohne ihn keine Umgestaltung des Hauses und folglich auch keine Hochzeit geben.
Natalie war es egal, was sie dafür in Kauf nehmen musste – sie würde diese Hochzeit organisieren. Cash war auf dem besten Weg, der kommende Star der Countrymusic zu werden. Für seine und Caitlyns Hochzeit verantwortlich zu sein, könnte sie zur gefragtesten Hochzeitsplanerin Nashvilles machen. Allerdings nur, wenn alles ohne Probleme über die Bühne ging. Entweder würde sie durch diesen Auftrag ruiniert oder dick im Geschäft sein. Also musste diese Hochzeit unbedingt ein Erfolg werden.
Deswegen hatte sie ein wichtiges Abendessen, bei dem es um eine morgen stattfindende Hochzeit ging, frühzeitig verlassen und ihre Assistentin Cynthia damit beauftragt, sich um eventuell noch anstehende Probleme zu kümmern. Dann war sie die knapp fünfzig Kilometer zum Dahlia Speedway gefahren und hatte am Eingangstor zwanzig Dollar Eintrittsgeld bezahlt, weil sie sicher war, dass sie Beau Stillwell freitagabends dort antreffen würde.
Obwohl ihre Geduld mittlerweile an einem seidenen Faden hing, musste Natalie zugeben, dass das Gelände, auf dem die Beschleunigungsrennen stattfanden, höchst interessant war. Anscheinend befanden sich die Boxen der Rennfahrer jeweils dort, wo deren Wagenanhänger, Wohnwagen und Caravans standen. Sie versuchte, die ebenso irritierten wie amüsierten Blicke zu ignorieren, die ihr folgten. Mit ihrem seriösen Kostüm und den hochhackigen Pumps passte sie natürlich nicht ins Bild. Aber sie hätte noch einmal quer durch Nashville fahren müssen, um sich vorher umzuziehen. Denn die geniale Idee, hierher zu fahren, um Beau, den Bastard – diesen Spitznamen hatten sie und Cynthia ihm heute gegeben – aufzuspüren, war ihr erst im Lauf des Tages gekommen.
Auf dem Renngelände herrschte fast Volksfeststimmung. Ein Ansager kündigte über Lautsprecher das Rennen an, verlas Statistiken und informierte die Leute über jeden Rennfahrer. Die Motoren der Rennwagen dröhnten. Zuschauer feuerten ihre Favoriten an. Leute fuhren mit Carts und Motorrädern herum, und an den Boxen der Teilnehmer des Rennens gab es großes Gedränge. Natalie ging an einer Imbissbude hinter der voll besetzten Besuchertribüne vorbei. Der Duft von Hamburgern und Pommes ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ihr Magen knurrte, was sie daran erinnerte, dass sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Aber sie wusste auch, dass sie wahrscheinlich allein vom Geruch des Fast Foods zunehmen würde.
Direkt gegenüber der Imbissbude entdeckte sie einen Stand, an dem ein Händler T-Shirts anbot. Fast hätte sie gelacht, als sie ein T-Shirt mit dem Aufdruck
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