Tiffany Sexy Band 83
zu können. „Und zwar?“
Er starrte auf die Fernbedienung für das GPS, legte sie schließlich weg und schaute Alicia an. „Warum bist du nach unserer Trennung mit Chase Freeman ausgegangen?“
„Chase?“ Sie fragte sich, wie ein so kurzes Kapitel in ihrem Leben seine offensichtliche Eifersucht hervorrufen konnte. „Der Banker?“
Er verdrehte die Augen. „Oder wie er sich heutzutage nennt. Angeblich ist er inzwischen ein Wall-Street-Superstar.“
„Ich hatte vergessen, dass ihr im selben Jahr euren Collegeabschluss gemacht habt.“ In einer Kleinstadt hatte eine Frau nicht gerade viel Auswahl, wenn sie mit einem Mann ausgehen wollte.
„So? Ich wette, Chase hatte nicht vergessen, dass du meine Exfreundin warst.“ Er nahm ihre Hand und strich mit den Fingern über ihre Knöchel.
„Höre ich da eine alte Rivalität heraus?“
„Es ist nichts.“ Er zuckte die Schultern, wirkte aber angespannt. „Und da wir getrennt waren, geht mich das nichts an. Ich habe mich das nur immer gefragt. Nachdem ich nach Rhode Island gegangen bin, bist du sofort mit Chase und direkt danach mit Tom ausgegangen und … Warum?“
Alicia legte ihre andere Hand auf seine und hielt sie zwischen ihren Händen fest. „Es stimmt, es geht dich nichts an. Aber da es dich offenbar gekränkt hat, gebe ich zu, dass ich dachte, andere Männer zu treffen würde mich aus meiner deprimierten Stimmung nach der Trennung reißen. Zudem hat mein Vater mir zu der Zeit mit allen Mitteln klargemacht, dass meine Hoffnung auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen Unsinn wäre, und darauf aufgepasst, dass ich nicht nach Omaha fahre, wo die Qualifikationswettkämpfe dafür stattgefunden haben.“
„Ich wusste nicht, dass du ernsthaft erwogen hast, an der Qualifikation teilzunehmen. Warum bist du nicht einfach in ein Flugzeug gestiegen, um dir deinen Traum zu erfüllen?“
„Im Rückblick wünschte ich, es getan zu haben. Aber ich war es leid, um alles zu kämpfen, und so erschöpft davon, dass ich wusste, ohnehin nicht meine Bestzeiten schwimmen zu können.“ Sie griff nach ihrer Angelrute, setzte sich an den Rand des Decks und fing wieder an zu angeln.
„Ich verstehe einfach nicht, wie dein Vater den Versuch seiner eigenen Tochter an den Olympischen Spielen teilzunehmen, sabotieren konnte“, sagte Jack nach einem Moment.
Es war lange her, dass Alicia zum letzten Mal an diesen Sommer gedacht hatte, in dem sie sehr unglücklich gewesen war. Damals hatte ich meinem Dad gesagt, dass ich genug davon habe, dass er mein Leben plant. Um diesen letzten Sommer daheim zu überstehen, musste ich so viel wie möglich aus dem Haus gehen. Also habe ich meine ganze Energie in meinen neuen Job als Surflehrerin gesteckt. Ich war jeden Tag am Strand und habe viele Leute getroffen – inklusive Chase.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dir mit seinem Imponiergehabe den Kopf verdreht hat.“
Mit gutem Grund. Jack war der einzige Mann, an den sie jemals ihr Herz verloren hatte. „Da sich herausstellte, dass er ein totaler Egomane und auf Geld fixiert ist, sind wir nur ein paar Mal miteinander ausgegangen. Aber ich brauchte eine Ablenkung. Also habe ich mich danach mit Tom Rupert und im Laufe des nächsten Jahres mit ein paar anderen Männern verabredet, die nicht der Rede wert sind.“ Sie packte die Angelrute fester, weil ein Fisch angebissen hatte. „Vermutlich bin ich die Verabredungen mit demselben Ehrgeiz angegangen wie die meisten Dinge und habe nicht bedacht, dass andere mich für wahllos halten könnten.“ Sie stand auf und spulte die Leine auf.
„Das habe ich nicht getan. Du hattest allen Grund, dich nach einem anderen Mann umzusehen.“ Er zog einen Handschuh an, griff nach der Leine und nahm einen silbrig glänzenden Fisch vom Haken.
„Was ist es?“ Alicia hoffte aufrichtig, dass er ihr helfen würde, den Fisch auszunehmen.
„Unser Abendessen.“ Jack grinste und küsste sie auf die Wange. „Ich lege den Fisch auf Eis, damit wir uns dem interessanteren Teil unserer Abmachung zuwenden können.“
Sie warf ihm einen schnellen Blick zu.
„Du hast doch nicht geglaubt, dass ich es vergessen habe, oder?“
Sein tiefer Blick schien sie zu verbrennen und weckte ihre erotischen Fantasien. Denn auch wenn sie die Verliererin des Wettstreits war, hatte sie das Gefühl, dass sie jeden Moment genießen würde – was auch immer er im Sinn hatte.
5. KAPITEL
„Du willst, dass ich was tue?“ Alicia trat auf dem Vorderdeck
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