Tiffany Sexy Band 84
echten Rick erfahren.
„Ja. Neben meinem Zwillingsbruder noch vier weitere. Einer schlimmer als der andere.“ Doch große Zuneigung klang in seiner Stimme mit, und seine Augen leuchteten.
„Was ist mit dir? Hast du Geschwister?“ Neugierig sah er sie an.
„Eine Schwester. Sie lebt in Arizona und ist Krankenschwester. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als wir noch aufs College gingen. Die beiden kommen viel herum, ich sehe sie höchstens einmal im Jahr.“
„Warum besuchst du mich nicht in San Diego? Dann könntest du auch gleich deine Schwester treffen. Arizona ist ja fast um die Ecke.“
„Du möchtest mich wiedersehen?“ Sie wollte ganz sicher sein, dass es keine Unklarheiten mehr zwischen ihnen gab.
„Nicht nur das. Ich möchte jede Sekunde deines restlichen Urlaubs mit dir zusammen sein. Du hast doch noch ein paar Tage frei. Lass sie uns zusammen verbringen. Hinterher werden wir beide nach Hause fahren und feststellen, dass wir uns wie verrückt vermissen. Dann lasse ich dich nach San Diego einfliegen und sorge dafür, dass du dich in das warme Wetter und die Sonne verliebst.“
Er hatte recht. Sie würde ihn vermissen. Sie schlang die Arme um seinen Nacken. Tränen verschleierten ihren Blick, als sie ihn ansah.
„Du willst, dass ich mich in das Wetter verliebe?“
Er grinste, und in dem sonnengebräunten Gesicht leuchteten seine strahlend weißen Zähne umso heller.
„Lass es mich so sagen: Ich hoffe, dass du einen Grund findest, immer wieder zu kommen.“ Er küsste sie auf den Hals. „Vielleicht gefällt es dir dann irgendwann so gut, dass du bleibst. Gute Anwältinnen werden auch in San Diego gebraucht.“
Unwillkürlich hatte sie den Atem angehalten. Ihr fehlten die Worte, aber tief in ihrem Inneren wusste sie: Sie wollte seine Liebe, sie wollte ihn.
„Das hört sich sehr, sehr gut an.“ Lianna nickte glücklich. Verwirrt merkte sie, wie Tränen ihre Wangen hinabliefen. Doch es waren Freudentränen. Er wischte sie mit seinem Daumen weg und beugte sich zu ihr, um ihr Gesicht mit unzähligen zärtlichen Küssen zu bedecken.
Dann klopfte es an der Zimmertür. Unwillig ließ er von ihr ab und hob den Kopf.
„Wer ist da?“
„Jake.“
Er klang gereizt. Rick öffnete die Tür, um ihn hereinzulassen. Die Spannung, die anfangs zwischen den beiden herrschte, schien verschwunden.
„Ich fahre zurück nach Miami“, verkündete Jake ohne lange Vorrede. „Wollte mich nur kurz für Ihre und Rafes Hilfe bedanken.“
„Bestimmt wird Rafe sich ebenfalls bei Ihnen bedanken wollen.“ Rick klopft ihm auf die Schulter. „Er hat schon seit Monaten auf eine Gelegenheit gewartet, diesen Kerl hochzunehmen.“
„Wo ist Marnie?“, fragte Lianna. Sie wollte sich gern von ihr verabschieden. Zu Beginn hatten sie nicht viel miteinander anfangen können, doch inzwischen empfand sie großen Respekt für Marnie. Sie schien genau zu wissen, wer sie war und was sie wollte. Und dass sie bei allem auf Scharaden und erotische Spielchen verzichten konnte, sprach ebenfalls für sie.
„Sie …“, Jake wirkte plötzlich angespannt, „… ist vor einer Stunde abgereist.“ Ein unbehagliches Schweigen erfüllte den Raum.
„Wollte sie lieber nach Hause fliegen, als mit dem Auto zu fahren?“ Lianna wusste, dass es sie nichts anging, aber vor ihr stand ein niedergeschlagener Mann. Keine Spur mehr von dem furchtlosen und hartnäckigen Privatdetektiv, der sie noch vor Kurzem der Unterschlagung beschuldigt und sie dabei halb zu Tode erschreckt hatte. Irgendetwas musste schiefgegangen sein. Das war offensichtlich.
„Ich vermute, dass sie sich erst einmal von der ganzen Aufregung erholen möchte. Deswegen hat sie wohl noch einen kleinen Kurzurlaub gebucht.“
Ohne ihn. Lianna versuchte, die Puzzlestücke in ihrem Kopf zusammenzusetzen. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war – es war Jake anzusehen, wie sehr er darunter litt. Dann war es Rick, der die ersten Worte fand.
„Mann! Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? So eine Frau können Sie doch nicht einfach ziehen lassen. Marnie ist verrückt nach Ihnen. Da haben Sie das ganz große Los gezogen, und was machen Sie? Sie schmeißen es weg.“ Ungläubig sah er Jake an. „Ich hatte Sie für schlauer gehalten.“
Lianna rechnete mit einer bissigen Antwort, doch stattdessen zuckte Jake nur resigniert mit den breiten Schultern.
„Ich hatte solche Angst um sie …“ Gedankenverloren schüttelte er den Kopf, als wäre die
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