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KAPITEL
Aufgebracht ging Lianna in der Suite auf und ab, die ihr der Besitzer des Marquis als Dank für ihre Mithilfe bei der Aufklärung des Falls kostenlos zur Verfügung stellte.
„Du bist ein Cop?“ Sie musste sich zusammenreißen, um Rick nicht ins Kreuzverhör zu nehmen. Schließlich waren sie nicht vor Gericht. Außerdem hatte er maßgeblich zu Alecs Festnahme beigetragen. Trotzdem war sie verärgert. Er hätte sie wenigstens einweihen können.
Nachdem die Polizisten ihre Aussage zu Protokoll genommen hatte, war Rick zu seinem Bruder gegangen, um ihm dabei zu helfen, die Ermittlungen abzuschließen. Völlig erschöpft hatte sie erst einmal geschlafen – bis Rick vor wenigen Minuten an ihre Tür geklopft hatte. Jetzt war er ihr ein paar Antworten schuldig.
„Genau genommen … ja.“ Er hatte sich auf das kleine Sofa gesetzt, das neben dem Kamin stand. Wie auch in den anderen Zimmern des Marquis fehlte es bei der Einrichtung nicht an erotischen Details: An den dunkelroten Wänden hingen Tuschezeichnungen antiker Sexspielzeuge.
„Was soll das heißen?“ Die Polizei hatte lediglich ihre Aussage aufgenommen, aber Lianna nicht darüber informiert, was eigentlich geschehen war.
„Das soll heißen, dass ich ein Cop aus San Diego bin, der zurzeit aber rein privat unterwegs ist. Ich habe mir eine Woche freigenommen, um Rafe zu helfen. Das hier ist eine sehr persönliche Angelegenheit für ihn: Seine Frau hat ihn wegen Alec alias A. J. Marks verlassen. Anscheinend hatte der ihr erst die große Liebe vorgespielt und ist dann mit ihren Ersparnissen durchgebrannt. Ich hatte gehofft, Rafe würde schneller darüber hinwegkommen, wenn wir den Typen hinter Schloss und Riegel bringen.“
Als er einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas legte, fiel ihr Blick sofort auf seine kräftigen Muskeln. Sie sehnte sich so sehr nach seinen Berührungen, seiner Umarmung. Warum hatte er sie bloß angelogen?
„Rafe ist also auch bei der Polizei?“
„Ja, das ist er.“ Rick schob das Kinn vor. Offenbar rechnete er mit Vorwürfen. Seine Jeans und sein T-Shirt waren völlig zerknittert. Sein Gesicht sah aus, als hätte er nur ein paar Stunden in einem Sessel in der Lobby geschlafen, was seiner Attraktivität jedoch nicht im Geringsten schadete. Während Alec mit seinem Charme und seiner Wortgewandtheit überzeugen konnte, war Rick eher der raue, bodenständige Typ. Und das übte eine ungeheure Anziehungskraft auf sie aus.
„Und warum hast du mich nicht spätestens dann eingeweiht, als ihr rausgefunden habt, das Jake Privatdetektiv ist?“ Das war es, was sie am meisten aufregte. Alec hatte sie benutzt. Und auch wenn man die beiden nicht miteinander vergleichen konnte – schließlich war der eine ein Polizist und der andere ein Verbrecher –, hatte sie Angst, dass auch Rick in ihr nicht mehr als ein Mittel zum Zweck sah. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Ihr müsst doch gewusst haben, dass ihr den gleichen Kerl sucht.“
Rick schüttelte den Kopf.
„Lianna, ich hatte Rafe versprochen, verdeckt zu ermitteln, bis wir unseren Mann gefunden haben. Ohne seine Einwilligung konnte ich dich nicht einweihen. Und als ich ihn fragen wollte, ging er nicht an sein Handy.“
Rick rutschte auf dem Sofa ein Stück nach vorn und sah sie mit seinen wundervollen meerblauen Augen an.
„Ach, ich weiß auch nicht.“ Plötzlich wusste sie nicht mehr, was sie denken sollte. „Vielleicht habe ich einfach nur Angst, mich mit jemandem einzulassen, den ich kaum kenne. Die halbe Woche habe ich damit zugebracht, auf einen Typen zu warten, der mir seine wahre Identität verheimlicht hat.“ Wenigstens hatte Rick sie nur wenige Tage im Unklaren gelassen, während Alec sie offenbar über Monate hinweg belogen hatte.
„ Er hat dir nicht gesagt, wer er ist, um dich auszunutzen.“ Rick legte seine Hände auf ihre Schultern. „ Ich habe dir nicht gesagt, wer ich bin, um dich nicht in Gefahr zu bringen.“ Die Aufrichtigkeit in seinen Augen war echt. Als Anwältin hatte sie in ihrer Berufspraxis ein untrügliches Gespür dafür entwickelt, ob jemand die Wahrheit sagte oder nicht. Doch was sie am meisten überzeugte, war die Tatsache, dass er jetzt hier bei ihr war und mit ihr zusammen sein wollte. Ihre größte Sorge, dass er sich nur deswegen mit ihr eingelassen hatte, um sie als Tarnung für seine Ermittlungen zu benutzen, schien unbegründet. Sie schöpfte neue Hoffnung.
„Und du hast wirklich fünf Brüder?“ Sie wollte mehr über den
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