Tiffany Sexy Band 84
Erinnerung zu real. „So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben. Das hat mich fertiggemacht. Unser Job … Sie wissen ja, wie das ist. Man kann nicht einfach Feierabend machen und nach Hause gehen. Einige der Fälle wird man nicht los, sie folgen einem bis ins Privatleben.“
Sieht so das Leben eines Cops aus?
„Hey, jetzt verschrecken Sie mir bitte nicht meine Freundin!“, erwiderte Rick und zwinkerte ihr zu, als könne er Gedanken lesen. „Ich weiß, wie das ist. Aber dann kaufen Sie sich eben einen großen Hund und ziehen in die Vorstadt. Sie können doch nicht Ihr ganzes Leben davon bestimmen lassen.“
„Einen großen Hund?“ Jake ging zur Tür. „Sieht so Ihre Lösung aus?“
„Hey!“ Lianna spürte die Schärfe in Jakes Ton. „Jake, ich glaube, Rick wollte Ihnen nur klarmachen, dass Sie schon einen Weg finden werden, für Marnies Sicherheit zu sorgen. Alles andere wäre Unsinn. Wenn man jemanden zurückweist, aus Angst, ihn zu verlieren, dann verliert man ihn doch erst recht. Ich habe gesehen, dass Marnie sehr viel an Ihnen liegt. Keine Frau möchte, dass ein Mann sie einfach so gehen lässt, als wäre sie ihm völlig egal. Sie haben ihr bestimmt sehr wehgetan.“
Nachdenklich sah er Lianna an. Die Vorstellung, dass er Marnie verletzt hatte, gefiel ihm anscheinend ganz und gar nicht. Leise fluchend ging er zurück zu ihr, gab ihr einen kleinen Abschiedskuss auf die Wange und bedankte sich. Dann nickte er Rick kurz zu und verließ das Zimmer.
„Alle Achtung. Du nimmst wirklich kein Blatt vor den Mund“, sagte Lianna erstaunt.
„Hey, ich habe diesem Kerl bloß einen Gefallen getan und ihm die Augen geöffnet. Wenn man, wie ich, mit fünf Brüdern aufwächst, lernt man schnell, wie man einem sturen Dickschädel Vernunft beibringt.“
Rick durchquerte den Raum, bis er hinter ihr stand. Dann legte er die Arme um sie.
„Du wirst sehen, eines Tages wird er mir für die aufmunternden Worte dankbar sein.“ Er nahm ihre Haare zusammen und ließ sie nach vorn über ihre Schulter fallen, sodass er freie Sicht auf ihren Rücken und den mit Spitze besetzten Rand ihres schwarzen Kleides hatte.
„Er wird dir dankbar sein? ‚Kauf dir einen großen Hund!‘ – wenn du das unter Aufmuntern verstehst, kann ich nur hoffen, dass ich niemals in die Verlegenheit kommen werde, deine Aufmunterung zu benötigen.“
Er drehte sie zu sich herum, sodass sie ihn direkt anguckte.
„Bei dir würde ich mir natürlich etwas anderes einfallen lassen.“ Er ließ einen Finger unter den Verschluss ihres Kleides gleiten und zog sie näher zu sich heran. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals.
„Soll ich es dir zeigen?“ Lianna bekam weiche Knie. Sie konnte es kaum erwarten.
Marnie bereute ihre Entscheidung nicht im Geringsten. Noch am späten Nachmittag hatte sie den Flieger von Saratoga nach Vermont genommen. Jake hatte ihr das Herz gebrochen – und das in Rekordzeit. Je schneller sie von ihm wegkam, desto besser.
Er hatte protestiert und angeboten, sie nach Miami zurückzufahren, damit sie dort mit ihrer Familie Weihnachten feiern konnte. Doch darauf hatte sie sich nicht einlassen wollen. Sie musste weg von diesem Mann, der sich das Recht herausnahm, über ihr Leben zu entscheiden. Und vor allem darüber, mit wem sie es verbringen würde. Auch dieses Gerede über ihre Sicherheit war ihr unerträglich geworden. Was dachte er denn? Dass sie eine Puppe aus Glas war?
Jetzt, einen Abend später, zog sie sich im Mondlicht ein Paar Schlittschuhe an und genoss die idyllische Winterlandschaft. Sie blickte hinauf zum Three Chimneys Inn . Die Ski-Lodge lag an einem ruhigen Berghang. Von hier aus hatte man Zugang zu etlichen Langlaufpisten, man konnte wunderbar Schlitten fahren. Und einen großen Teich zum Schlittschuhlaufen gab es auch.
Marnie hatte einen kleinen Bungalow am Rande der Anlage gebucht. Die Festtage mit ihrer Familie zu verbringen und mit den ganzen glücklichen Pärchen an einem Tisch zu sitzen – das hätte sie nicht ausgehalten. Nein, sie brauchte Zeit, um herauszufinden, wie sie ohne Jake weiterleben sollte. Klare, kalte Winterluft strömte in ihre Lungen, als sie tief einatmete.
Mit einer Fußspitze stieß sie sich ab und verlagerte ihr Gewicht auf das vordere Bein. Die Kufen schnitten in das holprige, unebene Eis, als sie über den verlassenen Teich glitt. Sie war die Einzige auf dem Teich. Natürlich. Alle verbrachten die Feiertage zu Hause bei ihren Familien. Oder bei ihren
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