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Titan - 01

Titan - 01

Titel: Titan - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF
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mehr zu machen?«
    »Ich weiß nicht. Lassen Sie mich nachdenken.«
    Er starrte das große Ringventil an. Es pulsierte rasch, öffnete und schloß sich in einem Zwei-Sekunden-Rhythmus. Vermutlich ein Ventil, das einen Teil des Verdauungssystems von einem anderen trennte, dachte er. Wie der Pförtnermuskel beim Menschen. Das grüngestreifte graue Fleisch glich in nichts einem menschlichen Muskel, doch es schien trotzdem eine ähnliche Funktion auszuüben. Vielleicht würde das richtige Medikament auch hier eine Entspannung des Muskels bewirken.
    Er holte eine große Injektionsspritze aus einer der abgedichteten Taschen des Anzugs. Er stieß die Nadel rasch in den Rand des Ringmuskels, als er einen Sekundenbruchteil still hielt, bevor er sich wieder schloß, injizierte einen halben Liter der gelösten Droge in das Fleisch und riß die Nadel wieder heraus. Das Ventil schloß sich noch einmal, aber bereits langsamer. Es öffnete sich, schloß sich, öffnete sich wieder – und blieb offen!
    Wie lange würde die Wirkung vorhalten? Wann würde es sich wieder schließen und ihm den Rückzug abschneiden? Wenn er herausfinden wollte, was auf der anderen Seite lag, würde er sich beeilen müssen.
    Er sprang vor, glitt fast aus in seiner Hast und warf sich durch die bewegungslose Ventilöffnung.
    Dann rief er den Kapitän, um ihm mitzuteilen, was er gemacht hatte.
    Die Stimme des Offiziers klang besorgt. »Ich weiß nicht, ob Sie das riskieren sollten, Doktor.«
    »Ich bin hier unten, um mich zu informieren. Bis jetzt habe ich nicht viel erfahren. Übrigens weitet sich der Gang wieder. Und vorne liegt wieder ein Tümpel. Diesmal mit blauer Flüssigkeit.«
    »Werden Sie eine Probe nehmen?«
    »Probennehmen war schon immer mein liebstes Hobby, Captain.«
    Er watete in den blauen Teich, füllte sein Probenfläschchen und verstaute es in einer der Anzugtaschen. Plötzlich brach vor ihm etwas durch die Teichoberfläche und tauchte wieder weg.
    Er erstarrte. »He, Captain. Es scheint hier doch eine Fauna zu geben.«
    »Was? Lebewesen?«
    »Ein sehr lebendiges Lebewesen.«
    »Seien Sie vorsichtig, Doktor. Ich glaube, in einer Tasche des Anzugs ist eine Schußwaffe. Gebrauchen Sie sie, wenn es nötig wird.«
    »Eine Schußwaffe? Warum so brutal, Captain! Wie würde es Ihnen gefallen, wenn jemand in Ihrem Innern Schußwaffen abfeuerte?«
    »Passen Sie bloß auf, Mann!«
    »Ich werde die Spritze als Waffe verwenden.«
    Aber das Wesen – was es auch war – kam nicht mehr in seine Nähe, und er watete tiefer in den Teich. Als sein Helm unter die Flüssigkeitsoberfläche tauchte, sah er das Ding sich wieder bewegen.
    »Sieht aus wie eine überdimensionale Kaulquappe, vielleicht einen dreiviertel Meter lang.«
    »Kommt es näher?«
    »Nein, es flieht vor mir. Und da ist noch eins. Ich glaube, das Licht stört sie.«
    »Irgendwelche Anzeichen, daß diese Wesen gefährlich werden könnten?«
    »Ich weiß nicht. Es kann sich um Parasiten des großen Tieres handeln, oder vielleicht sind es Wesen, die in Symbiose mit ihm leben.«
    »Gehen Sie ihnen aus dem Weg, Doktor. Es hat keinen Sinn, daß Sie Ihr Leben aufs Spiel setzen.«
    Eine bebende Stimme fragte: »Larry? Geht es dir gut?«
    »Maida! Was machst du hier?«
    »Ich wachte auf, als du fort warst. Und dann konnte ich nicht wieder einschlafen.«
    »Aber warum bist du zum Raumhafen gekommen?«
    »Schiffe sind übers Haus geflogen, und Biwagen kamen vorbei, immer mehr, da begann ich mich zu fragen, was hier passiert war. Ich rief an – und da sagten sie es mir.«
    »Schiffe?«
    Die Stimme des Kapitäns mischte sich wieder ein. »Die Nachrichtenagenturen, Doktor. Dieser Fall hat großes Interesse erregt. Ich wollte es Ihnen zuvor nicht sagen, aber wenn Sie wieder rauskommen, sind Sie berühmt. Also seien Sie nicht überrascht.«
    »Lassen Sie mich in Ruhe mit den Reportern. Haben Sie noch nicht von der Erde gehört?«
    »Noch keine Nachrichten von der Erde. Wir haben allerdings mit dem Direktor des Zoos von Marsopolis Verbindung bekommen.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Daß er noch nie von Raumkühen gehört hätte und keine Vorschläge anzubieten hätte.«
    »Ist ja prima. Übrigens, Captain, sind unter diesen Nachrichtenleuten vielleicht Fotografen?«
    »Ein halbes Dutzend. Mit jeder Menge Bild-, Film- und Fernsehkameras. Was.«
    »Wie wär’s, wenn Sie sie herunterschickten, damit sie ein paar Aufnahmen machen?«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann meldete sich die Stimme des

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