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Titan 04

Titan 04

Titel: Titan 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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entscheidende Argument lautete: Was bleibt uns anderes übrig?
    Die Außerirdischen, so stellte sich heraus, wünschten fünfhundert Morgen flachen Geländes, um darauf gewisse Gebäude und andere Anlagen zu errichten. Erklärungen vor der Presse und der Öffentlichkeit gaben sie selten ab und faßten sich obendrein kurz. Manche Leute fanden sie unbefriedigend. Auf die Frage, warum die Außerirdischen sich dafür entschieden hätten, ihre Niederlassung ausgerechnet in der Nähe so dicht bevölkerter Ballungszentren anzulegen, statt auf woanders reichlich verfügbarem Ödland, erklärte der Sprecher (entweder derselbe spargeldürre Mann, der sich zuerst gezeigt hatte, oder einer, der ihm völlig glich): »Aber wer sollte dann die Bauarbeiten für uns verrichten?«
    New York war für die Außerirdischen, wie es schien, eine Quelle heimischer Arbeitskraft. Die Entlohnung sollte großzügig sein: drei Kapseln pro Mann und Tag.
    Als die Außerirdischen bekanntgaben, daß sie mit der Einstellung begannen, versuchte die halbe Bevölkerung New Yorks hinüber in die Jerseyer Ebene zu gelangen. Drei Viertel der Bevölkerung aus Hoboken, Jersey City, Hackensack und Paterson waren bereits dort. In den Menschenschlangen, die sich schließlich aus dem Durcheinander bildeten, sah man den Bürgermeister von New York City neben einem Senator aus dem Norden und zwei angereisten Filmstars.
    Jede Person bekam, sobald sie das vordere Ende der Schlange erreichte, einen Stab ausgehändigt, der einhundertzwanzig Zentimeter lang war, aus Leichtmetall oder Plastik bestand und einen gebogenen Griff sowie eine ausgeschrägte Spitze aufwies. Dann mußten die glücklichen Tagelöhner zum vorgesehenen Areal marschieren. Teilweise war es Weideland, zum Teil dürftiges New Jerseyer Gartengebiet, teilweise auch bebautes Land. Die vorhandenen Gebäude, ein paar Wohnhäuser, einige Fabriken und Lager, hatte man geräumt, aber nicht abgerissen. Die Tagelöhner mit ihren Stäben wurden an einer Seite des Territoriums, der anderen genau gegenüber, nebeneinander aufgereiht.
    »Wenn das Kommando Vorwärts ertönt«, sagte die Stimme des Außerirdischen deutlich, »schreitet ihr alle langsam geradeaus vorwärts und schwingt dabei die Stäbe nach beiden Seiten.«
    Die Stimme schwieg. Anscheinend sollte das alles sein.
    In der Mitte der Reihe sah der junge Ted Cooley seinen Nebenmann an, Eli Baker. Sie arbeiteten beide im selben pharmazeutischen Betrieb und waren zusammen hierher gekommen, um ihr Glück zu versuchen. Cooley war fünfundzwanzig Jahre alt, blond und muskulös; Baker war ungefähr gleichaltrig, aber dunkelhaarig und schmächtig. Ihre Blicke trafen sich, und Baker zuckte die Achseln, als wolle er sagen: Frag mich nicht.
    Der Tag war klar und kühl. Die lange Reihe von Männern und Frauen stand im Sonnenschein und wartete.
    »Vorwärts!« rief die Stimme des Außerirdischen. Die Reihe setzte sich in Bewegung.
    Cooley trat einen Schritt vor und wackelte zögernd mit seinem Stab. Aus dem Innern des Stabs ließ sich keinerlei Aktivität verspüren, aber er sah, wie vor ihm auf dem Untergrund ein Streifen dunkler Fläche entstand. Unwillkürlich verharrte er, in dem Glauben, der Stab verspritze Öl oder irgendeine andere Flüssigkeit. Beiderseits von ihm blieben in der Reihe andere Leute ebenfalls stehen. Er schaute genauer hin und erkannte, daß der Boden keineswegs naß war; vielmehr war er ganz einfach plattgedrückt worden – Erdklumpen, Steine, Grashalme, alles zugleich – und hatte sich in eine harte, dunkle Fläche verwandelt.
    »Weitergehen«, sagte die Stimme des Außerirdischen.
    Mehrere Menschen warfen ihre Stäbe fort und entfernten sich. Andere gingen vorsichtig weiter. Als Cooley bemerkte, daß ihnen nichts geschah, als sie auf die dunkle Fläche traten, folgte er ihrem Beispiel. Die dunkle Schicht war unter den Füßen hart und fest. Während er voranstrebte und dabei den Stab schwang, dehnte die Schicht sich aus; er beobachtete den Vorgang aufmerksamer und vermochte zu erkennen, wie der unregelmäßige Untergrund sich senkte und verdunkelte, wenn der Stab darüber hinwegschwebte.
    »Stimmt aufeinander ab«, rief die Stimme. »Laßt keine Lücken entstehen.«
    Die Reihe bewegte sich vorwärts, zunächst ein wenig unordentlich, dann rascher, als die Leute sich darauf einstellten. Mit ihrem Vordringen verbreiterte sich der dunkle Streifen auf der gesamten Länge des Areals. Unter der Mündung des Stabs wurde augenblicklich alles

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