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Titan 04

Titan 04

Titel: Titan 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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nicht schießen?«
    Cooley setzte seinen Maßkrug ab und langte nach dem Werkzeug, das auf dem Boden lag. Als er es hingelegt hatte, war es ein Stückchen gerollt. »Verdammt«, sagte er und streckte sich danach. Es war jenes Werkzeug, das er schon am ersten Tag vom Baugelände der Galaktiden geklaut hatte. »Ich setze meine Hoffnung auf dieses Ding hier«, sagte er. »Du weißt so gut wie ich, daß man bei Tag und Nacht damit experimentiert. Ich wette mit dir, daß man auf den Dreh kommt. Dies ist eine Waffe, Junge. Eine galaktidische Waffe. Wir müssen nur herausfinden, wie…«
    »Nur zu, fantasiere dir nur das Blaue vom Himmel«, meinte Baker erbittert. »Bedauerlicherweise ist das, wovon du faselst, so gut wie unmöglich. Wir können die Strukturmuster der Kontrolleinsätze verändern, gewiß. Wahrscheinlich können wir sogar die Fabrikationsbedingungen schaffen und soviel Einheiten mit dem gleichen Muster herstellen, wie wir wollen. Aber rein empirisch wäre es ein blinder Zufall, Ted. Wir wissen nicht, waru m diese und jene Muster das Werkzeug diese und jene Funktionen ausüben lassen. Und solange wir das nicht wissen, können wir die Struktur nur aufs Geratewohl variieren.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, daß auf jedes richtige Muster millionenfach falsche Muster kommen. Solche Muster, die Explosionen auslösen, wie in Washington. Solche, die den Experimentierer lebendig braten oder ihn zum Gefrieren bringen. Oder ihn in einem massiven Bleiklotz begraben. Es gibt Muster, die Radioaktivität verursachen, und solche, die eine ätzende Wirkung ausüben – und bei jedem mißlungenen Versuch verlieren wir wenigstens ein Menschenleben.«
    »Wie wäre es mit Fernbedienung?« meinte Cooley.
    »Zuerst müßte man ermitteln, was das Werkzeug in Funktion versetzt, wenn jemand es hält, und es desaktiviert, wenn er es losläßt.« Cooley trank mit düsterer Miene Bier. »Und bedenke«, ergänzte Baker, »es dürfte wohl nur ein einziges Strukturmuster geben, das uns als Waffe gegen die Galaktiden nutzen könnte. Eines unter vielen Millionen. Nein, auf technologischem Gebiet können wir sie nicht schlagen – wenn überhaupt, dann allein durch Heldenmut.«
    Er hatte recht. Aber er täuschte sich.
    Al Jenkins befand sich in der Lokalredaktion des Star ‐ Ledger und las in finsterer Stimmung eine Agenturmeldung mit dem Text einer Erklärung der Gouverneure von acht Bundesstaaten, womit selbige sich gegen die Außerirdischen aussprachen. »Was hilft das noch?« meinte er und ließ das Fernschreiben zurück auf den Schreibtisch des Lokalredakteurs flattern. »Schauen Sie sich doch das an!«
    Durchs Fenster sah man in der Ferne die Kuppel des galaktidischen Bauwerks schimmern. Winzige Gestalten krochen über das gewölbte Dach. Die Außerirdischen hatten eine halbkugelförmige Membrane darüber gesenkt, worauf die Arbeiter nun mit den Werkzeugen eine harte Beschichtung auftrugen. Die Kuppel war fast fertiggestellt. Die Innenarbeiten hatte man bereits vor zwei Tagen beendet.
    »Er hat gewußt, wovon er sprach«, sagte Jenkins. »Wir können sie nicht aufhalten. Drei Wochen lang hatten wir Zeit dazu, aber es ist uns nicht gelungen, uns innerhalb dieser Frist gegen sie zu vereinigen.«
    Zigarettenasche fiel auf sein Hemd. Gedankenverloren klopfte er sie ab, drehte sich um und verließ das Büro. Der Lokalredakteur sah ihm wortlos hinterdrein…
    Eines Morgens im Juli, zwei Monate nach der Landung, sammelte sich in der Nähe des Raumschiffs ein mit galaktidischen Werkzeugen bewaffneter, aufgebrachter Mob. Während der vergangenen zehn Nächte hatten sich wiederholt derartige Haufen gebildet. Gerieten diese Wilden in Verzweiflung, verloren sie auch noch das bißchen Verstand, das sie besaßen.
    Der wachhabende Offizier stand unter der offenen Schleuse und sah der Menge, als sie sich näherte, geringschätzig entgegen. Es bestand keine Notwendigkeit, Verteidigungsmaßnahmen einzuleiten; die Wilden würden wie stets versuchen, ihn mit den Werkzeugen niederzudreschen, damit keinen Erfolg haben und sich wieder zurückziehen.
    Der Eingeborene an der Spitze der Horde, ein großer, stämmiger Kerl, hob sein Werkzeug wie eine Mistgabel. Der Offizier musterte ihn erheitert.
    Im nächsten Augenblick war der Galaktide tot, in blutigen Brei verwandelt, der den Boden der Luftschleuse besudelte.
    Der Mob stürmte das Raumschiff. Die grünlich erhellten Korridore im Innern waren zwielichtig und weiträumig wie in einem Dom. Galaktiden

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