Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 08

Titan 08

Titel: Titan 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
McReady schob sich zu Barclays Seite vor. Die Hunde erkannten den Plan; guttrainierte Eskimohunde schienen dann und wann eine telepathische Verbindung mit ihren Herren eingehen zu können. Ihr Gejaule wurde schriller, und mit kurzen, abgehackten Attacken drangen sie vor. Unvermittelt sprang ein großer, nachtschwarzer Alaska-Hund das eingeschlossene Untier an. Aufkreischend fuhr es herum und schlug mit den mit säbelartigen Klauen bewehrten Füßen zu.
    Barclay sprang vor und stach zu. Ein schrecklicher, schriller Laut ertönte und erstarb wieder. In dem Stollen stieg der Geruch von verschmortem Fleisch auf, und schmutziggraue Wolken kräuselten sich in der Luft. Das stampfende Echo des benzingetriebenen Dynamos wurde zu einem hallenden Hämmern.
    Der Blick der roten Augen bewölkte sich, das Zerrbild eines Gesichts zuckte krampfhaft. Die arm- und beinähnlichen Gliedmaßen erzitterten und wurden steif. Die Hunde sprangen vor, und Barclay zog seine schaufeiförmige Waffe zurück. Das Ding auf dem Schnee bewegte sich nicht mehr, als es von den Hunden auseinandergerissen wurde.
     
     
6
     
    Garry schaute sich in dem gedrängt vollen Raum um. Zweiunddreißig Männer, einige von ihnen in unverhohlener Nervosität an die Wand gelehnt, einige von ihnen betont, aber nicht ungezwungen erleichtert; einige saßen, die meisten aber standen dichtgedrängt wie Sardinen in einer Dose. Zweiunddreißig Mann. Abgesehen von den fünf Männern, die sich um die verwundeten Hunde kümmerten, das komplette Personal der Station. Siebenunddreißig waren es insgesamt.
    »In Ordnung«, begann Garry, »ich glaube, es sind alle hier. Einige von euch – drei oder vier, mehr nicht – haben gesehen, was geschah. Aber ihr alle habt das Ding auf dem Tisch gesehen und könnt euch eine ungefähre Vorstellung machen. Wenn das nicht der Fall ist, werde ich…« Seine Hand glitt zu der Plane über dem Etwas auf dem Tisch. Ein scharfer Geruch angesengten Fleisches stieg in seine Nase. Die Männer wandten ihre Blicke ab und verneinten hastig.
    »Es sieht so aus, als ob Charnauk keine Gespanne mehr führen wird«, fuhr Garry fort. »Blair will dieses Wesen noch einmal genauestens untersuchen. Wir müssen exakt wissen, was geschah, um ganz sicherzugehen, daß es jetzt tot ist und auch tot bleiben wird. Einverstanden?«
    Connant grinste. »Jeder, der etwas dagegen hat, kann ja diese Nacht bei dem Ding Wache halten.«
    »Na gut. Also, Blair, was hast du uns zu sagen? Worum handelt es sich?« Garry wandte sich zu dem kleinen Biologen um.
    »Ich frage mich, ob wir es je in seiner natürlichen Gestalt gesehen haben.« Blair schaute zu der von dem Tuch bedeckten Masse. »Es mag die Wesen nachgebildet haben, die das Raumschiff erbauten… aber das glaube ich eigentlich nicht. Ich glaube, daß es sich uns in seiner natürlichen Form gezeigt hat. Die von uns, die nah genug an der Krümmung des Stollens waren, konnten das Ding in Aktion sehen. Das Etwas auf dem Tisch ist das Ergebnis. Als es ausriß, sah es sich augenscheinlich erst einmal um. Die Antarktis ist noch immer zugefroren, genau wie zum Zeitpunkt der Landung des Schiffes, als das Ding sie zum ersten Mal sah. Von den Untersuchungen, die ich durchgeführt habe, als es auftaute, und von den Gewebeschichten, die ich entnommen und untersucht habe, schließe ich, daß es von einem Planeten stammt, der eine höhere Temperatur als die Erde aufweist. In seiner natürlichen Form konnte das Untier die Temperatur nicht ertragen. Es gibt auch auf der Erde kein Lebewesen, das im Winter in der Antarktis überleben kann; am besten behaupten sich noch die Hunde. Es fand die Hunde und kam irgendwie nahe genug an Charnauk heran, um ihn fassen zu können. Die anderen Polarhunde rochen oder hörten es, das kann ich nicht genau sagen, aber auf jeden Fall wurden sie wild, rissen die Ketten aus den Halterungen und griffen es an, bevor es mit seiner Arbeit fertig war. Das Ding, das wir gefunden haben, bestand zum Teil aus Charnauk, seltsamerweise nur halbtot, zum Teil aus Charnauks von dem Geschöpf absorbierten Gewebe, vom Protoplasma des Untiers umschlossen, und zum Teil aus dem Körperstoff des Dings, so wie wir es gefunden haben, auf eine uns noch nicht verständliche Art und Weise zu einfachsten Zellstrukturen – eigentlich zu reinem Protoplasma – zusammengeschmolzen.
    Als die Hunde es angriffen, verwandelte es sich in den besten Kämpfer, den ich mir vorstellen kann, in irgendein Untier einer fremden

Weitere Kostenlose Bücher