Titan 08
spielerische Küsse zuwarfen. Er verlangte nur Erfüllung in seinen politischen Leidenschaften, nicht in seinen persönlichen. Er war immer verliebt gewesen, furchtbar verliebt…
In die Gerechtigkeit selbst.
Schließlich, als seine Zeit gekommen war und er wußte, daß er sterben würde, tat ihm nichts leid. Vor Hunderten von Jahren hatte er eine Frau gehabt und sie zutiefst geliebt; ihre Kinder waren in Generationen der Menschheit eingegangen.
Als das Ende nahte, wollte er noch etwas wissen, und er rief den Namenlosen (oder seinen Nachfolger) tief unter der Erde. Er rief ihn mit seinem Geist, bis es ein Schrei war.
Ich habe deinem Volke geholfen.
»Ja«, antwortete ein unendlich schwaches und weit entferntes Flüstern in seinem Kopf.
Ich sterbe, und ich muß es wissen. Hat sie mich geliebt?
»Sie hat dich so sehr geliebt, daß sie ihr Leben ohne dich lebte. Sie mußte dich gehen lassen, um deines, nicht um ihres Lebens willen. Sie liebte dich wirklich. Mehr als den Tod. Mehr als das Leben. Mehr als die Zeit. Ihr werdet niemals voneinander getrennt sein.«
Nie getrennt?
»Nein, nicht in den Erinnerungen der Menschen«, sagte die Stimme, und dann schwieg sie.
Jestocost lehnte sich auf sein Kissen zurück und wartete darauf, daß der Tag endete.
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