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Titan 08

Titan 08

Titel: Titan 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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haben, habe ich Barclays elektrische Mistgabel in das Ding gestochen und fünf Minuten lang Strom durchgejagt. Es ist tot – und gleichzeitig gekocht!«
    »Dann können wir Gott danken, daß dieses Ding in der Antarktis niederging, wo es kein einziges Lebewesen gibt, das es nachbilden kann, außer den Hunden unseres Lagers.«
    »Und uns.« Blair kicherte. »Es kann uns imitieren. Hunde können die sechshundertundfünfzig Kilometer bis zur See nicht zurücklegen, sie finden nicht genug Nahrung. Und zu dieser Jahreszeit gibt es keine Seemöwen, die das Ding imitieren könnte. So weit vom Meer entfernt gibt es auch keine Pinguine. Es gibt nichts, was die See erreichen könnte – außer uns. Wir sind intelligent genug. Wir können es schaffen. Versteht ihr denn nicht? Es wird uns nachahmen, wird einer von uns werden… Dann kann es ein Flugzeug benutzen, zwei Stunden lang fliegen und die Erde beherrschen, die Erde übernehmen… Eine ganze Welt… wenn es uns nachbildet!
    Ich bin jetzt erst darauf gekommen, ich hatte ja keine Ahnung. Das Ding hatte es eilig und übernahm das Geschöpf, das seiner Größe am ehesten entsprach. Begreift ihr? Ich bin Pandora! Ich habe die Büchse geöffnet. Und die einzige Hoffnung, die wir noch haben, ist, daß niemand von hier fliehen kann. Ihr habt nicht gemerkt, wie ich das fertiggebracht habe, aber ich habe es geschafft. Ich habe jeden einzelnen Magnetzünder zerstört. Keins der Flugzeuge kann mehr fliegen. Keiner von uns kann noch fliegen.« Blair stöhnte auf und wand sich schreiend auf dem Boden.
    Chefpilot Van Wall rannte zur Tür. Seine Fußtritte hallten dumpf in den Stollen wider, als Dr. Copper sich vorsichtig über den kleingewachsenen Blair beugte. Aus seinem Arbeitszimmer am Ende des Raums holte er eine Spritze und injizierte dem Biologen eine Lösung in den Arm. »Wenn er erwacht, hat er es überstanden«, seufzte er und stand auf. McReady half ihm dabei, den Biologen in die nächstgelegene Schlafkoje zu befördern. »Es hängt alles davon ab, ob wir ihn überzeugen können, daß das Ding tot ist.«
    Geduckt trat Van Wall wieder in die Unterkunft und strich sich geistesabwesend über den dichten blonden Bart. »Ich hätte nicht gedacht, daß ein Biologe wie er etwas so konsequent durchführt. Aber er hat die Ersatzteile des zweiten Lagerraums übersehen. Ich habe sie unbrauchbar gemacht, alles in Ordnung.«
    Kommandant Garry nickte. »Und was ist mit dem Funkgerät?«
    Dr. Copper schnaubte unwillig. »Ich glaube kaum, daß dieses Ding mittels Funkwellen fliehen kann. Wenn wir die Funkmeldungen einstellen, tauchen innerhalb der nächsten drei Monate fünf Rettungsexpeditionen hier auf. Wir müssen unsere Meldungen wie bisher abgeben, aber nichts Verräterisches verlauten lassen. Aber ich frage mich…«
    McReady betrachtete den Arzt nachdenklich. »Vielleicht ist die Verwandlung ansteckend… Jeder, der mit dem Blut dieses Untiers in Berührung kam…«
    Copper schüttelte den Kopf. »Blair hat etwas übersehen. Wenn dieses Ding uns auch imitieren kann, so behält es doch bis zu einem gewissen Grad seine eigene Körperchemie, seinen eigenen Metabolismus. Wenn das nicht der Fall wäre, und es würde sich in einen Hund verwandeln, wäre es schlicht und einfach ein Hund und sonst nichts… Aber das Ding will ja lediglich die Nachbildung eines Hundes sein. Also muß es einen Serumtest geben, mit dem man das Ding entdecken kann. Und da es von einer anderen Welt kommt, muß seine Biochemie so grundlegend unterschiedlich von der unsrigen sein, daß ein paar Zellen, etwa in Form von Blutstropfen, von einem Hund oder einem menschlichen Körper als Krankheitserreger angesehen werden müßten.«
    »Blutet solch eine Nachbildung überhaupt?« fragte Norris.
    »Sicher. Im Blut liegt nichts Mystisches. Muskelzellen bestehen zu neunzig Prozent aus Wasser, und Blut unterscheidet sich von ihnen nur dadurch, daß sein Prozentsatz an Wasser geringfügig höher liegt und es weniger Bindegewebe aufweist. Die Imitationen bluten also genau wie die Originale«, versicherte Copper.
    Blair richtete sich plötzlich in seiner Schlafkoje auf. »Connant – wo ist Connant?«
    Der Physiker ging zu ihm hinüber. »Hier bin ich. Was willst du?«
    »Bist du es wirklich?« kicherte Blair. Er fiel zurück in die Koje und wurde von einem lautlosen Lachanfall geschüttelt.
    Connant sah ihn fragend an. »Was soll ich wirklich sein?«
    »Bist du Connant?« Wieder brach Blair in Lachen aus. »Bist du es

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