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Titan - 2

Titan - 2

Titel: Titan - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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enthielt. Die volle Ausstattung umfaßte Film- und Tonbänder, Unterhaltungsstoff, Betten, Stühle, Videoschirm, kurz, alles, was zu einem oberirdischen Heim gehörte. Genaugenommen war es ein Heim, ein Heim unter der Erde. Allen Bedürfnissen und Wünschen war Rechnung getragen. Hier konnte eine Familie sich wohl und sicher fühlen, selbst während des schwersten H-Bombenangriffs oder bei bakteriologischer Verseuchung.
    Der Bunker kostete zwanzigtausend Dollar.
    Während er stumm in den eindrucksvollen Ausstellungsraum starrte, trat einer der Verkäufer heraus auf den dunklen Gehweg, weil er in die Imbißstube nebenan wollte. »Hallo, Kleiner«, sagte er automatisch, als er an Mike Foster vorbeikam, »nicht übel, was?«
    »Darf ich einmal hinein?« fragte Foster schnell. »Kann ich ganz kurz mit dem Lift runter?«
    Der Verkäufer blieb stehen, als er den Jungen erkannte. »Du bist doch der Bursche«, sagte er lauernd, »dieser lästige Bursche, der uns öfters auf den Wecker fällt mit solchen Wünschen, was?«
    »Ich möchte nur einmal hinein. Nur ein paar Minuten lang. Ich werde nichts kaputtmachen – bestimmt. Ich werde überhaupt nichts angreifen.«
    Der Verkäufer war jung, blond und sah gut und vertrauenerweckend aus. Er zögerte, da er sich in einem gewissen Zwiespalt befand. Der Junge war lästig – andererseits hatte er Eltern, die als mögliche Kunden durchaus in Frage kamen. Das Geschäft ging flau; es war Ende September und saisonbedingt ruhig in der Branche. Es hatte also keinen Sinn, dem Jungen zu sagen, er solle abhauen und seine Bandzeitungen verkaufen; dagegen widersprach es natürlich allen vernünftigen Geschäftspraktiken, irgendwelche Gören in den Verkaufsobjekten herumkrabbeln zu lassen. Sie stahlen einem die Zeit; sie ruinierten und verdreckten die Sachen; sie klauten Kleinigkeiten, wenn niemand hinschaute.
    »Nichts zu machen«, erklärte der Verkäufer. »Hör mal, schick doch deinen alten Herrn rüber. Hat er sich schon unsere Neuheiten angeschaut?«
    »Ja«, sagte Mike Foster gepreßt.
    »Was hält ihn dann noch zurück?« Der Verkäufer wies mit einer großartigen Geste auf das gewaltige, schimmernde Ausstellungsstück. »Er kann sein altes Modell eintauschen, wenn es nicht zu veraltet ist. Was hat er denn für eins?«
    »Wir haben gar keins«, antwortete Mike Foster.
    Der Verkäufer riß die Augen auf. »Wie war das?«
    »Mein Vater sagt, es ist Geldverschwendung. Er sagt, daß den Leuten Angst gemacht wird, damit sie Sachen kaufen, die sie nicht brauchen. Er sagt…«
    »Ist dein Vater ein Anti-S?«
    »Ja«, sagte Mike Foster unglücklich.
    Der Verkäufer atmete tief durch. »Na schön, mein Junge. Tut mir leid für dich. Du kannst nichts dafür.« Er zögerte. »Was zum Kuckuck hat er nur? Zahlt er den NATS-Beitrag?«
    »Nein.«
    Der Verkäufer fluchte im stillen. Wieder so ein Parasit, der sich’s auf Kosten anderer gut gehen ließ, der sicher war, weil andere Leute für einen leistungsfähigen Zivilschutz aufkamen. Immer gab es ein paar solche Kerle, in jeder Stadt. »Was sagt denn deine Mutter dazu?« wollte der Verkäufer wissen. »Hat sie auch solche Anschauungen?«
    »Sie sagt…« Mike Foster brach ab. »Könnte ich nicht ein ganz kleines bißchen hinunter? Ich werde nichts kaputtmachen. Nur einmal. «
    »Wie sollen wir das Ding je verkaufen, wenn wir kleine Jungens reinlassen? Wir denken nicht daran, das als Vorführmodell preisreduziert abzugeben – damit sind wir schon öfters zu kurz gekommen.« Der Verkäufer war neugierig geworden. »Aber sag mal, wie wird ein Mann ein Anti-S? War er immer so, oder hat ihn mal einer mit irgendeiner Schutzeinrichtung reingelegt?«
    »Er sagt, daß den Leuten schon so viele Autos und Waschmaschinen und Fernsehapparate verkauft wurden, wie sie brauchen. Er sagt, NATS und Bombenbunker sind zu nichts nütze, deshalb gibt’s dabei keine Bedarfsdeckung. Er sagt, die Fabriken können Waffen und Gasmasken herstellen, soviel sie wollen, denn solange die Leute Angst haben, werden sie Geld dafür ausgeben, weil sie glauben, wenn sie die Sachen nicht haben, müssen sie sterben, und wenn’s auch jemand satt bekommen kann, jedes Jahr für ein neues Auto zu zahlen, und aufhört, so wird er doch nie aufhören, für einen Bunker und solche Sachen zu zahlen, schon um seine Kinder zu schützen.«
    »Glaubst du das?« fragte der Verkäufer.
    »Ich wünschte, wir hätten diesen Bunker«, antwortete Mike Foster sehnsüchtig. »Wenn wir so einen Bunker

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