Tod am Zollhaus
Passionen, Messen, Psalmen, etwa 1400 Kirchenkantaten, 70 weltliche Kantaten, 40 Kapitänsmusiken, Lieder, Oden, Kanons, etwa 1000 Orchestersuiten, etwa 120 Solokonzerte für verschiedene Instrumente und etliche Kammer-, Klavier- und Orgelwerke.
Twiete Im Prinzip eine enge Gasse, die zwei (twee) breitere Straßen miteinander verbindet. Die Fuhlentwiete an der westlichen Grenze der Altstadt zur Neustadt war jedoch eine lange Straße. Neben den üblichen schmalen, schiefen Häusern aus Fachwerk, höchstens mit steinerner Fassade, standen hier auch reiche Gebäude für «gut Betuchte» wie das «Herren-Logiment», ein säulengeziertes Palais und, wie der zweite Name «Ballhaus» verrät, eine Art Fitness- und Sportcenter der frühen Jahre.
Waisengrüntag Das Volksfest fand zw. 1633 und 1876 alljährlich im Sommer statt. Höhepunkt war der Umzug der Waisenkinder mit dem «bravsten Zögling des Jahres» und ein paar Musikanten an der Spitze. Einige Jungen trugen an langen Stangen Sammelbüchsen, die zur Finanzierung des Waisenhauses von den Bürgern gefüllt werden sollten.
Werk- und Zuchthaus Das große Haus am Alstertor an der Binnenalster nahe dem heutigen Gerhart-Hauptmann-Platz wurde 1622 eröffnet. Es war Gefängnis und Arbeitshaus für Sträflinge, Arme und hilflose Alte und «etliche, die ihre Kost wohl verdienen können, aber wegen ihres faulen Fleisches und der guten Tage willen solches nicht thun, sondern gehen lieber betteln», und für «starke, faule, freche, geile, gottlose, mutwillige und ungehorsame, versoffene Trunkenbolde und Bierbalge sowohl Frauen als Mannspersonen, die in Untugend, Hurerei, Büberei und allerlei Sünde und Schande erwachsen …». 1666 wurde es um das Spinnhaus, eine Extraabteilung für «junge Diebe und liderliche Frauenzimer», erweitert.
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Danksagung
Bis auf einige historisch verbürgte und bedeutsame Persönlichkeiten, die wie z.B. Stadtmusikus Telemann oder Baumeister Sonnin im Glossar vorgestellt werden, sind Personen und Handlung dieses Romans Produkte meiner Phantasie. Ähnlichkeiten mit vergangener oder gegenwärtiger Realität wären reiner Zufall. Ich habe mich bemüht, das Leben im Jahr 1765 so authentisch wie möglich zu schildern, aber sicher ist mir der eine oder andere Fehler unterlaufen. Für Hinweise bin ich dankbar.
Wer tiefer in Hamburgs Vergangenheit stöbern, wer wissen will, was in dieser Stadt vor 250 Jahren gegessen, gefeiert, gehandelt wurde, wie es roch oder welche Schiffe mit welcher Ladung im Hafen festmachten, findet in einer kaum überschaubaren Fülle von Büchern und Broschüren Auskunft. Davon habe ich profitiert. Ebenso von den Hamburger Museen und Bibliotheken, für dieses Buch insbesondere vom
Museum für Hamburgische Geschichte
, dem
Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg
und der
Commerzbibliothek der Handelskammer Hamburg.
Ein Extradank gilt Prof. Armin Reller vom
Institut für Anorganische und Angewandte Chemie
an der Universität Hamburg, der mir half herauszufinden, wie man anno 1765 ein kunterbuntes Feuerwerk und eine mörderische Explosion veranstaltete. Für die Unterstützung meiner Recherche auf Jersey danke ich den Mitarbeiterinnen des
Jersey Museums
in St. Hélier und ganz besonders Mr. Alec Podger in St. Saviour, dem Spezialisten für Hafen und Schifffahrt in der
Société Jersiaise
auf Jersey.
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Über Petra Oelker
Petra Oelker arbeitete als freie Journalistin und Autorin von Sach- und Jugendbüchern, bevor sie begann, Kriminalromane zu schreiben. «Tod am Zollhaus», der erste Roman um die Komödiantin Rosina, war der Auftakt zu einer beispiellos erfolgreichen Serie, die im Hamburg des 18. Jahrhunderts spielt.
Weitere Veröffentlichungen:
(in der Reihe um die Komödiantin Rosina)
Der Sommer des Kometen
Lorettas letzter Vorhang
Die zerbrochene Uhr
Die ungehorsame Tochter
Die englische Episode
Der Tote im Eiskeller
Mit dem Teufel im Bunde
Die Schwestern vom Roten Haus
(in der Reihe um die Äbtissin Felicitas Stern)
Der Klosterwald
Die kleine Madonna
sowie
Die Neuberin
Tod auf dem Jakobsweg
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Über dieses Buch
«Wie nebenbei ist Petra Oelker ein amüsantes stimmungsvolles Sittengemälde aus vergangener Zeit gelungen.» (Der Spiegel)
In einer Regennacht des Jahres 1765 wird im Hamburger Hafen der Schreiber des Großkaufmanns Claes Herrmanns ermordet. Der Täter, da sind sich die Hamburger sicher, ist
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