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1252 - Spur in die Vergangenheit

1252 - Spur in die Vergangenheit

Titel: 1252 - Spur in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wie ist das, wenn man die Einschläge der Kugeln spürt? Bekommt man sie überhaupt wie Schläge mit, die einen Menschen regelrecht durchschütteln? Taumelt der Mensch zur Seite oder wird er - so wie ich - gegen den Boden genagelt?
    Ich erhielt keine Antwort. Zwar hatten mich die Kugeln erwischt, aber ich war trotzdem nicht getroffen worden. Wirklich im Bruchteil einer Sekunde hatte sich für mich etwas verändert.
    Ich spürte noch immer den kalten Hauch, aber er entstammte nicht der winterlichen Temperatur. Er war aus etwas völlig anderem geboren, für das ich keine Erklärung hatte.
    Ich war nicht tot!
    Aber die verdammten Templer-Killer hatten doch geschossen! Es war nicht zu fassen, denn ich lag auch nicht mehr auf dem Boden, sondern stand und konnte mich nicht daran erinnern, selbst auf die Beine gekommen zu sein. Da musste mich jemand hoch gezogen haben, aber ich hatte keinen Menschen gesehen. Dafür sah ich jetzt welche, als ich mich langsam drehte. Meine Augen öffneten sich weit, weil es einfach unglaublich war, was ich hier zu sehen bekam. Wie nebenbei merkte ich, dass die Kälte allmählich abnahm und mich eine andere, eine normale berührte, die von dem hier in der Nähe liegenden Schnee stammte und zugleich von einem kalten Wind, der gegen mein Gesicht fuhr.
    Ich sah einen zugefrorenen Teich. Kleine Häuser, die ihn umstanden und wie festgeklebt am Ufer wirkten, als würde im nächsten Moment die große Hand kommen und sie wegziehen.
    Ich sah auch alte und schwerfällig wirkende Kähne, die im Eis standen, das um sie herum eine so harte Schicht gebildet hatte, dass wohl erst die Sonne erscheinen musste, um die Fläche aufzutauen.
    Oder Feuer. Einige davon sah ich. Sie loderten im Freien, und es gingen Menschen hin, um sich dort zu wärmen.
    Die Fläche des Teichs schimmerte in einem Weißgrau. Am anderen Ufer standen die Trauerweiden mit den herabhängenden dünnen Zweigen. Sie erinnerten mich an ein Bild, das ich erst vor kurzem gesehen hatte. Ich wühlte in meiner Erinnerung, kam allerdings nicht darauf, wo ich die Trauerweiden schon mal gesehen hatte.
    Bis mir das Boot einfiel, mit dem Julie Ritter und ich vor unseren Verfolgern geflohen waren. Wir hatten einen kleinen Park passiert, durch den sich ein Kanal schob. Aber da hatte kein Schnee gelegen. Da hatte auch alles anders ausgesehen.
    Lag es weit zurück? Oder war das Gegenteil davon eingetreten? Hatte ich das eventuell in der Zukunft erlebt?
    Ich konnte es nicht sagen und schaute dann zwei Jungen zu, die versuchten, mit einem Stein das Eis im Teich aufzuhacken. Sie schafften es nicht, weil es zu dick war. Erst jetzt, als ich die Jungen beobachtete, fiel mir noch etwas auf.
    Ich hörte nichts. Keinen Laut. Keine Stimme. Kein Knistern des Feuers. Ich kam mir vor wie jemand, der in einem Stummfilm gelandet ist und nicht weiß, welche Rolle er in diesem Streifen auszufüllen hat. Und all dies war tatsächlich innerhalb einer Sekunde oder einer noch kürzeren Zeit geschehen.
    Ich merkte, dass mir die Kehle eng wurde und ich Schwierigkeiten mit der Atmung bekam. Dann stellte sich mir die Frage, ob so der Moment nach dem Tod aussah.
    Auch das wollte ich nicht akzeptieren. Nein, das konnte einfach nicht sein, das musste anders ablaufen. Das hier konnte einfach nicht die Station sein, die nach dem Leben kam.
    Was also war passiert?
    Es gab keinen, den ich hätte fragen können. Niemand würde mir eine Antwort geben, denn ich wurde von den Menschen einfach nicht wahrgenommen. Sie gingen ihren Beschäftigungen nach. Sie mussten mich auch sehen, aber niemand nahm Notiz von mir.
    Wieder glitt mein Blick über den Teich hinweg, auf dessen Fläche sich etwas verändert hatte. Dort bewegte sich eine Gestalt. Sie war nicht besonders gut zu erkennen und hätte auch eine Luftspiegelung oder eine Ausgeburt meiner Fantasie sein können.
    Ich kniff die Augen zusammen und war davon überzeugt, dass die Gestalt verschwunden sein würde, wenn ich sie wieder öffnete, aber das war sie nicht.
    Sie blieb auf dem Teich, und sie bewegte ihre Schritte genau auf das Ufer zu, direkt in meine Richtung. In der kalten Luft und auf dem gefrorenen Wasser sah er aus wie ein Eisheiliger, der es in seinem kalten Reich nicht mehr ausgehalten hatte.
    Genau das war er nicht!
    Je näher die Gestalt auf mich zukam, umso deutlicher trat sie hervor. Und mit jedem Schritt nach vorn kristallisierte sich in meiner Erinnerung etwas hervor.
    Die Gestalt war ein Mann. Sehr schlank und

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