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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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wollen?«, fragte Jan van Engelenburg.
    »Diese Verschwendung«, sagte Behn, »die vielen Lehrgänge, um Kommissar zu werden.«
    Engelenburg seufzte. »Die Menschen am Meer sind wirklich von schwerem Gemüt«, sagte er.
    »Anders als die Holländer in der Wüste.«
    »Was ist das für ein Leben, das sich nicht verschwendet«, sagte Engelenburg.
    »Ein Weinladen in Hamburg?«, fragte Hauke Behn.
    »Ganz bei mir in der Nähe. Ich habe einen Laden im Auge.«
    »Ob Vera so viel Nähe will?«
    »Versuchen wir es«, sagte Jan van Engelenburg, »bei dieser Frau weiß man nie.«
    Gerry legte die Klavierstimme auf das Abtropfbrett, um den Text im Auge zu haben. Vielleicht war das Lied doch keines für das Lokal hinter der Hafenstraße. Friedrich Hollaender galt da sicher schon als abgehoben. Vergiss den Ringelnatz und das ganze literarische Geplärre, hatte der Wirt gesagt, du kannst doch auch Zoten.
    »Menschenkind, warum glaubst du bloß«, sang Gerry und guckte auf das Steinspülbecken, in dessen Ausguss der Fenchel schwamm, »gerade dein Schmerz, dein Leid wären riesengroß.« Er sang es mit der Brüchigkeit in der Stimme, die dieses Lied nötig hatte. Einfach mal wagen. Die Leute fingen an zuzuhören. Ein paar von ihnen.
    Keine gute Idee, den Fenchel da hineinzugießen.
    Er hatte ihn ganz vergessen gehabt, bis seine Großmutter an den Landungsbrücken stand und den Henkelmann forderte.
    Ich bringe ihn dir heute Abend, hatte Gerry gesagt.
    »Bevor du in deinen Puff gehst«, sagte sie. Was kannte sie für unheilige Wörter.
    Er griff nach dem glitschigen Fenchel und tat ihn in den Abfall. Hat Gott alles wachsen lassen, dachte er.
    An diesem Abend würde Vera da sein. Gerry blickte auf das Kleid, das an der Küchentür hing. Immer noch das schwarze Fähnchen mit den silbernen Sternen. »Wenn ich mir was wünschen dürfte«, sang er, »käm’ ich in Verlegenheit.«
    Morgen würde er zu Vera gehen und die Glitzerfummel anprobieren, die Billie für ihn geändert hatte. Eines war von Gucci. Gerry hatte das Etikett im Kleid gesehen. So was ließ Vera zerschneiden, um es auf seine bescheidenen Maße zu bringen. Diese nachlässige Großzügigkeit.
    »Was ich mir denn wünschen sollte.« Er hätte gern ein Klavier gehabt. Wenn er Noten kaufte, tat er stets, als habe er eines. Mehr scheinen als sein, nannte das seine Großmutter.
    »Eine gute oder schlimme Zeit«, sang Gerry.
    Er wäre so gerne ein Glanz. Ein Glanz mit einem Klavier.
    Vera hatte eines. Vera hatte einen Vater gehabt, der darauf Lieder komponierte. Ihm schien, dass er keinen Vater gehabt hatte. Jedenfalls war ihm da nie was zu Ohren gekommen.
    »Möcht’ ich etwas glücklich sein, sang Gerry in seiner Küche. »Denn wenn ich gar zu glücklich wär’, hätt’ ich Heimweh nach dem Traurigsein.«
    »Der Mann, der seinen Mörder sucht«, sagte Vera. Nick verschluckte sich an dem Orvieto, den er diesmal statt eines Whisky Sodas bestellt hatte. Alles blieb hier schwach auf der Brust. Die Getränke. Der Sänger.
    »Der Titel des Filmes«, sagte Vera, »das Lied, das Gerry singt, ist aus diesem Film.«
    »Was du alles weißt«, sagte Nick.
    »Hab ich aus Gustavs Genen.«
    »Hoffentlich ist das kein Omen«, sagte Nick, »das mit dem Mörder.« Er fing an, den Jungen gern zu haben.
    »Hat er den Schubser aus der U-Bahn nochmal erwähnt?«
    »Nein«, sagte Nick, »ich habe nur eine Notiz in der Zeitung gelesen. Von einer jungen Frau, die fast unter einen Zug geraten wäre. Zarte Figur, helle Haare. Ihre Freundin hat sie im letzten Augenblick zurückgerissen.«
    »Hat das was mit Gerry zu tun?«, fragte Vera.
    Zu dunkel, um Veras Gesicht zu sehen.
    »Nein«, sagte Nick.
    »Er kommt morgen Abend, um die Fummel anzuprobieren.«
    »Wir sollten mit ihm sprechen«, sagte Nick, »er hat sich das nicht aus den Fingern gesogen.«
    »Ich dachte, du glaubst ihm kein Wort.«
    »Ich habe eine Nase für Unheil«, sagte Nick.
    »Möcht’ ich etwas glücklich sein«, sang Gerry.
    Ach Anni. Es war wieder so weit.
    »Was willst du werden?«, fragte Pit Gernhardt und hörte die Ungeduld in der eigenen Stimme. »Kaufhausdetektiv?«
    »Nein«, sagte Hauke Behn. Er hatte geahnt, dass dieses Gespräch mit Pit zu den schwierigen gehören würde. Zu groß war Gernhardts eigene Frustration mit dem Beruf des Polizisten. Wenn er auch zu einem der oberen Kommissare der Stadt aufgestiegen war, hatte er immer mal an einen Ausstieg gedacht.
    Doch in Pits Leben gab es kein Kind, um dessentwillen

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