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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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zurück in den Raum und fesselte die Hände des Chefs an die Stuhllehne. Er guckte Dornröschen an und zuckte mit dem Kopf in Richtung Tür. Sie folgte ihm hinaus, während der Chef rief: »Lassen Sie mich frei! Ich vergesse die Sache.«
    Matti schloss die Tür. Dornröschen stellte sich ans schmutzige Fenster und behielt den Chef im Auge.
    »Da ist nichts«, sagte Matti. »Jedenfalls mit der Bestechung. Der Typ hat sich wieder im Griff, und zwar seit wir ihn nach Runde fragen. Vielleicht ist er wirklich so blöd oder so raffiniert, den Deppen wieder einzustellen.«
    »Ja«, sagte Dornröschen. »Aber wenn wir nach den Morden fragen, vielleicht kriegen wir ihn dann?«
    »Vielleicht hat Runde ihn in der Hand?«, sagte Twiggy, drückte seine Kippe aus und warf sie in einen Plastiksack. »Ihr müsst auch die Kippen aufsammeln nachher, ja?«
    Matti nickte. »Wenn Runde der Killer ist oder Killer beauftragt hat, eher Letzteres, und der Mordbefehl vom Chef kam, dann haben die beiden genug Leichen im Keller.«
    »Tja«, sagte Dornröschen nachdenklich. »Wenn das Wörtchen wenn nicht wär.«
    »Warum wurde der Chef plötzlich bewacht von diesen Typen?«, fragte Matti. »Vor uns? Aber dann gleich drei Schläger?«
    »Er hat vor jemandem Angst«, sagte Dornröschen. »So eine Entführung hat er uns nicht zugetraut. Glaub ich jedenfalls. Er hält uns für weltfremde Spinner. Weltverbesserer.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, die Leibwächter hat er aus einem anderen Grund eingestellt.«
    »Vielleicht ist das eine Spur«, sagte Matti.
    »Wenn wir einen von den Typen fragen könnten, auf was und wen er achten soll, dann wüssten wir mehr«, sagte Twiggy.
    »Genau.« Dornröschen kratzte sich am Kopf. »Wir sollten also den Boss von den drei Schlägern fragen.«
    »Aber zuerst den Chef«, sagte Matti.
    Er schloss die Handschellen auf, aber das änderte nichts an der Empörung des Chefs. Er hatte wirklich Oberwasser. Er traut uns nicht zu, dass wir ihn töten, dachte Matti. Aber wenn du Lara auf dem Gewissen hast …
    »Sagen Sie, Ihre Leibwächter, wie können wir die erreichen?«
    Der Chef guckte verdattert. »Was …?«
    »Wir möchten wissen, wen Sie beauftragt haben, ist das so kompliziert?«, fragte Dornröschen. »Oder wollen Sie uns selbst verraten, weshalb Sie diese drei Gestalten beschäftigen?«
    »Seit dem Mord an dieser Weinert werden wir bedroht, besonders ich.«
    »Wie sieht das aus?«, fragte Matti.
    »Wir kriegen Anrufe und Zettel …«
    »Zettel?«
    »Drohbriefe.«
    »Ach, so Liebesbriefe, wie Sie selbst welche verschickt haben?«
    Der Chef zögerte, dann nickte er. »War eine Idee von Runde. Mein Gott, wir hatten es im Guten versucht, sind extra zu der Bürgerinitiative gegangen, haben Angebote gemacht, aber diese Ignoranten haben abgelehnt. Großkotzig«, sagte der Chef empört.
    »Schreckliche Leute«, sagte Dornröschen.
    »Ja.« Der Chef warf ihr einen zweifelnden Blick zu.
    »Und Sie haben auch versucht, Mitglieder von der Bürgerinitiative zu … überzeugen?«
    »Runde«, sagte der Chef.
    »Mir scheint, der hatte freie Hand, der Runde. Konnte einfach Geld aus der Portokasse nehmen und Leute bestechen. Konnte mit der Firmenkreditkarte eine Puffrunde aushalten. Und bestimmt noch mehr.« Matti lachte trocken.
    »Unsere Mitarbeiter dürfen sehr … selbstständig arbeiten.«
    »Sie erzählen doch nur Mist«, schnauzte Matti. »Sie haben das alles abgesegnet: die Drohbriefe, die Bestechungsaktion, die Puffrunde. Das gibt es nicht, dass in einer Firma der Assistent vom Chef solche Dinger dreht und der Chef weiß nichts. Hören Sie auf, dumm rumzulügen.« Matti war mit jedem Wort lauter geworden.
    Der Chef schwieg.
    »Wer schweigt, stimmt zu«, sagte Dornröschen.
    Der Chef schwieg weiter.
    »Ich stelle also fest: Die Drohbriefe, die Bestechungsaktionen kommen von Ihnen.«
    Der Chef schwieg.
    »Danke für die Auskunft«, sagte Matti.
    »Und wen haben Sie bestochen in der Ini?«, fragte Matti.
    »Ini?«
    »Bürgerinitiative«, stöhnte Dornröschen.
    »Das weiß nur Runde«, sagte der Chef.
    Matti verließ den Raum. »Wo hast du das neue Handy mit der Prepaidkarte?«
    Twiggy kramte in seinen Taschen und warf Matti ein Billighandy zu.
    Matti ging zurück in den Raum und gab dem Chef das Handy. »Runde anrufen«, sagte er.
    »Hab die Nummer nicht, ist in meinem Handy.«
    »Die Nummer der Zentrale …«
    Der Chef nickte und wählte.
    Als die Verbindung stand, befahl er, ihn mit Runde zu verbinden.
    Matti nahm ihm

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