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Tod Live

Tod Live

Titel: Tod Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.G. Compton
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darauf, daß sich Gerald entschied. Schließlich kam die Entscheidung.
    »Nicht klingeln.« Seine Schritte knirschten hinter ihnen auf dem Kies. »Der Hausmeister will keine… Es ist niemand da.«
    Sie bemerkte sein Stocken. Was wollte der Hausmeister nicht? Sie wandte sich um. »Ich hatte ganz vergessen, wie groß du bist, Gerald.«
    »Es ist ja auch lange her.«
    Sie nickte. »Sechs Jahre… Was will der Hausmeister nicht, Gerald?«
    Er blickte von Roddie zu ihr und zurück und antwortete nicht.
    »Gerald, das ist Roddie.«
    »Habe ich mir fast gedacht.«
    Roddie streckte die Hand aus, doch Gerald blieb unten an der Treppe stehen und starrte zu ihnen herauf. »Sei bitte nicht ungezogen«, sagte Katherine.
    Roddie senkte die Hand. »Wenn er die Sendungen gesehen hat und du ihm etwas bedeutest«, sagte er, »kannst du’s ihm kaum verdenken.«
    Sie umklammerte seinen Arm. »Bedeute ich dir etwas? Bedeute ich dir etwas, Gerald?«
    Plötzlich bewegte sich Gerald und löste das Tableau. Er drehte sich um und entfernte sich mit energischen Schritten. »Mir wäre lieber, wenn du nicht gesehen wirst«, sagte er. »Ich wohne hinten. Beeilt euch bitte. Heute früh war schon die Polizei da. Ich soll mich sofort melden, wenn ihr kommt…«
    Er ging schnell, so daß sie ihm nur mit Mühe folgen konnten. Roddie stolperte, wäre fast gestürzt. Vor ihnen verschwand Gerald durch ein Tor in einem hohen Flechtzaun. Als sie den Durchgang erreichte, erblickte sie dahinter einen grünen Garten voller gelber Frühlingsblumen und im Wind dahintreibende Blütenblätter eines Kirschbaums. Sie trat ein, zog Roddie mit sich. Gerald wartete hinter dem Tor und verschloß es. »Du siehst schlecht aus, Kath. Sehr schlecht. Was kann ich dir anbieten?«
    Der Mut, der sie vorangetrieben hatte, war plötzlich aufgebraucht. Sie taumelte und sank zu Boden, sank auf die grasumgrenzten Steine des Weges. Roddie stand neben ihr, einen Arm halb erhoben, und hielt sie fest.

    Als Tracey ins Büro stürzte, sah sie Vincent ein Sandwich mit Hühnerfleisch und Mayonnaise von einem Teller nehmen. Neben dem Teller standen zwei Pappbecher mit Kaffee. Ein zweiter Mann lehnte am Fenster, die Stirn gegen das Glas gepreßt. Beide wirkten durchaus entspannt, doch waren sie nicht ruhig oder beherrscht.
    »Wie ich sehe, gibt’s keine Neuigkeiten«, sagte sie.
    Niemand widersprach ihr. Vincent kaute den Bissen zu Ende und schluckte ihn hinunter. »Ich habe Anweisung gegeben, daß man Sie nicht heraufläßt.«
    »Das Mädchen am Empfang hat auch einen Mann. Sie empfindet für ihn ähnlich wie ich für Roddie.«
    Der Mann am Fenster hatte sich umgedreht. »Wahrscheinlich steht schon alles in den Zeitungen«, sagte er.
    »Und die Mittagsnachrichten haben es auch gebracht. Woher hätte ich sonst davon gewußt? Man kann doch kaum erwarten, daß Vincent einem so etwas sagt. Ich bin schließlich nur Roddies Frau!«
    Vincent griff nach einem weiteren Sandwich. »Sie sind nicht seine Frau. Vielleicht haben Sie das vergessen.«
    »Wie ich Ihnen schon mal gesagt habe – jemand muß die Scherben wieder zusammenkitten.«
    Der andere Mann richtete sich auf und kam auf sie zu. »Ich bin Doktor Mason«, sagte er. »Mrs. Mortenhoe war und ist meine Patientin. Sie müssen mir glauben, wir tun alles, was in unserer Macht steht. Ich muß so schnell wie möglich zu ihr, innerhalb der nächsten Stunden. Sonst ist es zu spät, und sie müßte sterben.«
    »Wie können Sie sie retten? Ich dachte…«
    Vincent hob den Kopf, schaltete sich etwas zu plötzlich ein. »Kein Arzt gibt die Hoffnung auf, Tracey. Natürlich tut Doktor Mason, was er kann. Weshalb wir uns auch größte Mühe geben, sie zu finden. Beide zu finden.«
    »Sie meinen, Sie haben für einen Tod bezahlt und machen sich jetzt Sorgen, daß Sie womöglich nicht zur Stelle sind.«
    Aber Vincent ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Sie werden zugeben müssen, daß wir eine große Summe bezahlt haben, Tracey.« Er stocherte mit dem Fingernagel ein Stück Hühnerfleisch zwischen seinen Zähnen hervor und starrte es an. »Und Sie können es uns kaum übelnehmen, daß wir uns nun Gedanken machen.«
    Dr. Mason machte eine heftige Bewegung. »Nein. Nein, ich muß mich von dieser Einstellung distanzieren. Ich kann sie retten. Wenn wir sie rechtzeitig finden, kann ich…«
    »Sie machen sich etwas vor, Doktor. Sie ist eine Todespatientin. Ich habe selbst gehört, wie Sie ihr das gesagt haben.«
    Tracey musterte die beiden Männer. Hier

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