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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
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beschloss er, mich zu heiraten. Dann hätte er auf alles zugreifen können, was sich in meinem Besitz befand.“
    „Ich denke“, meinte Colin, „es ging ihm um mehr. Er wollte nicht nur die belastenden Papiere vernichten, sondern sich auch die Möglichkeit verschaffen, Druck auf Sie auszuüben, Emily. Nach der Hochzeit hätten Sie ihm in allem Gehorsam geschuldet. Als Sie jedoch seinen Antrag ablehnten, musste er sich eine neue Strategie überlegen. Inzwischen war er sehr nervös, denn er hatte Sie im Museum zusammen mit Attewater gesehen, der offenbar häufiger Kopien antiker Kunstwerke für Andrew angefertigt hatte. Er wollte Sie zum Schweigen bringen. Also erfand er Beweise dafür, dass Philip noch am Leben war. Denn nur so konnte er Sie dazu bringen, mit ihm nach Ägypten zu reisen.“
    „O Gott …“ Übelkeit stieg in mir auf.
    „Sie hätten Philip natürlich nicht gefunden. Doch Andrew hätte sie trösten können. Wahrscheinlich beabsichtigte er, Sie in Kairo zu heiraten. Dann hätten Sie sich wohl irgendeine tropische Krankheit zugezogen. Auf jeden Fall sollten Sie nicht lebend nach England zurückkehren. Niemand hätte sich gewundert, wenn Sie in Afrika gestorben wären.“
    „Und nach seiner Rückkehr“, stellte Cécile fest, „hätte dem untröstlichen Witwer Emilys gesamtes Vermögen zugestanden.“
    „Ich hoffe, Königin Victoria wird zu dem Schluss kommen, dass diese ganze Angelegenheit nicht unter den Teppich gekehrt werden darf“, entfuhr es mir.
    „Ich habe keine Ahnung, wie Ihre Majestät entscheiden wird“, gestand Colin. „Für den Mord an Philip muss Andrew vor Gericht gestellt werden, das steht fest. Doch was die Kunstdiebstähle angeht … Vielleicht wäre es tatsächlich am besten, die Originale unauffällig wieder gegen die Kopien auszutauschen.“
    „Ich habe nie beabsichtigt, die antiken Objekte zu behalten“, erklärte ich. Die Übelkeit war zum Glück von kurzer Dauer gewesen. Doch jetzt begann mein Kopf zu schmerzen. „Der arme Lord Palmer! Er wird verzweifelt sein. Und welch ein Schock für Arabella, zu erfahren, dass ihr Verlobter ein Verbrecher ist.“
    „Der Komplize eines Mörders“, meinte Cécile kopfschüttelnd. „Doch ich will nicht länger darüber reden. Werden Sie mit uns zu Abend essen, Monsieur Hargreaves? Kallista und ich würden uns über Ihre Gesellschaft freuen.“
    „Vielen Dank für die Einladung, Madame du Lac. Doch leider habe ich andere Verpflichtungen. Lord Lytton wartet bestimmt schon ungeduldig darauf, meinen vollständigen Bericht zu hören.“
    „Natürlich.“ Cécile warf mir einen vielsagenden Blick zu und wandte sich zur Tür. „Ich will Madame Fournier Bescheid geben, dass auch wir bald aufbrechen.“
    Sobald sie den Raum verlassen hatte, schaute ich Colin direkt an. „Ich möchte mich entschuldigen, weil ich so schreckliche Dinge über Sie gedacht habe. Der Himmel weiß, wie sehr ich mich schäme.“
    „Ich fürchte, ich habe mich auch nicht immer gut benommen. Hoffentlich können Sie mir verzeihen. Wahrscheinlich habe ich Ihre Gefühle mehr als einmal verletzt.“
    „Das haben Sie nicht“, antwortete ich und dachte an den Abend auf der Pont Neuf. „Im Gegenteil.“
    „Sie sind sehr … großzügig, Emily.“
    „Wenn ich Ihnen doch nur vertraut hätte! Leider gab es Hinweise darauf, dass Sie zu den Missetätern gehörten. Warum haben Sie sich beispielsweise mit dem Mann getroffen, den Andrew beauftragt hatte, mir zu folgen?“
    „Woher wissen Sie, dass ich mit dem Mann gesprochen habe?“
    Ich erzählte ihm von dem Handschuh, den ich gefunden und den er als den seinen identifiziert hatte.
    Colin sah aus, als hätte er am liebsten laut geflucht. „Ich wünschte, Sie würden mehr auf Ihre Sicherheit achten! Sie hätten das Haus mitten in der Nacht nicht allein verlassen dürfen!“ Er seufzte. „Es war so: Nach dem Dinner bei Ihnen besuchte ich – wie Sie ja wissen – Lady Elliotts Soiree. Da die Elliotts nicht weit entfernt von meiner Wohnung leben, beschloss ich, zu Fuß heimzugehen. Der Weg führte mich an Ihrem Haus vorbei, wo ich diesen Mann bemerkte. Ich wollte ihn zur Rede stellen. Doch dann stürzten Sie aus der Tür. Der Narbige lief davon und entkam mir.“
    „Manchmal habe ich mich ziemlich dumm angestellt“, gestand ich.
    „Genau wie ich.“ Colin lächelte. „Wenn ich Ihnen offen gesagt hätte, was ich über Attewater wusste, hätten Sie wohl nicht versucht, Philips Geheimnis auf eigene Faust zu

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