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Todesnacht: Island-Thriller (German Edition)

Todesnacht: Island-Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Island-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ragnar Jónasson
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dabei raus.« Er klang jetzt völlig verzweifelt.
    Als sie sich gerade verabschieden wollte, fiel ihr auf einmal die Wohnung in Akureyri ein.
    »Was ist mit der Wohnung?«, fragte sie. Ihr Herz raste.
    Svavar verstand sie nicht.
    »Die Wohnung, in Akureyri«, sagte Ísrún ungeduldig. Wenn Svavar die Wahrheit sagte, kam es jetzt auf jede Minute an, oder sogar auf jede Sekunde. »Könnte das Mädchen da sein?«
    »In der Wohnung in Akureyri? Nein, die gehörte Elías’ Frau, Iðunn, und das tut sie wahrscheinlich immer noch.«
    »Nein, Elías hat sie bei der Scheidung bekommen.«
    Diese Neuigkeit schien Svavar zu überraschen. »Was? Das hat er nie erwähnt.«
    »Dieser Schuft hatte einige Geheimnisse.« Ísrún verabschiedete sich hastig von Svavar und rief den Korrespondenten in Akureyri an, um nach der Nummer von Helga bei der Kripo zu fragen.
    Helga ging nach mehrmaligem Klingeln ans Telefon. Ísrún stellte sich vor, ziemlich atemlos.
    »Woher haben Sie meine Nummer? Ich bin mitten in einem Meeting und kann jetzt keine Fragen beantworten«, antwortete Helga leise, verärgert über die Störung.
    »Ja, aber das ist ein Notfall, es geht um Leben und Tod.«
    »Was?«, sagte Helga erstaunt. »Warten Sie, ich gehe mal kurz raus.«
    »Erst müssen Sie mir versprechen, dass ich einen Kameramann zum Tatort schicken und die Sache mitverfolgen darf. Exklusiv.« Jetzt vergeuden wir wertvolle Sekunden, dachte sie und schämte sich ein wenig.
    »Ich kann nichts versprechen«, sagte Helga, »aber ich versuche mein Bestes.«
    »Ich habe erfahren …« Ísrún zögerte, hatte Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. »Ich habe erfahren, dass Elías in Menschenhandel verwickelt war … und …«
    »Menschenhandel, aha, verdammt. Das habe ich befürchtet«, entgegnete Helga energisch.
    Das wird eine Superschlagzeile, dachte Ísrún und fing schon an, die Meldung im Geiste zu formulieren. »Er hat anscheinend ein Mädchen ins Land gebracht, wussten Sie das?«
    Helga zögerte. »Ja, es gab eine Passagierin, die mit derselben Maschine wie Elías von Dänemark nach Island geflogen und auch mit ihm von Nepal nach Dänemark gereist ist. Eine junge Frau. Sie saßen zwar nicht nebeneinander, hatten im Grunde keine Verbindung zueinander, aber wir sind dennoch darauf aufmerksam geworden. Wir haben das in einem sehr engen Kreis recherchiert, also behalten Sie es bitte für sich.«
    »Mein Informant behauptet, Elías hätte die Frau irgendwo eingesperrt. Er wollte sie ein paar Tage verstecken, bis einer seiner Komplizen sie abholen und ihn ausbezahlen sollte«, sagte Ísrún.
    »Eingesperrt? Wo? Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Sie wissen sehr gut, dass ich den Namen meines Informanten nicht preisgeben werde. Er weiß nicht, wo sie sich aufhält. Aber ich habe die Vermutung, dass sie sich in Elías’ Wohnung in Akureyri befindet.«
    »Er besaß hier keine Wohnung. Das wüssten wir«, entgegnete Helga knapp.
    »Sie ist auf die Firma seiner Exfrau eingetragen. Er hatte sie noch nicht auf sich überschreiben lassen.« Ísrún gab Helga die Adresse.
    »Danke, wir fahren sofort los. Sonst noch was?«
    »Nein, aber geben Sie mir Bescheid, wie es läuft. Ich bin unterwegs«, sagte Ísrún, aber Helga hatte schon aufgelegt.
    Während Ísrún mit Helga telefoniert hatte, war sie aus der Pension geeilt und befand sich schon auf dem Weg nach Akureyri. Sie hatte ihr Gepäck zurückgelassen, durfte keine Zeit verlieren. Von unterwegs machte sie zwei Anrufe: den ersten bei María, der Nachrichtenchefin.
    »Ach, hallo Ísrún«, sagte sie, »ich habe auch schon versucht, dich zu erreichen.«
    »Ich brauche sofort in Akureyri einen Kameramann.« Ísrún sprach schnell und hoffte, dass der Zusammenhang klarwurde. »Die Polizei rettet eine junge Frau, die Elías in seiner Wohnung eingesperrt hat. Er hat sie vor ein paar Tagen aus Nepal geholt, um sie hier oder in einem anderen Land zur Prostitution zu zwingen.«
    »Was?«, rief María. »Bist du dir sicher?«
    »Ich habe die Polizei darüber informiert, habe einen sicheren Informanten. Wir wissen allerdings nicht genau, wo sie ist, aber sie suchen zuerst in Elías’ Wohnung in Akureyri. Wir müssen sofort einen Kameramann hinschicken«, sagte sie entschieden. »Darf ich ihn bestellen?«
    »Mach das.«
    »Danke«, sagte Ísrún. »Warum wolltest du denn mit mir sprechen?«
    »Ach, nichts Besonderes«, antwortete María. »Beeil dich lieber.«
    Das ließ sich Ísrún nicht zweimal sagen und

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