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Todesqual

Titel: Todesqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis Karin Dufner
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den Fleck und rubbelte mit dem Daumen darüber. Offenbar war ihm sein ungepflegtes Äußeres peinlich, denn er strich sein Sakko glatt und bedeckte den Fleck mit der Hand.
    »Beim Lesen Ihrer Aussage sind uns einige Widersprüche aufgefallen«, begann sie. »Wir hoffen, dass Sie uns helfen können, sie aufzuklären.«
    »Was für Widersprüche?«
    »Ihre Ehe. Sie haben sie als perfekt bezeichnet, und nun würde uns interessieren, warum.«
    »Aber das war sie doch«, erwiderte er.
    »Soweit uns zu Ohren gekommen ist, muss es ziemlich heftig gekriselt haben.«
    Brant richtete sich auf und bemühte sich um Konzentration. »Mit wem haben Sie geredet?«
    »Freunden und Nachbarn.«
    »Tun Sie mir den Gefallen und sagen Sie meinen Freunden und Nachbarn, dass sie mich mal kreuzweise können. Was soll das hier eigentlich? Warum vergeuden Sie Ihre Zeit mit mir, während sich der Typ noch da draußen herumtreibt?«
    »Welchen Typ meinen Sie, Mr. Brant?« Mit einem ungläubigen Kopfschütteln lehnte er sich zurück. »Das perverse Schwein, das den Mord begangen hat, ist auf freiem Fuß, und wir sitzen hier rum. Das ist doch absurd!«
    »Dann gehen wir jetzt rauf und machen den Lügendetektor-Test.«
    Brant schüttelte den Kopf und unternahm keine Anstalten aufzustehen. Wortlos wartete Lena auf die nächste Reaktion des Mannes. Das kleine Zimmer war schlecht belüftet, und
sie konnte sich denken, dass es ihm allmählich zu eng hier wurde.
    »Gut, dann war sie vielleicht nicht ganz perfekt«, sagte er nach einer Weile. »Von außen betrachtet könnte es hin und wieder zu Reibereien gekommen sein. Aber von meiner Warte aus betrachtet waren meine Frau und ich glücklich. Wirklich glücklich.«
    »Weshalb haben Sie sich gestritten?«
    Sein Blick huschte unstet umher. »Wir haben nicht gestritten, sondern diskutiert.«
    »Meinetwegen«, erwiderte Lena. »Und worüber haben Sie diskutiert?«
    »Nikki wollte Kinder.«
    »Und Sie nicht?«
    Hilfesuchend wandte Brant sich an Novak. »Warum legt sie mir Worte in den Mund?«
    Novak erwiderte den Blick des Mannes ruhig, aber ausdruckslos und schwieg eine lange Zeit. Als er schließlich das Wort ergriff, klang seine Stimme so schneidend, dass Lena ein Schauder den Rücken hinunterlief.
    »Sie legt Ihnen keine Worte in den Mund, Mr. Brant. Detective Gamble hat Ihnen eine einfache, wenn nicht sogar offensichtliche Frage gestellt. Detective Sánchez und Detective Rhodes haben Sie bereits mitgeteilt, Sie könnten sich nicht vorstellen, dass jemand Ihnen oder Ihrer Frau Schaden zufügen wollte. Kein Arbeitskollege. Niemand aus Ihrem Bekanntenkreis. Eigentlich haben wir angenommen, dass Sie uns bei der Aufklärung des Falls helfen wollen. Herauszufinden, was wirklich geschehen ist, liegt doch nur in Ihrem eigenen Interesse. Also bitten wir Sie, uns in unseren Ermittlungen zu unterstützen, so gut Sie können.«
    Rasch wandte Brant den Blick von Novak ab, als fürchte er sich vor ihm. Es kostete den Detective sichtlich Mühe, sich zu beherrschen.

    Lena räusperte sich. »Ihre Frau wollte also eine Familie und Sie nicht«, fuhr sie fort.
    »Wer Ihnen das erzählt hat, lügt. Ich wusste von Nikkis Problem und auch, warum es ihr so furchtbar wichtig war. Halten Sie mich für einen Idioten? Der einzige Hinderungsgrund war das Geld. Wir konnten uns keine Kinder leisten, sondern mussten warten, bis der Vertrag abgeschlossen war. Ich war nicht sicher, ob ich danach überhaupt noch einen Job haben würde, und dabei reicht mein Gehalt gerade für die Gasrechnung und für Lebensmittel.«
    »Ihr Chef hat eine hohe Meinung von Ihnen. Warum sollten Sie befürchten, den Arbeitsplatz zu verlieren?«
    »Weil mein Chef nicht derjenige ist, der die Entscheidung fällt. Wir werden von einem börsennotierten Unternehmen mit Sitz in Chicago übernommen. Das ist dreitausend Kilometer weit weg von hier. Für die bin ich nur eine Nummer ohne Gesicht und absolut austauschbar.«
    »Sie werden von dem Zusammenschluss doch sicher auch profitieren.«
    »Na und? Das tun alle in der Firma.«
    »Auf wie viel belaufen sich denn Ihre angesammelten Gehaltsansprüche?«
    »Ich hatte noch keine Zeit, mir das auszurechnen. Aber es reicht auf keinen Fall, um eine längere Arbeitslosigkeit zu überbrücken.«
    »Wussten Sie, dass Ihre Frau schwanger war?«
    Brant zuckte nicht mit der Wimper. Dabei hätte er eigentlich überrascht sein müssen.
    »Wo bleibt der Kaffee?«, sagte er nur.
    Lena wiederholte die Frage und sah zu, wie er

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