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Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Titel: Traeume Aus 1001 Nacht Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Wechseln.“
    „Nehmen Sie sich, was Sie brauchen, Jana“, bot er ihr an und stellte fest, dass ihm die Vorstellung, sie würde in seine Kleidung schlüpfen, gefiel.
    Fisch gab es reichlich im See, zum Glück, denn Baba Musas Angeltechnik war nicht sonderlich fortschrittlich. Eines Tages entschied sich Jana, am Angeln teilzunehmen.
    „Warum?“, fragte Omar stirnrunzelnd.
    „Sollte Baba Musa etwas zustoßen, wollen wir uns doch selbst versorgen können“, erwiderte sie. „Ich war zuletzt angeln, als ich in Kamalas Alter war, und meiner Ansicht nach ist das etwas, das ich … dass jeder … können sollte.“
    Omar saß auf dem Boden neben ihr, als sie mit Würmern und anderen Leckerbissen herumhantierte. Es machte ihr nicht nur Spaß, sie fühlte sich auch an jenen sorglosen Sommer vor der Trennung ihrer Eltern erinnert, als sie auf dem Gut ihres Onkels geangelt hatte. „Schließlich esse ich auch den Fisch. Warum sollte ich ihn nicht fangen können?“
    Jana trug eine abgeschnittene Jeans, dazu ein Hemd von ihm, dessen Enden sie um die Taille geschlungen hatte, und war barfuß. Ihre Beine waren inzwischen hübsch gebräunt von ihrem Aufenthalt in der Sonne. Vergnügt beobachtete Omar sie bei der Arbeit. Eine widerspenstige Strähne hatte sich aus ihrem Haar gelöst. „Wenn Sie so denken, sollten Sie sich von Baba Musa auch zeigen lassen, wie eine Ziege geschlachtet wird“, bemerkte er.
    „Nun, wenn wir noch länger hierbleiben, werde ich das tun“, antwortete sie. „Jedenfalls sagt er, das sei leicht. Man schlitzt der Ziege einfach den Hals auf, wenn sie auf der Wiese liegt. Sie merkt nichts davon. Sie schläft einfach ein, weil sie langsam ihr Blut verliert.“
    Omar lachte. Obwohl er längst darauf gefasst war, dass sie ihn überraschte, schaffte sie es, ihn ständig zu verblüffen. „Sie haben sich von Baba Musa schon sagen lassen, wie eine Ziege geschlachtet wird?“, forschte er ungläubig.
    „Warum nicht? Sie haben es vielleicht nicht bemerkt, aber wir essen die ganze Zeit schon Ziegenfleisch.“
    Er lächelte so eigenartig, dass ihr Herz klopfte. Doch Jana unterdrückte ihre Reaktion darauf. „Natürlich weiß ich das. Es ist eine Nationalspeise. Wer von meinen beiden Töchtern hat denn den scheußlichen Vorgang übersetzt?“
    Jana lächelte selbstzufrieden. „Keine von beiden. Ich kann ein bisschen Parvani, wissen Sie. Das meiste hat er mir allerdings mit Zeichensprache erklärt.“ Sie ahmte Baba Musas Gestik und Mimik nach, mit der er ihr das Verhalten der Ziege und des Menschen vorgemacht hatte. Einerseits die Ziege, die gemütlich im Gras lag und dann der Mensch, der zu ihr trat, sie streichelte, aber ein kleines Messer verborgen in der Hand hielt. Das Anheben des Kinns, der rasche, sanfte Schnitt und dann wieder die Ziege, wie sie langsam und verträumt einschlief.
    Omar brach in schallendes Gelächter aus, wie er selbst es an sich seit Jahren nicht mehr erlebt hatte. „Sie wären eine viel zu hübsche Ziege. Wenn Sie so dreinschauen, würden Sie uralt werden“, behauptete er und streckte unwillkürlich seine Hand aus, um ihr die widerspenstige Strähne hinters Ohr zu streifen.
    Jana erstarrte. Der Atem stockte ihr, und sie wartete gebannt auf die Berührung. Da merkte er, was er hatte tun wollen und zog seine Hand zurück.
    „Nun, das kann noch warten“, meinte Jana brüsk, klopfte ihre bloßen Beine ab und stand auf. „Heute steht Angeln auf dem Plan.“ Sie hielt die Dose mit den Würmern, die sie gesammelt hatte, hoch und schenkte Omar ein Lächeln. Aber es war ein förmliches Lächeln, kein vertrauliches wie vorhin.
    Er verspürte ein leises Bedauern, aber es ging nicht anders.
    Omar saß auf dem Balkon, als die Angler von ihrem Ausflug zurückkehrten. Er hatte die triumphierenden und mitleidigen Rufe den Nachmittag über aus der Ferne gehört, und jetzt kamen Jana, Masha und Kamala stolz zu ihm, um ihm ihren Fang zu präsentieren.
    „Baba, Baba, ich habe wieder einen Fisch gefangen!“
    Sie waren alle drei nass, schmutzig und glücklich. Er stand auf und trat ans Geländer. „Wie viele habt ihr denn?“
    Masha machte sich zur Sprecherin. „Baba Musa hat vier, und Kamala einen und ich zwei!“
    „Und wie viele hat Jana Khanum?“
    „Keinen, Baba! Sie sagt, es wäre sehr fust…fust…frustrierend, Baba. Alle haben etwas gefangen, nur Jana Khanum nicht.“
    „Arme Jana Khanum“, scherzte er und schmunzelte. Nie zuvor hatte er seine Töchter so schmutzig gesehen, aber

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