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Traveler - Roman

Traveler - Roman

Titel: Traveler - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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gern bereit, für ein Leben in Sicherheit ein wenig von ihrer Privatsphäre zu opfern. Bedenken Sie nur die Vorteile. Kein asoziales Verhalten mehr. Keine unliebsamen Überraschungen –«
    »Keine Traveler mehr«, warf Michael ein.
    General Nash lachte. »Ja. Sie haben Recht. Leute wie die Traveler unschädlich zu machen war Teil des Plans. Aber die Situation hat sich von Grund auf geändert. Sie gehören jetzt zu unserem Team.«
    Als Michael und Nash den Eingangsbereich der Informatikabteilung betraten, bezogen die Wachmänner vor der Tür Stellung. »Ein konventioneller Computer benutzt das Binärsystem«, erklärte Nash. »Egal, wie groß oder leistungsfähig das Gerät ist, es kennt nur zwei Elemente: 0 und 1. Herkömmliche Computer mögen zwar sehr schnell oder Teil eines Netzwerks sein, aber sie bleiben immer auf diese beiden Alternativen beschränkt.
    Die Funktionsweise eines Quantencomputers basiert hingegen auf der Quantenmechanik. Ein Atom hat entweder einen Abwärtsspin oder einen Aufwärtsspin: 0 oder 1. Wieder ein Binärsystem. Aber die Quantenmechanik lehrt uns, dass es bei einem Atom einen der beiden Spins oder beide zugleich geben kann. Deswegen könnten verschiedene Berechnungen simultan und in großem Tempo erfolgen. Da ein Quantencomputer Quantenschaltkreise statt herkömmlicher benutzt, hat er eine ungeheure Leistungskraft.«
    Die beiden Männer gingen in eine fensterlose Kabine. Hinter ihnen schloss sich eine Eisentür. Nash drückte die Hand an eine Glasfläche. Eine zweite Tür öffnete sich mit leisem Zischen.
Sie betraten einen schwach erleuchteten Raum, in dessen Mitte ein komplett verschlossener Glasbehälter von etwa einem Meter fünfzig Höhe und einem Meter fünfundzwanzig Breite auf einem massiven Eisenpodest stand. Dicke Kabel schlängelten sich vom Podest über den Boden zu etlichen herkömmlichen Computern. Drei Techniker in weißen Kitteln umstanden den Glasbehälter wie Ministranten einen Altar, aber als General Nash ihnen einen kurzen Blick zuwarf, verschwanden sie auf der Stelle.
    Der Behälter war mit einer zähen grünen Flüssigkeit gefüllt, die sich langsam drehte. Immer wieder leuchteten an verschiedenen Stellen in der Flüssigkeit explosionsartig Lichtpunkte auf. Michael hörte ein leises Summen, und in der Luft lag ein Geruch nach verbranntem Laub.
    »Das ist unser Quantencomputer«, sagte Nash. »Er besteht aus einer bestimmten Anzahl Elektronen, die in ultrakühlem, flüssigem Helium schwimmen. Die Energie, die durch das Helium strömt, bringt die Elektronen dazu, in Interaktion zu treten und physikalische Vorgänge auszuführen.«
    »Sieht aus wie ein großes Aquarium.«
    »Ja, nur dass es sich bei den Fischen um subatomare Partikel handelt. Die Quantentheorie besagt, dass solche Partikel in andere Dimensionen überwechseln und nach sehr kurzer Zeit zurückkehren können.«
    »Genau wie ein Traveler.«
    »Ja. Passiert ist Folgendes: Während unserer ersten Experimente mit dem Quantencomputer erhielten wir plötzlich Botschaften aus einer anderen Sphäre. Zuerst waren wir völlig ratlos. Wir dachten, es läge ein Softwarefehler vor. Dann erkannte einer unserer Wissenschaftler, dass wir die binäre Version einer mathematischen Standardgleichung empfangen hatten. Wir sandten daraufhin ähnliche Botschaften aus und empfingen Diagramme, die uns zeigten, wie wir einen leistungsstärkeren Computer konstruieren konnten.«

    »Und so ist dieser Apparat hier entstanden?«
    »Genau genommen ist es unser drittes Modell. Es war ein Prozess kontinuierlicher Weiterentwicklung. Jedes Mal, wenn wir unseren Computer verbessert haben, waren wir in der Lage, komplexere Informationen zu empfangen – so, als würde man nacheinander mehrere Radios bauen und mit jedem neuen Modell die einzelnen Sender besser empfangen können. Wir haben übrigens nicht nur Informationen über die Fortentwicklung des Computers erhalten. Unsere neuen Freunde haben uns auch gezeigt, wie man Chromosomen manipulieren und verschiedene hybride Spezies erschaffen kann.«
    »Was wollen Ihre Freunde?«, fragte Michael.
    »In dieser anderen Zivilisation weiß man von den Travelern, und ich glaube, man ist ein bisschen neidisch auf Menschen wie Sie.« Nash wirkte belustigt. »Unsere Freunde sind nicht in der Lage, ihre Sphäre zu verlassen, doch sie würden gern unsere Welt besuchen.«
    »Ist das möglich?«
    »Der Quantencomputer sollte aufzeichnen, was beim Überqueren der Grenzen in Ihrem Gehirn passiert. Darum

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