Trickschule fuer Hunde
ausführen wird. Auch wenn das zuerst nur mit Ihrer Hilfe oder der Hilfe von Leckerchen geschieht.
Wenn Sie vorhaben, ein Sichtzeichen zu einem Trick einzuführen, üben Sie dieses ruhig von Anfang an mit. Hunde kommunizieren untereinander mittels Körpersprache und lesen immer unsere Körperhaltung. Die Einführung von Sichtzeichen kommt dem Hund also sehr entgegen.
Der nach oben ausgestreckte Zeigefinger ist das Sichtzeichen für das Kommando „Sitz“ bei Benda. Ausreichend geübt klappt das auch an ungewöhnlichen Plätzen. (Foto: T. Stens)
Belohnung, Bestätigung und sinnvolle Leckerchen
In jeder Beschreibung der Tricks ist die Rede von Bestätigung und Belohnung. Die ideale Belohnung gibt es nicht, sie ist für jeden Hund sehr individuell. Es gibt Hunde, die wirklich toll für ihr Trockenfutter arbeiten und mit Begeisterung bei der Sache sind, aber das muss nicht so sein. Versuchen Sie dann den Anreiz zu erhöhen, indem Sie eine attraktivere Bestätigung wählen. Probieren Sie industriell gefertigte Leckerchen oder aber stark riechenden Käse, Geflügelwürstchen, getrockneten Fisch oder getrocknete, klein geschnittene Lunge aus. Kochen Sie Hühnerfleisch oder Hühnerherzen und finden Sie heraus, wofür Ihr Hund am besten arbeitet.
Für manche Tricks ist es ratsam, etwas unattraktivere Leckerchen zu wählen, weil es sonst für den Hund den Schwierigkeitsgrad unnötig erhöht. Dies ist dann aber extra in der Beschreibung angegeben. Denken Sie unbedingt daran, die Leckerchen, die Sie verfüttern, von der Tagesfutterration abzuziehen, sonst haben Sie bald einen übergewichtigen Hund. Für manche Hunde ist auch Spiel mit dem Lieblingsball eine Belohnung. Viele werden aber ein gutes Leckerchen vorziehen und für die Erarbeitung der meisten Tricks ist es sicherlich das Mittel der Wahl.
Welche Art von Bestätigung Sie auch wählen, bedenken Sie immer, dass Ihnen für das Belohnen oder Bestätigen einer gewünschten Aktion nur ein Zeitfenster von höchstens zwei Sekunden bleibt, in dem der Hund das Lob noch mit seiner Aktion verknüpfen kann. Je näher das Lob oder die Bestätigung der gewünschten Aktion ist, umso besser.
Ihr Hund soll auch ohne Leckerchen die Tricks ausführen? Fragen Sie sich, ob Sie für ein Schulterklopfen Ihres Chefs arbeiten würden oder ob Ihnen das Gehalt nicht doch lieber ist.
Die Motivation muss stimmen, das ist beim Hund wie beim Menschen so. Lediglich die Dinge, die uns motivieren, sind unterschiedlich. Sicherlich müssen Sie, wenn ein Trick oder ein Kommando einmal gefestigt ist, den Hund nicht jedes Mal bestätigen, jedoch sollten Sie sporadisch und für den Hund nicht berechenbar zwischendurch immer mal wieder belohnen. Das hält die Motivation und den Arbeitseifer aufrecht.
Leckerchen oder Spiel – es gibt viele Möglichkeiten einen Hund zu bestätigen. (Foto: A. Maurer)
Jackpot
Ein Jackpot ist die ultimative Belohnung. Er besteht aus einem besonders guten Leckerchen, das Sie anstelle des normalen geben, wenn der Hund eine absolut tolle Leistung erbracht hat. Klassisch ist aber, dass der Hund anstelle eines Leckerchens eine große Menge an Leckerchens bekommt. Diesen Jackpot bauen Sie ein, wenn Sie sehen, dass der Hund einen großen Schritt nach vorn gemacht hat. Belohnen Sie zeitnah und mit der angemessenen Begeisterung. Der Hund soll merken, wie sehr Sie sich über seine gute Leistung freuen. Diese Jackpots halten die Motivation des Hundes sehr hoch und fördern seine Leistungswilligkeit.
Dauer des Trainings
Wenn Sie sich die einzelnen Trickbeschreibungen durchlesen, werden Sie vielleicht denken: „Prima, das machen wir jetzt mal!“ Eine enthusiastische Einstellung ist wunderbar und wenn Sie mit Spaß an die Dinge herangehen, werden Sie den Spaß auch an Ihren Hund weitergeben können. Bedenken Sie aber bitte, dass ein Hund nicht eine halbe Stunde am Stück lernen kann. Das Aufnahmevermögen des jeweiligen Hundes ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Alter, Umgebung, Temperatur, Tageszeit, Stimmung, die Art des Lernens.
Versuchen Sie, nicht länger als fünf Minuten am Stück zu üben; wenn Sie einen hoch motivierten Hund haben, in Ausnahmefällen zehn Minuten. Üben Sie lieber häufiger am Tag. Einige der Übungen können Sie wunderbar in Ihren Alltag oder in Ihre Spaziergänge einbauen. Mehrere kleine Einheiten bringen einen guten Erfolg, der Hund hat mehrfach am Tag Gelegenheit, Zeit sinnvoll mit Ihnen zu verbringen, und wird so immer wieder an das
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