True Love [1]: Gefährliches Verlangen (True Love - Reihe) (German Edition)
befriedigte sie dieses Gefühl zutiefst.
James hatte ihr nicht gesagt, wann er wiederkäme, als er aufgebrochen war. Eigentlich tat er das ja nie. Sie hatte gedacht, er würde bald zurückkommen, doch nun saß sie hier, angekettet an sein Bett, ganz allein. Das Zeitgefühl hatte sie gänzlich verloren. Es dämmerte bereits, und die Dunkelheit schlich sich langsam durch die Fenster wie ein todbringender Feind. Sie breitete sich im Zimmer aus wie ein dunkler Schatten. Rose war sich sicher, dass James wohl erst gegen Mitternacht hier wieder aufschlagen würde. Irgendwie hatte er seinen Spaß daran, Rose’ Schönheit von der Dunkelheit einhüllen zu lassen. Er kam sich dann selbst nicht mehr so hässlich vor, wenn er ihr unter die Augen trat. Nicht, dass ihn das sonderlich störte, aber immerhin schien es ihn zu beschäftigen. Ansonsten hätte er ja nicht zu dieser Maßnahme gegriffen. Denn am liebsten fickte er sie bei Nacht. Böse Zungen behaupteten sogar, die Schöne und das Biest wären aufeinandergetroffen. Aber für die Rolle des Biestes fehlte ihm immerhin das Herz. Natürlich hätte sich Rose einfach das Licht einschalten können, schließlich war es ja kein großer Akt, den Lichtschalter zu betätigen. Problematisch dabei war nur, dass ihr Stark grundsätzlich den Strom abdrehte, wenn er das Zimmer verließ. Die ersten Male hatte sie jeden verdammten Schalter gedrückt, bis sie resigniert aufgegeben hatte. Jetzt versuchte sie es nicht einmal mehr. Schließlich wusste sie, dass sie nicht funktionierten. Krank, nannte sie das! O ja, und wie krank das war!
Rose legte sich niemals ins Bett hinein, wenn sie alleine war. Nicht nur deshalb, weil sie es nicht durfte, vielmehr war der primäre Grund für sie, dass es zu sehr nach James Stark stank . Sie konnte diesen penetranten Geruch kaum ertragen, wenn sie mit ihm drinnen lag. Sie konnte ihn aber gar nicht ertragen, wenn sie alleine und bei klarem Verstand war. Das war übrigens die einzige Zeit, in der sie von ihrer Geilheit befreit war. Denn leider Gottes verflüchtigte sich ihr Verstand immer, sobald James seine perversen Spielchen mit ihr spielte. Und ob sie es zugeben wollte oder nicht, sie war süchtig danach. Und sie genoss es. Ohne Zweifel!
Auch hatte sie mit der Zeit gelernt, auf dem harten Boden zu schlafen; denn wenn James wütend auf sie war oder der Drang, sie zu bestrafen, zu übermächtig wurde, verweigerte er ihr einfach das Bett. Oft genug hatte er sie schon auf dem kalten Fußboden schlafen lassen, wenn sich nach einer Züchtigung bei ihm nicht das befriedigende Gefühl eingestellt hatte, Rose wäre in ihrer Rolle als demütige Sklavin richtig aufgegangen. James liebte es, Frauen Leid zuzufügen. Es befriedigte ihn aber nur dann wirklich, wenn er es in ihren Augen auch ablesen konnte. Das hatten Sadisten nun mal so an sich, und James spielte da keine Ausnahme. Er machte de Sade ausnahmslos Konkurrenz.
Aber James Stark war nicht nur ein Sadist. Er war gemeingefährlich und – wenn man das so sagen darf – äußerst gestört. Rose war noch niemandem begegnet, der so grausam veranlagt war wie er. Er war sichtlich nicht normal oder das, was die Gesellschaft als normal bezeichnen würde. Schon allein seine zehn Gebote waren ein deutlicher Beweis dafür, dass er eine gespaltene Persönlichkeit besaß. Er war doch tatsächlich überzeugt davon, göttlichen Ursprungs zu sein. Kein Wunder, dass einige seiner zehn Gebote teilweise mit den christlichen übereinstimmten. Und alles, was er sagte, war Gesetz! Hielt sie sich nicht daran, hatte er jedes Recht dazu, ihr durch unerbittliche Auspeitschungen, die je nach Verstoß unterschiedlich hart ausfallen konnten, Einhalt zu gebieten, um sie wieder auf den rechten Weg zu führen. Was für eine Idiotie!
Das erste Gebot drehte sich übrigens ausschließlich um Sex. Rose war daher nicht nur verpflichtet dazu, demütig zu sein, wenn er sie bestieg oder von anderen Männern besteigen ließ, sondern sie musste auch noch hingebungsvoll dabei sein, vor allem aber immerzu bereit und willig obendrein noch dazu. James duldete es nicht, wenn eine Sklavin beim Ficken – wie er sich immer so ungalant ausdrückte – zu prüde war. Und James fickte grundsätzlich hart. Denn nur so bekam er einen Orgasmus und auch nur so hatte er seinen Spaß am Sex. Ausgefallen und pervers musste er sein. Dann war er zufrieden. Ob die Frau dabei Lust verspürte, interessierte ihn nicht. Das war sozusagen zweitrangig. Daher verpönte er
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