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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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trafen mehr Menschen ein, mit dem Wagen, dem Flugzeug oder zu Fuß. Carpenter kam von seinem Ausflug zurück und eilte auf Nord zu.
    „Hallo“, begrüßte er ihn, „ich hörte von der Sendung. Was hat er nur vor?“
    Nord zeigte auf eine große Metallröhre, die in der Nähe des Einganges zu Schaeffers Labor lag. Sie war ungefähr fünfzig Fuß lang und maß etwa sieben Fuß im Durchmesser. Kabel verbanden die Röhre mit dem Labor. Nord hatte dieses tunnelähnliche Rohr vorher nicht bemerkt. Es mußte erst kürzlich hierhergebracht worden sein. Bewaffnete Posten standen davor.
    Carpenter redete immer noch auf ihn ein, aber Nord hörte kaum zu. Er hatte seine Frau in der Menge entdeckt. Mit ausgebreiteten Armen flog sie ihm entgegen.
    „Wir sind mit dem Flugzeug gekommen, Anson“, sagte sie atemlos. „Mrs. Kovis, Vater und ich. Mrs. Kovis erzählte uns, was über den Sensipsych gesendet wurde. Was geschieht jetzt?“
    Nord umarmte sie. Er war glücklich, daß sie wieder bei ihm war. Mrs. Kovis weinte. Im Vergleich zu ihrem früheren eleganten und gepflegten Aussehen wirkte sie jetzt sehr vernachlässigt. Nords Schwiegervater zeigte ihm mit keiner Miene, daß er noch an ihre letzte Begegnung dachte. Er sah verwirrt aus.
    „Ich glaube, wir werden gleich sehen, was passiert, Marge“, sagte Nord, „die Wächter scheinen etwas vorzubereiten.“
    Im nächsten Moment erklang Schaeffers Stimme über einen Verstärker.
    „Sie sind aus einem bestimmten Grund hierhergebeten worden. Wer den Harwells noch immer helfen will, den bitte ich, die folgenden Anweisungen auszuführen. Es ist alles ganz einfach und völlig ungefährlich. Bitte, gehen Sie langsam hintereinander durch das Rohr, das Sie vor sich sehen. Wir wollen auf den Erfolg hoffen.“
    Nord spürte einen großen Klumpen in der Kehle. Eigentlich hatte er Harwell noch nie von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden. Bob wußte ja nichts von den letzten Ereignissen. Er war die ganze Zeit über bewußtlos gewesen. Nord fühlte, daß Bob ein Mann seines Schlages war. Und Joey und Clara schätzte er auch sehr. Diese drei Menschen waren unlöslich mit den Weltraumabenteuern verbunden, die aus ihm wieder einen Mann gemacht hatten.
    Anson Nord sah seine Frau ernst an. „Ich muß da durchgehen. Wenn du willst, kannst du hierbleiben.“
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte.
    Die Menge zögerte noch. Es war die Furcht vor dem Unbekannten, dem Neuen. Es gingen viele Gerüchte über Schaeffer um. Man sagte, daß er einen Roboterstaat gründen wolle, um damit die Menschen zu beherrschen, daß er die ganze Menschheit als degeneriertes Gesindel bezeichnete. Es war klar, daß sich um einen Mann wie Schaeffer, der so geheimnisvoll und abgeschieden nur seinen Forschungen lebte, derartig unsinnige Gerüchte bilden.
    Aber schließlich folgte die Menge einigen Beherzten. Sie wollten helfen. Deswegen waren sie hierhergekommen.
    Nord und seine Frau, ihr Vater, Mrs. Kovis und Carpenter waren die ersten, die das Rohr betraten. Es war dämmerig darin, gerade so, daß er nicht ganz dunkel war. Nord hatte ein prickelndes, stechendes Gefühl am ganzen Körper, als er heraustrat. Seine Muskeln schmerzten wie nach einer anstrengenden Turnübung. Das war alles.
    „Ich komme mir vor wie das Opfer eines schlechten Scherzes. Ich kann mir nicht vorstellen, was das hier für einen Sinn haben soll“, knurrte Carpenter nervös. Nord sprach einen Wachposten an:
    „Ich bin Anson Nord. Carpenter und ich haben die Harwells gebracht. Dies ist meine Frau. Wir haben ein Recht darauf, zu wissen, was hier vorgeht.“
    Der Wächter ging zum Telefon. Einige Minuten später waren sie in den unterirdischen Laboratorien. Schaeffer nickte ihnen nur zu. Sie konnten alles beobachten. Die Harwells steckten in Plastikkabinen. Eine milchige Masse verbarg sie vor den Blicken. Man konnte sehen, an welcher Stelle Bobs und Joeys Füße hätten sein müssen. Aber sie waren nicht da.
    Anson wußte, daß das nur ein Teil der Verletzungen war.
    Als er genauer hinsah, bemerkte er noch etwas anderes. Ein dünnes, durchsichtiges Häutchen wie aus feingesponnener Wolle bildete sich fast unmerklich langsam in der milchigen Gelatine.
    Es sah nach etwas aus, das es ganz bestimmt nicht war, nämlich wie das Plastikmodell eines menschlichen Körpers, an die die Muskeln und Nervensysteme, der Knochenaufbau und Blutkreislauf veranschaulicht werden sollten.
    In Joeys und Bobs Kabine zeichnete das Häutchen schon die Umrisse und

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