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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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meine – keine Riesen?“
    „Sie sind wie wir. Deshalb kämpfen sie auch gegen uns. Die anderen haben kein Interesse daran.“
    „Die anderen …?“
    „Das wirst du schon noch sehen. Hör’ jetzt mit deinen Fragen auf! Es muß Essen besorgt werden.“ Jörn wandte sich zu einem Dorfbewohner mit flachsgelbem Haar. „Zeige Harkins, wo er bleiben soll – und dann zeigst du ihm die Arbeit im Kornfeld.“
    Ein Wust von Gedanken und Überlegungen kreiste in Harkins Kopf, als der junge Mann ihn wegführte. Langsam begannen sich die Schleier des Geheimnisses zu lüften.
    Die Dorfbewohner sprachen eine Art von Englisch, die nicht ganz zu Harkins’ Theorie paßte, daß er irgendwie in die Vergangenheit zurückversetzt worden war. Die andere Möglichkeit, so schwer es auch fiel, sich mit ihr abzufinden, war ganz eindeutig: er befand sich in der Zukunft, in einer seltsam veränderten Welt.
    Die Sternriesen – woher stammten sie? Jörn hatte gesagt, die sähen zu, wenn die beiden Dorfgemeinschaften gegeneinander kämpften. Das machte ihnen Spaß, hatte er gesagt. Das deutete darauf hin, daß die Riesen die herrschende Macht in der Welt waren. Waren es Menschen? Oder Eindringlinge von einem anderen Planeten …?
    Diese Fragen würden noch auf die Antwort warten müssen, Jörn kannte diese Antwort entweder nicht oder wollte zumindest nicht, daß Harkins sie erfuhr.
    Der Roboter im Wald blieb ebenfalls unerklärlich. Der Sternriese hatte ihm freilich durchaus gesunden Respekt erwiesen.
    Der Stamm hier – Jörn führte das Kommando, und jedermann schien sich seiner Autorität zu beugen. Eine recht primitive Sozialordnung, dachte Harkins. Das deutete auf einen ziemlich vollständigen Zusammenbruch der Zivilisation zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit. Die einzelnen Bruchstücke fügten sich aneinander, aber es gab noch Lücken.
    Die Tunnelstadt war die Heimat des verhaßten Feindes. ,Einer der alten Orte’, hatte Jörn gesagt. Die Feinde wohnten in den Ruinen. Das war ganz klar. Aber welche Rolle spielten diese ,anderen’ …?
    Harkins schüttelte den Kopf. Es war eine seltsame und verwirrende Welt, und vermutlich würde er um so gefahrloser leben, je weniger Fragen er stellte.
    „Hier ist unsere Hütte“, sagte der Dorfbewohner. Er deutete auf ein langes niedriges Bauwerk. „Hier wohnen die ledigen Männer. Du kannst dir jedes Bett nehmen, auf dem keine Kleider liegen.“
    „Danke“, antwortete Harkins. Er bückte sich, um eintreten zu können. Das Innere der Hütte war kahl und roh, und auf dem Boden lagen eine Anzahl Strohschütten regellos herum. Er wählte eine davon aus, die einigermaßen sauber schien und legte sein Jackett darauf. „Das ist meine“, sagte er.
    Der andere nickte. „Und jetzt zum Kornfeld.“ Er deutete auf eine Lichtung hinter dem Dorf.
    Harkins verbrachte den Rest des Nachmittags mit Feldarbeit, wobei er bewußt seine ganze Energie einsetzte und sich bemühte, so wenig wie möglich zu denken. Als die Nacht herannahte, war er völlig erschöpft. Die Männer kehrten ins Dorf zurück, wo die Frauen ein einfaches, aber sättigendes Gemeinschaftsabendessen zubereiteten.
    Ein einfaches Leben, dachte Harkins. Feldarbeit, Nahrungssuche und gelegentlich Streitigkeiten zwischen den Stämmen.
    Es war nicht gerade eine schwindelnde Höhe, die diese entfernten Nachkommen seiner selbst erstiegen hatten, überlegte er. Aber irgend etwas stimmte nicht an diesem Bild. Der Zusammenbruch mußte erst in allerletzter Zeit erfolgt sein, daß sie noch auf dieser tiefen Kulturstufe standen – aber die Vegetationsdichte im Urwald deutete darauf hin, daß schon viele Jahrhunderte verstrichen waren, seitdem diese Region zuletzt bevölkert gewesen war. Seine logische Kette hatte hier eine Lücke, erkannte Harkins, und er konnte sie nicht finden.
    Die Nacht kam. Es war Vollmond, und er blickte sehnsüchtig zu dem pockennarbigen Gesicht des alten Begleiters der Erde hinauf. Er empfand ein seltsames Gefühl der Sehnsucht und des Heimwehs nach der überfüllten geschäftigen Welt, von der er entführt worden war.
    Er sah die Dorfbewohner an, die mit vollen Bäuchen müde am Boden herumlagen. Jemand sang ein melodieloses Lied. Neben ihm war lautes Schnarchen zu hören. Jörn stand aufgerichtet da, und seine Silhouette zeichnete sich vor dem mondhellen Horizont ab. Er spähte hinaus, als erwarte er einen plötzlichen Angriff. In der Ferne war das dröhnende Geräusch eines Roboters – oder vielleicht auch eines

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