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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Schachfigur!
    Er wurde hin- und hergeschoben wie eine Figur auf dem Brett. Man hatte ihn aus seiner eigenen Zeitepoche herausgerissen, ihn in Jörns Dorf geworfen, ausgestoßen und ihn von einer tödlichen Gefahr in die andere geschoben.
    Es war ein beunruhigender Gedanke, der ihn für ein paar Minuten seiner ganzen Kraft beraubte. Er war sich seiner eigenen Schwächen sehr wohl bewußt, hatte sich aber bisher doch immer als den Herrn seines eigenen Geschickes betrachtet. Aber das war er nicht.
    Also gut – und wie geht es von hier aus weiter? dachte er.
    Keine Antwort bot sich ihm an. Schließlich kam er zu dem Schluß, daß sein Spieler – also das Wesen, das die ,Figur’ auf dem ,Brett’ bewegte, im Augenblick wohl anderweitig beschäftigt war. Er stand auf und begann tiefer in den Wald einzudringen.
    Diesmal schritt er sehr vorsichtig aus und achtete bei jedem Schritt darauf, ob nicht hinter dem nächsten Baum wieder eine verhängnisvolle Überraschung seiner harrte. Diesmal war möglicherweise kein helfender Roboter zur Stelle, dachte er.
    Jetzt schien der Wald wieder ganz ruhig. Harkins war schon eine ziemliche Strecke von Jörns Dorf entfernt und drang doch noch bei jedem Schritt tiefer in den Wald ein. Es begann schon Nachmittag zu werden, und er fing an zu ermüden.
    Er kam an eine sprudelnde Quelle und ließ sich erleichtert daneben nieder. Das Wasser sah frisch und klar aus, und er tauchte die Hand hinein. Allein die erfrischende Kühle der Quelle war eine Labsal.
    Dann schöpfte er mit beiden Händen Wasser und führte es zögernd an die Lippen.
    „Trink nur“, sagte eine trockene Stimme plötzlich. „Das Wasser ist gut.“
    Harkins sprang wie von einer Feder geschnellt in die Höhe. „Wer hat da geredet?“
    „Ich.“
    Er sah sich um. „Ich sehe niemand. Wo bist du?“
    „Hier oben auf dem Felsen“, sagte die Stimme. „Hierher mußt du sehen.“
    Harkins drehte sich in Richtung zu der Stimme – und sah den Mann, der gesprochen hatte. „Wer – was bist du?“
    „Die Menschen nennen mich den Wächter“, kam die ruhige Antwort.
    Der Wächter saß auf dem mächtigen Felsen, durch dessen Spalte das kleine Flüßchen plätscherte. Harkins sah einen Mann, oder etwas einem Manne Ähnliches mit graugrüner, großporiger Haut, blassen glasigen Augen und winzigen Armen. Sein Mund war groß und zog sich jetzt zu einer Grimasse zusammen, die vermutlich als freundliches Lächeln gedacht war.
    Harkins trat einen Schritt zurück. Sein Erstaunen war ihm deutlich anzumerken.
    „Ich bin nicht hübsch“, sagte der Wächter. „Aber du brauchst nicht davonzulaufen. Ich tue dir nichts zuleide. Nur zu – trink, und dann können wir uns unterhalten.“
    „Nein“, sagte Harkins etwas besorgt. „Wer bist du denn überhaupt? Was tust du hier?“
    Die dicken Lippen des anderen verzogen sich zu einem geringschätzigen Lächeln. „Was ich hier tue? Ich bin jetzt schon seit zweitausend Jahren hier. Ich könnte dich fragen, was du hier tust,“
    „Ich – ich weiß nicht“, sagte Harkins.
    „Ich weiß, daß du das nicht weißt“, spottete der Wächter. Er kicherte, und sein gelblicher Bauch schlotterte dabei. „Natürlich weißt du das nicht – wie solltest du auch?“
    „Ich mag Rätsel nicht“, sagte Harkins. Er ärgerte sich und empfand die eigenartige Unwirklichkeit der Unterhaltung. „Was bist du?“
    „Ich war einmal ein Mann.“ Plötzlich klang die Stimme nicht mehr spottend. „Meine Eltern waren Menschen. Ich – bin das nicht.“
    „Eltern?“
    „Vor Tausenden von Jahren. In den Tagen vor dem Krieg. Ehe die Sternriesen kamen.“ Der breite Mund des anderen verzog sich. „In der Welt, die einmal war – der Welt, aus der man dich herausgeholt hat, du Ärmster.“
    „Was weißt du von mir?“ wollte Harkins wissen.
    „Viel zuviel“, sagte der Wächter müde. „Trink zuerst, dann will ich es dir erklären.“
    Harkins Kehle fühlte sich an, als hätte man sie mit Sandpapier abgerieben. Er kniete nieder und trank. Schließlich stand er wieder auf. Der Wächter hatte sich nicht von der Stelle bewegt, er saß immer noch auf dem Felsen, die winzigen nutzlosen Arme gefaltet, als wollte er damit die menschliche Haltung parodieren.
    „Setz dich“, sagte der Wächter. „Ich muß dir eine Geschichte erzählen, die zweitausend Jahre umfaßt.“
    Harkins nahm auf einem Stein Platz und lehnte sich gegen einen Baumstumpf. Der Wächter fing zu reden an.
    Die Geschichte begann in Harkins’ eigener

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