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TS 68: Die Stadt im Meer

TS 68: Die Stadt im Meer

Titel: TS 68: Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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finden können.“ Barra schloß die Tür hinter sich und nickte dem grinsenden Korporal zu. „Guten Morgen. Ja, Essig. Weißt du, was wir nicht haben? Sonnenschutzöl. Wer hätte je davon geträumt, daß wir hier Sonnenöl brauchen würden! Also brauchen wir Essig, denn die Sonne scheint drüben ja ununterbrochen, vielleicht sogar Tag und Nacht. Denk doch mal daran, wie braun er ist!“
    „Daran habe ich nicht gedacht“, gab Zee zu und schob ihren Stuhl zurück. Sie strich sich mit den Fingerspitzen über die Stirn. „Diese Expedition macht mehr Schwierigkeiten, als ich dachte. Ich habe zweihundert Leute, die alle mitkommen wollen, und einen Versorgungsoffizier, der nicht will.“ Sie sah die Ärztin besorgt an. „Wird der Essig genügen? Wird er die Haut genügend schützen? Meine Leute haben eine so empfindliche Haut!“
    „Wenn wir genug haben“, sagte Barra. „Überlaß das nur mir. Ein paar Tage müssen wir besonders vorsichtig sein – müssen immer bedeckt bleiben und uns dick einreiben. Aber nach etwa einer Woche wird die Sonne uns nicht mehr stören.“ Sie schwieg plötzlich und sah Zee fragend an. „Du glaubst doch auch, daß wir mindestens eine Woche fortbleiben, nicht?“
    „Ja“, antwortete Zee trocken. „Eine Woche mindestens. Und vielleicht noch einen Monat dazu.“
    „Hmm.“ Barra schloß die Augen und setzte sich in ihren Lieblingssessel. „Stell dir vor, wie herrlich braun wir werden! Und nach einer Weile brauchen wir nur noch Hosen zu tragen, wie der Fremde.“
    „Barra!“
    „Ich würde es nicht wagen“, versicherte ihr die Ärztin mit einem Seitenblick auf den Korporal.
    „Na, hoffentlich.“
    „Was ist mit dem Versorgungsoffizier, der nicht mitkommen will? Leutnant Donn? Wer kann so dumm sein und sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen?“
    „Ja, Donn.“ Der Captain stand auf und durchquerte den Raum. Dann blieb sie vor der Karte stehen. „Ich glaube, es ist Feigheit, Barra. Es tut mir weh, das sagen zu müssen, aber es ist so. Nicht, daß Donn etwas gesagt hätte – dazu ist sie ein zu guter Soldat. Sie hat sich nicht geweigert. Ich habe es nur an ihrem Benehmen gemerkt, als ich mit den Leuten besprach, was wir brauchen würden. Aus irgendeinem Grund will sie hierbleiben und ich kann nur annehmen, daß es Feigheit ist.“
    Sie sahen sich schweigend an.
    „Das werde ich schon hinbiegen“, sagte Barra.
    „Aber wie?“
    „Soldaten sind alle gleich – am Tag vor dem Abmarsch wird sie es mit der alten Krankheitsmasche versuchen. Und das bringt sie in meine Hände.“ Die Ärztin grinste. „Ich werde ihr einen langen Urlaub, Bewegung und viel Sonne verschreiben. Das hat noch jedesmal geholfen.“
    „Ich weiß nicht“, antwortete Zee. „Der Marsch wird doch sehr gefährlich sein, und es wäre nicht klug, jemand mitzunehmen, auf den man sich nicht hundertprozentig verlassen kann.“
    Barra zuckte die Achseln und wechselte das Thema.
    „Heute morgen habe ich Zwo-vierundachtzig gesehen.“
    „Hat er etwas gegessen?“ fragte Zee schnell.
    „Ein paar Früchte.“
    Der Captain schüttelte den Kopf. „Wir können erst in einer Woche abmarschieren. Bis dahin wird er verhungern. Verdammt, was ist los mit ihm?“
    „Wenn du glaubst, daß er im Kerker verschmachtet, hast du dich getäuscht. Er scheint völlig damit zufrieden, zu warten.“ Sie sah auf. „Das tut er nämlich – warten.“
    „Warten? Worauf?“
    Dr. Barra nickte. „Auf uns. Auf den Aufbruch nach Westen. Ich fühle es, wenn ich ihn ansehe und trotzdem habe ich keine Angst. Ich bin ebenso versessen darauf wie er.“
    „Gestern hast du etwas gesagt“, erinnerte sie der Captain. „Etwas wie …“ Sie zögerte und versuchte, die Worte wiederzufinden. „Oh! Als die Sicherheitsstreife ihn fand, schien er auf sie gewartet zu haben.“
    „Hmmm. Ja, so schien es.“
    Captain Zee ging auf und ab. „Barra, du gehörst nicht zum Militär; du bist nicht darauf gedrillt, militärisch zu denken, aber ich. Ich habe alles noch einmal genau durchdacht und die ganze Nacht über dem Rätsel dieses Zwo-vierundachtzig gegrübelt.“ Sie blieb vor der Ärztin stehen. „Und um Himmels willen, gib ihm einen Namen, Barra. Wir können ihn doch nicht ewig mit einer Nummer rufen.“
    „Ich werde einen schönen aussuchen“, versprach die Ärztin.
    „Der Gedanke, der mich nicht losließ“, fuhr Zee fort, „ist, daß das Ganze eine Falle sein könnte. Wir haben nicht gewußt, daß es Menschen wie ihn gibt. Er kommt

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