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TS 68: Die Stadt im Meer

TS 68: Die Stadt im Meer

Titel: TS 68: Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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hier existiert haben und verschwunden sind, als unsere heimatlichen Inseln noch nomadisierende Stämme beherbergten. Es könnte bedeuten, daß mein Zwo-vierundachtzig der Nachkomme einer Rasse ist, die Jahrhunderte, bevor die erste Königin auf den Thron kam, unterging.“ Sie lachte. „Wir haben ihn einen Stromer genannt, einen Fremden. Was glaubst du, denkt er von uns?“
    Zee starrte auf die Karte.
    „Vielleicht gibt es doch einen Grund für die Küstenlinie so weit draußen. Das Land ist versunken. Und es kann sich an einer anderen Stelle gehoben haben. Daraus könnten die Berge hinter uns entstanden sein.“
    „Ich möchte fast“, fuhr Zee abwesend fort, „in meinem nächsten Bericht Taucher anfordern. Wenn es eine Küste gab, die versunken ist, kann es versunkene Städte geben. Aber, Barra, wenn es hier im Land Spuren von anderen Kulturen gibt, warum haben wir dann keine entlang der Küste gefunden?“
    „Ich weiß es nicht. Frag Perri.“
    Sie erhob sich aus ihrem Sessel und wandte sich zum Gehen. „Vergiß den Essig nicht – wir werden ihn brauchen. Ich komme heute abend noch einmal vorbei.“
    „Barra …“, hielt der Captain sie zurück, als sie nach der Türklinke griff. „Barra, wir können den Stromer – den Mann nicht hungern lassen. Verschaff ihm etwas frisches Fleisch.“
    Barra nickte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Dein Wunsch ist mir Befehl. Tonnenweise frisches Fleisch also.“
     
    Soldat Perri stolzierte in die Kaserne und ließ ihren Sack neben der Tür zu Boden fallen.
    „He, was soll die Aufregung? Kommt die Königin?“
    „Hierher?“ fragte ein großes Mädchen von der Halbinsel spöttisch. „Nicht die Bohne! Und ich hatte mich gerade da unten so gut eingelebt! Hatte alle diese kleinen Bettler so gut trainiert, daß ich ein Leben wie ein König führte. Hinten und vorne haben sie mich bedient. Und jetzt? Außerdem ist meine Zeit da unten noch gar nicht um.“
    „Das ist hart, Küken“, sagte Perri. „Ich komme von der Nordinsel und bin ganz schön froh, wieder herzukommen. Zwei Monate in dem kalten Loch ist mehr als genug. Aber was ist eigentlich los? Haben die Eingeborenen aufgemuckt?“
    Jemand lachte. „Diese Männer? Sei nicht blöd!“
    Perri setzte sich auf ein Bett, um die Matratze zu probieren.
    „Das ist meins“, erklärte das große Mädchen.
    Perri musterte sie kühl. „Schon groß genug, um es mir wegzunehmen, Kleine?“
    „Wer zuerst kommt …“, sagte das Mädchen von der Halbinsel.
    „Zieh ab – such dir ein anderes. He …!“ Perri hielt überrascht inne. „Vielleicht geht’s nach Hause?“
    „Denkste. Kein Schiff in Sicht.“
    Jemand schob seinen Sack unter das nächste Bett. „Mich haben sie aus den Bergen geholt, da oben vom Westpaß. Die haben eine große Sache vor, sage ich euch. Sie haben alle Wachen verdoppelt, als ich ging. Und ich habe eben ein paar Mädchen getroffen, die ich kenne. Die kamen aus der Baumwollgegend.“
    „Ach, es muß doch die Königin sein. Sie kommt zu einem Inspektionsbesuch.“
    Perri blickte von ihrem Bett auf und sah die Große immer noch vor sich stehen.
    „Also los, Küken, zieh Leine und sei brav, bevor ich dir meine Faust in den Magen pflanze!“
    Der Versorgungsoffizier klopfte leise an der Bürotür und stieß sie auf.
    „Captain?“
    Zee, die die Karte studiert hatte, drehte sich um.
    „Ja? Kommen Sie herein, Leutnant. Ich möchte mit Ihnen sprechen.“
    „Captain“, sagte Leutnant Dorm schnell, „ich habe mir den Stromer angesehen, und da ist mir eingefallen …“
    „Ja?“ Zee beobachtete sie.
    „Nun, Captain, ich bitte Sie um Erlaubnis, in einem der Wagen ein paar Sachen mitnehmen zu dürfen – wir könnten sie den Eingeborenen schenken, wenn wir welche treffen. Ich dachte an Glasschmuck, Perlen, vielleicht ein paar einfache Werkzeuge. Nach diesem Mann zu urteilen, besitzen sie gar nichts.“
    „Leutnant, ich … ich hatte geplant, Ihnen die Leitung dieses Postens zu übertragen, während wir fort sind.“
    Donn richtete sich auf. „Bitte, Captain, ich ersuche hiermit um Erlaubnis, an der Expedition teilnehmen zu dürfen.“
    Zee ging zum Fenster, ohne zu antworten. Die Kompaniestraße füllte sich mit Soldaten von den Außenposten. Vor vier Tagen, dachte sie, hatte Donn es abgelehnt, mitzukommen. Aber in diesen vier Tagen hatte Leutnant Donn den Fremden entdeckt, ihn wahrscheinlich sogar genau beobachtet. Und jetzt hatte sie ihre Meinung völlig

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