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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Sicher tragen alle deine Leute solche Gürtel. Jetzt möchte ich gern die Gesichter der Beamten sehen.“
    Fran verstand alles und lachte fröhlich. Er hatte seine Aufgabe erfüllt.
    Soames steuerte die Maschine mehr nach Gefühl. Er kannte die allgemeine Richtung und auch die ungefähre Entfernung. Er würde den geheimen Stützpunkt zwischen den Bergen trotz der ausgezeichneten Tarnung finden, das wußte er genau.
    Hinter sich sah er die riesigen Zylinder frei in der Luft hängen. Für wenige Augenblicke hatte er das Gefühl, das alles nur zu träumen. Konnte so etwas überhaupt wahr sein?
    Aber die Zylinder waren Wirklichkeit, und Fran, ein Junge aus Fleisch und Blut, saß tatsächlich neben ihm.
    Die Wirren der letzten Tage fielen ihm ein. Und das alles wegen eines Irrtums. Er hatte das Volk aus der Vergangenheit auf viele Millionen geschätzt. Etwas anderes hatte er auch gar nicht annehmen können, denn nur eine große Gemeinschaft kann eine komplizierte Zivilisation entwickeln. Plötzlich ahnte er auch, daß diese Menschen aus der Vergangenheit ohne weiteres nicht nur Zeit- sondern auch Raumreisen machen konnten. Aber zur Zeit der ungeheuren Katastrophe hätte auch das wenig genutzt; denn alle Planeten des irdischen Sonnensystems waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Vielleicht war die Katastrophe auch ganz plötzlich über die Menschheit gekommen, so daß nur wenige entfliehen konnten. Der einzige Ausweg war tatsächlich der Weg in die Zukunft gewesen.
    Wahrscheinlich war Stadt um Stadt von den gigantischen Asteroiden zertrümmert worden. Bestimmt war es nur wenigen Bewohnern einer besonders günstig gelegenen Stadt gelungen, in letzter Minute Schiffe zu bauen.
    An diese Möglichkeit hatte Soames nie gedacht. Diese Überlebenden waren durch Gails Initiative gerettet worden. Hätte sie nicht zwei Worte und eine Zahl in den Puderstaub geschrieben …
    Soames dachte noch einmal daran zurück. Nur 2000 Überlebende! hatte Gail geschrieben.
    Ein unendliches Gefühl der Erleichterung überkam Soames. Diese Zahl deckte sich mit den Zylindern. In den Behältern konnten sich unmöglich mehr als zweitausend Menschen aufhalten. Diesen wenigen Menschen würde es trotz ihrer technischen Überlegenheit nicht gelingen, zwei Milliarden Erdbewohner zu unterwerfen. Diese Menschen kamen als Flüchtlinge; sie suchten Rettung und brachten als Gegenleistung unvorstellbare Kenntnisse mit.
    Soames schüttelte entsetzt den Kopf, als er an die ungeheure Katastrophe dachte, die einmal den größten Teil der Menschen ausgerottet hatte. Ein paar waren am Leben geblieben und so der Grundstock für die nun lebende Menschheit geworden, aber diese Menschheit hatte sich erst aus dem Staub, den die Katastrophe zurückgelassen hatte, emporarbeiten müssen. Und doch war es ihr in den vielen Tausenden von Jahren nicht gelungen, den alten Stand zu erreichen.
    Der Hubschrauber schwebte durch das enge Tal. Soames konnte sich nach den Formen der Gipfel richten, die er sich während seines Aufenthaltes im Stützpunkt genau eingeprägt hatte. Fran schaltete das Radio wieder ein. Eine aufgeregte Stimme dröhnte in die Kabine.
    „Achtung! Achtung! Radarstationen haben eine Formation fremdartiger Flugkörper entdeckt. Die unbekannten Objekte schweben über dem Navajo-Staudamm. Aufklärungsflugzeuge berichten, daß es sich mit Sicherheit um außerirdische Flugkörper handelt!“
    Fran deutete aufgeregt nach vorn. Er kannte die Gegend noch besser als Soames, denn er war sogar zu Fuß aus dem streng bewachten Festungsbereich herausgekommen.
    Soames amüsierte sich über die sich überstürzenden Meldungen. Immerhin schälte sich etwas Klarheit heraus. Die fremden Flugkörper kümmerten sich überhaupt nicht um die Aufklärungsflugzeuge und leiteten keinerlei feindselige Aktionen ein.
    Der Hubschrauber surrte dicht an steil aufragenden Felswänden entlang. Endlich tauchten in der Ferne schwache Lichtpünktchen auf. Das mußten die Häuser auf dem ausgehöhlten Berg sein.
    Soames flog dicht über dem Boden dahin. Mehrmals mußte er die Maschine rasch hochziehen, um nicht mit Bäumen und Büschen zu kollidieren. Aber noch waren die Gefahren nicht überwunden. Immerhin wollte er direkt auf einem Atombombenlager landen.
    Aber seine Rechnung ging auf: Niemand schoß auf den landenden Hubschrauber. Wozu auch auf Menschen schießen, wenn die Existenz der gesamten Menschheit, ob Freund oder Feind, von einer Invasionsflotte aus dem Nichts bedroht zu werden

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