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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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zermarterte seinen Schädel und machte sich unentwegt Vorwürfe. War es nicht nur deshalb dazu gekommen, weil er den Sender der Kinder zerstört hatte? Was aber wäre geschehen, wenn er es nicht getan hätte?
    Soames fand keinen Schlaf. Stundenlang hockte er vor dem Radio. Immer wieder wurde er aufgeschreckt, wenn besondere Nachrichten angekündigt wurden. Meistens waren es aber nur Reklamesendungen, die unter Ausnutzung der allgemeinen Spannung als wichtige Nachrichten angekündigt wurden.
    Allmählich rundete sich das Bild. Auch die europäischen Freunde der Vereinigten Staaten fühlten sich hintergangen und forderten unverzügliche Aufklärung. In Amerika brach eine allgemeine Panik aus. Alle Straßen waren verstopft, weil die Menschen aus den großen Städten aufs Land flüchteten.
    Gegen Morgen hielt er es nicht mehr aus. Er weckte den Jungen, legte Geld für die Miete auf den Tisch und fuhr wieder nach Süden. Zweihundert Kilometer weiter rief er von einer Tankstelle die beiden Wissenschaftler an, deren Telefonnummer er sich zufällig aufgeschrieben hatte. Trotz der heillosen Verwirrung befand sich einer der beiden Physiker im Forschungsinstitut.
    „Hier ist Soames! Ich habe einen Tip für Sie.“
    Der Physiker stellte aufgeregte Fragen, doch Soames schnitt ihm das Wort ab. „Ich weiß, ich werde als vermißt angesehen, vielleicht sogar als Verräter. Ich kann mich jetzt nicht verteidigen. Sie kennen doch das Gerät, mit dem die Kinder Wärme erzeugen und den Wind lahmlegen können. Geben Sie vor, daß Sie so etwas nachbauen können. Es ist wichtig! Sie wissen ja, wie das Ding funktioniert. Sie können es natürlich nicht genau nachbauen, aber etwas Ähnliches wird dabei schon herauskommen. Versetzen sie sich in Gedanken in die Lage eines Fremden, den es in diese feindliche Welt verschlagen hat. Das Gerät kann so umgebaut werden, daß es eine Art Schild erzeugt, nicht gegen Kälte und Wind, sondern gegen Metalle, gegen Geschosse! Verstehen Sie, was ich meine?“
    „Selbstverständlich. Sie werden staunen, Mr. Soames. Wir haben selber schon daran gedacht. Erinnern Sie sich an den Magneten mit negativer Selbstinduktion? Das wäre genau das Richtige.“
    „Machen Sie sich an die Arbeit!“ sagte Soames eindringlich. „Und wenn Sie es geschafft haben, machen Sie um Gottes willen kein Geheimnis daraus!“
    „Wir haben es praktisch schon geschafft, Mr. Soames. Allerdings hatten wir etwas anderes im Auge, einen Schmelzofen. Eigentlich ist es gar kein Ofen. Das Gerät gibt uns die Möglichkeit, die Erze direkt aus dem Gestein zu schmelzen. Ein Umbau wäre kein Problem.“
    „Sie müssen sich trotzdem beeilen! Nur so können wir unsere Gegner vor unüberlegten Handlungen abschrecken!“
    Soames hängte den Hörer auf und hetzte aus der Telefonzelle. Das Gespräch konnte natürlich zurückverfolgt werden. Nach einigem Überlegen fuhr er wieder die zweihundert Kilometer zur Hütte zurück. Dort am See würde wahrscheinlich keiner nach ihm suchen.

 
10.
     
    Es war Montag, als Soames den Physiker anrief. Die Situation verschlechterte sich von Stunde zu Stunde. Alle Straßen waren heillos verstopft, denn die großen Städte bildeten logischerweise gute Ziele für interkontinentale Atomraketen. Die Amerikaner hatten sich in langen Jahren an die stets schwelende Kriegsgefahr gewöhnt und waren nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Aber diesmal schien es kritisch zu werden, das spürten alle.
    Am Dienstag griff die Armee ein und organisierte die Massenflucht aus den Städten. Industrie, Handel, Transport, all die wichtigen Lebensadern eines modernen Industriestaates starben ab. Auch ohne direkten Angriff mußte bald eine unvorstellbare Katastrophe eintreten.
    Am Calumet See machten sich die einschneidenden Veränderungen jedoch kaum bemerkbar. Fran und Soames fuhren zum Angeln auf den See hinaus und taten so, als ob die allgemeine Aufregung sie nicht berührte. Draußen auf dem See drückte Fran ab und zu die Enden seines Kupferstäbchens und schloß die Augen. Soames ließ ihn aber jeweils nur wenige Sekunden mit Zani, Mal oder Hod sprechen.
    „Mach es kurz!“ mahnte er wieder. „Unser Standort darf nicht festgestellt werden, Fran!“
    Der Junge nickte ernst. In jeder freien Minute lernte er Englisch. Sein Notizbuch war mit englischen Vokabeln gefüllt und mit entsprechenden Erklärungen in der fremden Schrift versehen. Soames hatte den Eindruck, daß Fran fast alles genau verstand, obwohl der Junge selten

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