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TS 84: Das Gestirn der Ahnen

TS 84: Das Gestirn der Ahnen

Titel: TS 84: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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ineinem Flugzeug besorgt, das heute abend nach New Mexico fliegt. Sie sparen damit Zeit, und wir sparen eine Menge Geld …“
    Fairlie war enttäuscht und verärgert. Er hatte ganz andere Vorstellungen von einem Forschungsauftrag, als nachts mit einem Düsenjäger in die Wüste verfrachtet zu werden …
    Withers hielt neben einem verhältnismäßig kleinen Düsenflugzeug. Fairlie kannte sich nicht besonders gut mit Flugzeugtypen aus, aber das hier schien einer der schnellsten Düsenjäger der Luftwaffe zu sein.
    „Das ist es“, meinte Withers.
    Fairlie verschlug es einen Augenblick lang die Sprache. „Dieser Düsenjäger? Ich dachte …“
    „Eine schnelle Maschine“, versicherte ihm Withers. „Ein Aufklärer vom Typ R-404, der zufällig nach New Mexico fliegt. Ah, da ist ja auch schon Captain Kwolek. Captain, darf ich vorstellen – Dr. Fairlie.“
    Fairlie fühlte sich miserabel. Mein Gott, das war also tatsächlich einer dieser Wahnsinnsapparate, die gelegentlich über die Dächer des Instituts kreischten und ihm jedesmal einen Schreck einjagten.
    Als der Captain ihm die Hand schüttelte, hatte Fairlie den ersten Schreck allerdings überwunden und sah ein, daß er sich schlecht weigern konnte, ohne für schwächlich und feige gehalten zu werden.
    „Danke schön, daß Sie mich mitnehmen wollen, Captain“, sagte er mit gekünstelter Leichtigkeit.
    „Nichts zu danken“, antwortete Kwolek. „Klettern Sie doch gleich rein, Herr Doktor. Vorsicht! Auf Wiedersehen, Mr. Withers.“
    Leutnant Buford, der zweite Pilot, half Fairlie, sich anzuschnallen. Schließlich saß er auf dem Sitz, den normalerweise der Photograph einnahm, sah sich ängstlich um und kämpfte mit seinem Magen.
    Dann explodierte irgend etwas hinter ihnen. Es war so laut, daß Fairlie senkrecht in die Luft gesprungen wäre, wenn ihn nicht die Gurte daran gehindert hätten. Der Pilot drehte sich nach ihm um und sagte: „Wir werden gleich starten dürfen, Mr. Fairlie.“
    „Ja, natürlich“, antwortete Fairlie. Er ärgerte sich, weil sie ihn wie einen alten, nervösen Mann behandelten. Dabei war er höchstens sechs oder sieben Jahre älter als Kwolek …
    Das Brüllen des Düsenmotors hinter ihnen wurde lauter, und das Flugzeug bewegte sich schnell nach vorn. Fairlie klammerte sich irgendwo fest und versuchte unbeteiligt auszusehen. Die farbigen Lichter unter ihnen wurden rasch kleiner und verschwanden schließlich völlig. Auch das ohrenbetäubende Geräusch schien immer mehr abzunehmen.
    Kwolek sah wieder zurück. „Alles in Ordnung?“
    Fairlie nickte. „Wo landen wir in New Mexico?“
    „Morrow Base“, gab Kwolek zurück.
    Fairlie war einen Augenblick lang sprachlos. Dann sagte er aufgeregt: „Das muß ein Irrtum sein!“
    Der Captain zuckte mit den Schultern. „Schlecht möglich – wir haben genaue Befehle.“
    Es mußte aber doch ein Irrtum sein, dachte Fairlie. Jeder wußte doch, daß Morrow Base der Startplatz der amerikanischen Mondraketen war, die von dort aus den Krater Gassendi erreichten. Noch dazu war dort alles streng bewacht. Manche Leute behaupteten, daß man eher an die Goldschätze in Fort Knox herankönne, als an eine Rakete in Morrow Base.
    Fairlie schnallte sich los, arbeitete sich bis zu Kwoleks Sitz vor und sagte eindringlich: „Hören Sie, da muß irgendwo ein Irrtum passiert sein. Ich bin Robert Fairlie, Professor an der Universität von Massachusetts. Ich habe in Morrow Base nichts zu suchen und will gar nicht erst hin!“
    Kwolek schüttelte den Kopf. „Bestimmt kein Irrtum. Bitte, schnallen Sie sich wieder an, Mr. Fairlie.“
    „Seien Sie doch vernünftig, Mann!“ beschwor ihn Fairlie. „Was sollen sie denn mit einem Altphilologen in Morrow Base?“
    Kwolek zuckte mit den Schultern. „Ich habe meine Befehle. Passagier Robert Fairlie in Washington an Bord nehmen und auf dem schnellsten Weg nach Morrow Base bringen. Sie sehen also selbst, daß kein Irrtum vorliegen kann …“

 
2.
     
    Die R-404 hetzte durch den Nachthimmel, als wolle sie das Licht des vergangenen Tages wieder einholen. Unter ihnen huschten gelegentlich helle Flecken vorbei – nächtliche Großstädte, während über ihnen die Sterne in eisiger Kälte festgefroren zu sein schienen.
    Fairlie saß verkrampft in seinem Sitz und machte sich Sorgen. Sein Rücken schmerzte, und der Gurt drückte ihn. Er fühlte sich kalt und unbehaglich. Seit einiger Zeit versuchte er sich ins Gedächtnis zurückzurufen, was er über die Eroberung des

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