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TS 87: Der kleine Fuzzy

TS 87: Der kleine Fuzzy

Titel: TS 87: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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Blankovollmachten benützen würde, und ich hatte ferner nicht geglaubt, daß Pendarvis öffentlich zugeben würde, daß er solche Vollmachten blanko unterzeichnete. Die Presse hat ihn dafür schwer kritisiert.“
    „Dann ist O’Brien also erledigt?“ fragte Grego.
    „Völlig. Pendarvis hat ihm die Alternative gestellt, zurückzutreten oder eine Anzeige wegen Amtsmißbrauchs über sich ergehen zu lassen.“
    „Das Schlimmste von allem ist, daß Pendarvis jetzt gegen uns eingestellt ist. Ich weiß, daß er völlig objektiv urteilt, aber das ändert nichts daran, daß er im Unterbewußtsein gegen uns sein wird. Er hat für morgen nachmittag eine Konferenz mit Brannhard und mir einberufen. Ich weiß nicht, wie sie ausgehen wird.“

 
11.
     
    Die beiden Anwälte hatten sich hastig erhoben, als Oberrichter Pendarvis eintrat; er nickte beiden höflich zu und setzte sich an seinen Tisch. Dann griff er nach der silbernen Zigarrenkiste und holte eine Panatella heraus. Gus Brannhard hob die Zigarre auf, die er beiseite gelegt hatte und machte ein paar Züge. Leslie Coombes holte eine Zigarette aus seinem Etui. Die beiden Anwälte sahen ihn an und warteten.
    „Nun, meine Herren, Sie wissen, daß wir hier zwei Mordfälle haben und keine Anklagevertreter dafür“, begann Pendarvis.
    „Aber warum denn, Euer Ehren?“ fragte Coombes.
    „Beide Anzeigen sind doch alles andere als ernsthaft zu werten. Ein Mann hat ein wildes Tier getötet und der andere hat einen Mann getötet, der versuchte, ihn zu töten.“
    „Nun, Euer Ehren, ich glaube nicht, daß meinen Mandanten juristisch oder moralisch irgendeine Schuld trifft“, sagte Brannhard. „Ich möchte, daß das durch einen Freispruch bestätigt wird.“ Er sah Coombes an. „Ich möchte annehmen, daß Mr. Coombes ebenso daran interessiert ist, daß sein Mandant von jeder Spur einer Mordanklage reingewaschen wird.“
    „Ich bin ganz Ihrer Meinung. Leute, denen man ein Verbrechen vorgeworfen hat, sollten, wenn sie unschuldig sind, auch öffentlich ihre Unschuld bestätigt bekommen. Aber um zur Sache zu kommen ich beabsichtige, den Fall Kellogg zuerst und dann den Fall Holloway zu verhandeln. Sind Sie beide damit einverstanden?“
    „Absolut nicht, Euer Ehren“, erwiderte Brannhard prompt. „Die ganze Grundlage unserer Verteidigung ist, daß dieser Borch bei der Ausübung eines ungesetzlichen Aktes getötet wurde. Wir sind bereit, das zu beweisen, aber wir möchten nicht, daß unser Fall durch eine vorhergehende Verhandlung präjudiziert wird.“
    Coombes lachte. „Mr. Brannhard möchte seinen Mandanten reinwaschen, indem er den meinen von vornherein verurteilt. Damit können wir uns natürlich nicht einverstanden erklären.“
    „Ja, und er bringt denselben Einwand gegen Sie vor. Nun, ich werde beide Einwände aus der Welt schaffen. Ich werde veranlassen, daß die beiden Fälle vereinigt werden und daß man die beiden Beklagten gleichzeitig vor Gericht stellt.“
    Gus Brannhards Augen leuchteten auf; Coombes dagegen war gar nicht einverstanden.
    „Euer Ehren, ich nehme doch an, daß dieser Vorschlag scherzhaft gemeint war“, sagte er.
    „Ganz und gar nicht, Mr. Coombes.“
    „Dann, Euer Ehren – mit allem Respekt gesagt – muß ich doch sagen, daß das höchst ungewöhnlich ist – um nicht zu sagen unkorrekt. Es handelt sich hier nicht um zwei Komplizen, denen man das gleiche Verbrechen zur Last legt – es handelt sich hier um zwei Männer, die zweier verschiedener krimineller Akte bezichtigt werden, und die Verurteilung des einen würde beinahe automatisch den Freispruch des anderen bedeuten. Ich weiß nicht, wer anstelle von Mohammed O’Brien die Anklage vertreten soll, aber der arme Kerl tut mir jetzt schon leid.“
    „Nun, wir werden nicht nur einen Anklagevertreter haben, Mr. Coombes, sondern zwei. Ich werde Sie und Mr. Brannhard als Anklagevertreter vereidigen, und Sie können Mr. Brannhards Mandanten und er den Ihren unter Anklage stellen. Ich glaube, damit wären alle Einwände beseitigt.“
    Es kostete ihn sichtlich Mühe, einen der Würde seines Amtes entsprechenden Gesichtsausdruck beizubehalten. Brannhard hingegen grinste wie eine Katze, die soeben einen Sonntagsbraten aufgefressen hatte. Leslie Coombes dagegen stand der Schweiß auf der Stirn.
    „Euer Ehren, das ist ein hervorragender Vorschlag“, erklärte Brannhard. „Ich werde mit dem größten Vergnügen die Anklage gegen Mr. Coombes’ Mandanten vertreten.“
    „Nun, alles was ich

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